Hypotonie: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung

Hypotonie, auch bekannt als niedriger Blutdruck, ist ein Zustand, bei dem der Blutdruck unter die als normal geltenden Werte fällt. Obwohl eine Hypotonie oft asymptomatisch ist, kann sie in einigen Fällen zu Beschwerden führen, die die Lebensqualität beeinträchtigen. Dieser Artikel beleuchtet die Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von Hypotonie.


1. Was ist die Diagnose von Hypotonie?

Die Diagnose einer Hypotonie basiert auf der Messung des Blutdrucks. Als Hypotonie gilt ein systolischer Blutdruckwert von weniger als 100 mmHg (in den USA < 90 mmHg) und ein diastolischer Wert von weniger als 60 mmHg. Es gibt jedoch keine international einheitliche Definition, und die Diagnose wird oft durch das Auftreten von Symptomen wie Schwindel, Müdigkeit oder Synkopen unterstützt.

Zur weiteren Abklärung können folgende diagnostische Verfahren eingesetzt werden:
24-Stunden-Blutdruckmessung: Erfasst den Blutdruck über einen längeren Zeitraum.
Schellong-Test: Misst den Blutdruck und die Herzfrequenz beim Wechsel von liegender zu stehender Position.
Kipptischuntersuchung (Tilt-Test): Untersucht die Reaktion des Körpers auf eine passive Orthostase (Aufrichtung).
Apparative Diagnostik: EKG, Echokardiografie oder Laboruntersuchungen, um sekundäre Ursachen auszuschließen.


2. Was sind die Ursachen von Hypotonie?

Die Ursachen von Hypotonie können in drei Hauptkategorien unterteilt werden:

Primäre (essenzielle) Hypotonie

  • Die Ursache ist unbekannt.
  • Betrifft oft junge, schlanke Menschen, insbesondere Frauen, sowie Ausdauersportler.

Sekundäre Hypotonie

  • Tritt als Folge anderer Erkrankungen oder Medikamente auf.
  • Mögliche Ursachen:
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Herzinsuffizienz, Arrhythmien.
  • Endokrine Störungen: Nebennierenrindeninsuffizienz, Diabetes mellitus.
  • Neurologische Erkrankungen: Parkinson, autonome Neuropathien.
  • Medikamente: Diuretika, Antihypertensiva, Antidepressiva.

Orthostatische Hypotonie

  • Tritt beim Wechsel von liegender zu stehender Position auf.
  • Ursachen:
  • Autonome Dysfunktion: Schädigung des autonomen Nervensystems.
  • Volumenmangel: Dehydratation, Blutverlust.
  • Posturales Tachykardiesyndrom (POTS): Übermäßige Herzfrequenzsteigerung beim Aufstehen.

3. Symptome treten bei Hypotonie auf?

Hypotonie kann asymptomatisch sein, aber bei symptomatischen Patienten treten häufig folgende Beschwerden auf:
Schwindel und Benommenheit, besonders beim Aufstehen.
Schwarzwerden vor den Augen oder Augenflimmern.
Müdigkeit und Abgeschlagenheit.
Kopfschmerzen und Konzentrationsstörungen.
Übelkeit und kalte Extremitäten.
Tachykardie (schneller Herzschlag).
Synkopen (kurzzeitige Bewusstlosigkeit) oder Kollapsneigung.

Bei orthostatischer Hypotonie verstärken sich die Symptome beim raschen Aufstehen oder längeren Stehen.


4. Wie wird Hypotonie behandelt?

Die Behandlung von Hypotonie hängt von der Ursache und der Schwere der Symptome ab. Nicht jeder niedrige Blutdruck muss behandelt werden, aber bei Beschwerden stehen folgende Optionen zur Verfügung:

Nicht-medikamentöse Maßnahmen

  • Erhöhte Flüssigkeitszufuhr: 2–2,5 Liter pro Tag.
  • Kochsalzreiche Ernährung: Unterstützt die Flüssigkeitsretention.
  • Kompressionsstrümpfe: Verhindern das Versacken von Blut in den Beinen.
  • Langsames Aufstehen: Vermeidet orthostatische Beschwerden.
  • Regelmäßige Bewegung: Verbessert die Kreislauffunktion.
  • Isometrische Gegenmanöver: Anspannung der Bein- und Bauchmuskeln bei Schwindel.

Medikamentöse Therapie

  • Midodrin: Ein α1-Rezeptoragonist, der die Vasokonstriktion fördert.
  • Fludrocortison: Ein Mineralokortikoid, das das Blutvolumen erhöht.
  • Pyridostigmin: Ein Cholinesterasehemmer, der off-label eingesetzt wird.
  • Anpassung der Medikation: Absetzen oder Reduzieren von blutdrucksenkenden Medikamenten.

Behandlung des posturalen Tachykardiesyndroms (POTS)

  • Flüssigkeits- und Salzaufnahme: Beugt einer Hypovolämie vor.
  • Betablocker oder Ivabradin: Können in Einzelfällen helfen.
  • Regelmäßiger Sport: Verbessert die orthostatische Toleranz.

Fazit

Hypotonie ist ein häufiges Phänomen, das in vielen Fällen harmlos ist. Bei symptomatischen Patienten ist jedoch eine gezielte Diagnostik und Behandlung erforderlich, um die Lebensqualität zu verbessern und schwerwiegende Komplikationen wie Synkopen zu vermeiden. Durch nicht-medikamentöse Maßnahmen und gegebenenfalls medikamentöse Therapie kann eine effektive Kontrolle der Symptome erreicht werden.

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