MRSA: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung
1. Was ist die Diagnose von MRSA?
Die Diagnose von MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus) erfolgt durch mikrobiologische Untersuchungen. In Krankenhäusern und Gesundheitseinrichtungen werden häufig Screening-Programme durchgeführt, um asymptomatische Träger zu identifizieren. Dabei werden Abstriche von Nasenvorhöfen, Rachen, Kathetereintrittsstellen oder chronischen Wunden entnommen. Diese Proben werden im Labor auf speziellen Agarplatten kultiviert, die Cefoxitin enthalten, um das Wachstum von MRSA zu fördern.
Ein weiterer wichtiger Schritt ist die Bestimmung der Antibiotika-Empfindlichkeit des Erregers. Dies geschieht durch Methoden wie die Disk-Diffusion oder Mikroverdünnung, um festzustellen, gegen welche Antibiotika der MRSA-Stamm resistent ist. Diese Informationen sind entscheidend für die Planung einer wirksamen Behandlung.
2. Was sind die Ursachen von MRSA?
MRSA entsteht durch genetische Mutationen und den Erwerb von Resistenzgenen, insbesondere des mecA-Gens, das für die Produktion eines alternativen Penicillin-bindenden Proteins (PBP2a) verantwortlich ist. Dieses Protein hat eine geringe Affinität zu β-Laktam-Antibiotika wie Methicillin, Penicillinen und Cephalosporinen, was die Resistenz erklärt.
Die Entstehung von MRSA wird durch den übermäßigen und unsachgemäßen Einsatz von Antibiotika in der Human- und Veterinärmedizin begünstigt. MRSA wird in drei Hauptkategorien unterteilt:
– HA-MRSA (Hospital-acquired MRSA): In Krankenhäusern und Gesundheitseinrichtungen erworben.
– CA-MRSA (Community-acquired MRSA): Außerhalb von Gesundheitseinrichtungen, z.B. in der Gemeinschaft.
– LA-MRSA (Livestock-associated MRSA): Mit Nutztieren assoziiert.
3. Welche Symptome treten bei MRSA auf?
MRSA kann eine Vielzahl von Infektionen verursachen, die von milden Hautinfektionen bis hin zu lebensbedrohlichen Zuständen reichen. Typische Symptome und Infektionen umfassen:
– Haut- und Weichteilinfektionen: Abszesse, Furunkel, Phlegmone.
– Atemwegsinfektionen: Pneumonie.
– Systemische Infektionen: Sepsis, Endokarditis.
– Knocheninfektionen: Osteomyelitis.
– Toxinbedingte Erkrankungen: Staphylococcal scalded skin syndrome (SSSS), Toxic shock syndrome (TSS).
MRSA-Infektionen sind oft schwerwiegender als Infektionen durch methicillin-empfindliche Staphylococcus aureus (MSSA), da die Resistenz gegen Standardantibiotika die Behandlung erschwert.
4. Wie wird MRSA behandelt?
Die Behandlung von MRSA-Infektionen erfordert spezielle Antibiotika, da der Erreger gegen viele Standardantibiotika resistent ist. Die Therapie richtet sich nach dem Schweregrad der Infektion und der individuellen Patientensituation. Folgende Antibiotika werden häufig eingesetzt:
– Vancomycin: Mittel der ersten Wahl bei schweren systemischen Infektionen wie Sepsis.
– Linezolid: Eignet sich für Hautinfektionen und Pneumonien, auch in oraler Form.
– Daptomycin: Wird bei komplizierten Hautinfektionen und Bakteriämie eingesetzt, jedoch nicht bei Pneumonien.
– Tigecyclin: Eine weitere Alternative für schwere Infektionen.
– Ceftarolin: Ein Cephalosporin der 5. Generation, das gegen MRSA wirksam ist.
Dekolonisation (Sanierung)
Bei MRSA-Trägern wird eine Dekolonisation empfohlen, um die Besiedlung zu reduzieren. Dazu gehören:
– Nasale Besiedlung: Anwendung von Mupirocin-Salbe.
– Oropharyngeale Besiedlung: Mundspülungen mit antiseptischen Lösungen.
– Hautbesiedlung: Ganzkörperwaschungen mit antiseptischen Waschlösungen.
Prävention und Hygienemaßnahmen
Um die Ausbreitung von MRSA zu verhindern, sind strenge Hygienemaßnahmen unerlässlich:
– Händehygiene: Regelmäßiges Händewaschen und Desinfektion.
– Schutzausrüstung: Tragen von Handschuhen, Schutzkitteln und Gesichtsschutz.
– Isolierung: Einzelzimmerisolierung oder Kohortenisolierung von MRSA-Patienten.
– Schulungen: Regelmäßige Schulungen des medizinischen Personals und Aufklärung von Patienten und Angehörigen.
Die Aufhebung von Isolierungsmaßnahmen erfolgt erst, wenn drei aufeinanderfolgende Kontrollabstriche negativ sind.
Prophylaxe
Ein umsichtiger Einsatz von Antibiotika und die Einhaltung von Hygienestandards sind entscheidend, um die Entstehung und Verbreitung von MRSA zu minimieren.
MRSA stellt eine erhebliche Herausforderung im Gesundheitswesen dar. Durch frühzeitige Diagnose, gezielte Behandlung und konsequente Präventionsmaßnahmen kann die Ausbreitung dieser resistenten Erreger jedoch effektiv kontrolliert werden.
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