Pneumonie (Lungenentzündung): Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung
1. Was ist die Diagnose von Pneumonie (Lungenentzündung)?
Die Diagnose einer Pneumonie (Lungenentzündung) basiert auf einer Kombination aus klinischen Symptomen, körperlicher Untersuchung und weiterführenden diagnostischen Verfahren. Typische klinische Befunde umfassen:
- Dyspnoe (Atemnot) mit erhöhter Atemfrequenz
- Tachykardie (erhöhte Herzfrequenz) und möglicherweise arterielle Hypotonie (niedriger Blutdruck)
- Abgeschwächter Klopfschall über dem Thorax bei Infiltrationen oder einem parapneumonischen Pleuraerguss
- Inspiratorische Rasselgeräusche oder Bronchialatmen bei der Auskultation
Zur weiteren Diagnosesicherung werden folgende Untersuchungen durchgeführt:
- Röntgenaufnahme des Thorax: Zeigt Infiltrate oder Entzündungsherde in der Lunge.
- Thoraxsonographie: Ergänzend zur Diagnosestellung, insbesondere bei Verdacht auf Pleuraergüsse.
- Bakterielle Sputumuntersuchungen: Identifikation des Erregers.
- Blutkultur und Blutbild: Nachweis von Entzündungsmarkern wie erhöhtem C-reaktiven Protein (CrP) und Leukozytenanstieg.
- Antigen- bzw. Antikörper-Nachweis: Bei Verdacht auf atypische Pneumonien aus Urin, Sputum oder bronchoskopisch gewonnenem Lungengewebe.
Bei der ambulant erworbenen Pneumonie (CAP) wird der Schweregrad mithilfe des CRB-65-Index bestimmt, der auf Atemfrequenz, Blutdruck, Bewusstsein und Alter abzielt. Bei nosokomial erworbenen Pneumonien (HAP) wird die Diagnose bei neuem Infiltrat in Kombination mit Fieber, Leukozytenveränderungen oder purulentem Sekret gestellt.
2. Was sind die Ursachen von Pneumonie (Lungenentzündung)?
Eine Pneumonie entsteht meist durch eine Infektion mit Bakterien, Viren oder Pilzen. Die häufigsten Erreger sind:
- Bakterien: Streptococcus pneumoniae (Pneumokokken) ist der häufigste Auslöser. Weitere Bakterien sind Haemophilus influenzae, Staphylococcus aureus und Legionellen.
- Viren: Influenza-Viren, Respiratory-Syncytial-Viren (RSV) und SARS-CoV-2 (COVID-19).
- Pilze: Vor allem bei immungeschwächten Patienten, z. B. Pneumocystis jirovecii.
Risikofaktoren für die Entwicklung einer Pneumonie sind:
- Alter: Säuglinge, Kleinkinder und ältere Menschen über 60 Jahre.
- Chronische Erkrankungen: COPD, Diabetes, Herzinsuffizienz.
- Immunsuppression: HIV/AIDS, Chemotherapie oder langfristige Kortikosteroidtherapie.
- Nosokomiale Infektionen: Krankenhausaufenthalte, insbesondere bei Beatmung oder langen Liegezeiten.
3. Welche Symptome treten bei Pneumonie (Lungenentzündung) auf?
Die Symptome einer Pneumonie können je nach Erreger und Patient unterschiedlich ausgeprägt sein. Typische Anzeichen sind:
- Atemwegssymptome:
- Husten, oft mit Auswurf (bei bakterieller Pneumonie) oder trocken (bei atypischer Pneumonie).
- Dyspnoe (Atemnot).
- Atemabhängige thorakale Schmerzen.
- Allgemeinsymptome:
- Fieber oder Hypothermie (Unterkühlung).
- Allgemeines Krankheitsgefühl, Schwäche.
- Grippale Symptome wie Myalgien (Muskelschmerzen), Arthralgien (Gelenkschmerzen) und Kopfschmerzen.
- Neurologische Symptome:
- Desorientiertheit (Confusion), besonders bei älteren Patienten.
Bei einer typischen Pneumokokken-Pneumonie treten plötzlich Schüttelfrost und hohes Fieber auf. Bei einer atypischen Pneumonie entwickeln sich die Symptome langsamer, oft mit Kopf- und Gliederschmerzen und geringerem Fieber. Immungeschwächte Patienten zeigen manchmal nur schwache oder untypische Symptome.
4. Wie wird Pneumonie (Lungenentzündung) behandelt?
Die Behandlung einer Pneumonie richtet sich nach dem Schweregrad, dem Erreger und den individuellen Risikofaktoren des Patienten.
Therapie der ambulant erworbenen Pneumonie (CAP):
- Leichte Pneumonie: Monotherapie mit einem hochdosierten Aminopenicillin (z. B. Amoxicillin). Alternativen sind Fluorochinolone (Moxifloxacin, Levofloxacin) oder Makrolide (Azithromycin, Clarithromycin).
- Schwere Pneumonie: Kombinationstherapie mit Breitbandantibiotika, z. B. Betalaktam-Antibiotika plus Makrolid oder Fluorochinolon.
- Therapiedauer: 5–7 Tage bei leichter bis mittelschwerer Pneumonie, bei schweren Verläufen länger.
Therapie der nosokomial erworbenen Pneumonie (HAP):
- Standardtherapie: Aminopenicilline/Betalaktamaseinhibitoren, Cephalosporine der 3. Generation oder Fluorchinolone.
- Multiresistente Erreger (MRE): Kombinationstherapie mit Carbapenemen, Glykopeptiden oder MRSA-wirksamen Substanzen (z. B. Vancomycin).
Supportive Maßnahmen:
- Sauerstofftherapie: Bei Hypoxie (Sauerstoffmangel).
- Flüssigkeitszufuhr: Ausgleich von Flüssigkeitsverlusten, insbesondere bei Fieber.
- Beatmung: Bei schwerer respiratorischer Insuffizienz.
Prognose und Prophylaxe
Die Prognose einer Pneumonie hängt vom Erreger, dem Immunstatus und der rechtzeitigen Therapie ab. Während leichte Pneumonien oft ambulant behandelt werden können, ist die Mortalität bei schweren Verläufen oder nosokomialen Infektionen deutlich höher.
Zur Vorbeugung werden folgende Maßnahmen empfohlen:
– Pneumokokken-Impfung: Für Risikogruppen wie Säuglinge, ältere Menschen und Patienten mit chronischen Erkrankungen.
– Grippe-Impfung: Jährliche Impfung, um Influenza-assoziierte Pneumonien zu verhindern.
Eine frühzeitige Diagnose und gezielte Therapie sind entscheidend, um schwere Komplikationen wie Sepsis oder respiratorische Insuffizienz zu vermeiden.
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