Sepsis: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung

Sepsis ist eine lebensbedrohliche Erkrankung, die durch eine fehlregulierte Immunantwort auf eine Infektion verursacht wird. Sie kann zu Organdysfunktionen und im schlimmsten Fall zum septischen Schock führen. Dieser Artikel beleuchtet die Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten der Sepsis.


1. Was ist die Diagnose von Sepsis?

Die Diagnose einer Sepsis basiert auf dem klinischen Verdacht und der Beurteilung von Organdysfunktionen. Hierbei spielt der SOFA-Score (Sequential Organ Failure Assessment) eine zentrale Rolle. Ein SOFA-Score von mindestens 2 Punkten für ein betroffenes Organ deutet auf eine Sepsis hin. Der Score bewertet die Funktion von Lunge, Niere, Leber, Kreislauf, Gerinnung und dem zentralen Nervensystem (ZNS).

Für eine schnelle Einschätzung kann der Quick-SOFA-Score verwendet werden. Treffen mindestens zwei der folgenden Kriterien zu, ist eine Sepsis wahrscheinlich:
– Atemfrequenz ≥ 22/min
– Systolischer Blutdruck ≤ 100 mmHg
– Vigilanzminderung (Glasgow Coma Scale < 15)

Ein septischer Schock liegt vor, wenn zusätzlich zur Sepsis eine therapiebedürftige Hypotonie (mittlerer arterieller Druck < 65 mmHg) und ein erhöhter Laktatspiegel (> 2 mmol/L) trotz ausreichender Volumentherapie bestehen.


2. Was sind die Ursachen von Sepsis?

Sepsis entsteht als Folge einer Infektion, die eine überschießende Immunreaktion auslöst. Die häufigsten Auslöser sind:
Bakterielle Infektionen: Pneumonien (Lungenentzündungen) sind für etwa die Hälfte aller Sepsis-Fälle verantwortlich. Weitere Ursachen sind Harnwegsinfekte und intraabdominelle Infektionen.
Viren, Pilze oder Parasiten: Diese Erreger sind seltener für Sepsis verantwortlich, können aber insbesondere bei immungeschwächten Patienten eine Rolle spielen.

Risikofaktoren für eine Sepsis sind ein geschwächtes Immunsystem, Vorerkrankungen, höheres Alter, Neugeborene und Schwangere.


3. Symptome treten bei Sepsis auf?

Die Symptome einer Sepsis können vielfältig und unspezifisch sein. Mögliche Anzeichen sind:
Allgemeinsymptome: Fieber, Schüttelfrost, Verschlechterung des Allgemeinzustands
Kreislaufsymptome: Hypotonie (niedriger Blutdruck), Tachykardie (schneller Herzschlag), kalte Extremitäten, marmorierte Haut
Atmung: Dyspnoe (Atemnot), erhöhte Atemfrequenz
Neurologische Symptome: Verwirrtheit, Vigilanzminderung
Hautveränderungen: Petechien (kleine Hautblutungen) bei Thrombopenie
Organspezifische Symptome: Je nach Infektionsherd, z. B. Husten bei Pneumonie oder Schmerzen bei Harnwegsinfekten


4. Wie wird Sepsis behandelt?

Die Behandlung einer Sepsis erfordert schnelles und gezieltes Handeln. Die Surviving Sepsis Campaign empfiehlt das 1-Hour-Bundle, das folgende Maßnahmen innerhalb der ersten Stunde vorsieht:
1. Laktatmessung: Kontrolle des Laktatspiegels (Ziel: < 2 mmol/L) 2. Blutkulturen: Vor Beginn der Antibiotikatherapie abnehmen
3. Kalkulierte Antibiose: Breitbandantibiotika, um den vermuteten Erreger abzudecken
4. Volumentherapie: Kristalloide Infusionen (30 ml/kg Körpergewicht)
5. Katecholamine: Bei anhaltender Hypotonie trotz Volumentherapie

Weitere Therapiemaßnahmen umfassen:
Fokussanierung: Beseitigung des Infektionsherds (z. B. Drainage von Abszessen)
Kreislaufunterstützung: Noradrenalin zur Aufrechterhaltung des Blutdrucks
Sauerstoffgabe: Bei Bedarf zur Unterstützung der Atmung
Blutzuckerkontrolle: Optimale Einstellung des Blutzuckerspiegels
Thromboseprophylaxe: Zur Vermeidung von Komplikationen
Ernährung: Enterale Ernährung, sofern möglich


Prognose und Prophylaxe

Die Prognose einer Sepsis ist trotz Fortschritte in der Medizin ernst. Etwa die Hälfte der Patienten benötigt eine intensivmedizinische Behandlung, und die Sterblichkeitsrate bleibt hoch. Langfristig haben Überlebende ein erhöhtes Risiko für erneute Krankenhausaufenthalte und Spätfolgen.

Zur Vorbeugung von Sepsis sind folgende Maßnahmen wichtig:
Hygiene: Infektionsvermeidung durch Händewaschen und sterile Verfahren im klinischen Setting
Impfungen: Schutz vor Infektionen durch empfohlene Impfungen (z. B. Pneumokokken, Influenza)
Früherkennung: Risikopatienten identifizieren und Infektionen frühzeitig behandeln


Fazit

Sepsis ist eine lebensbedrohliche Erkrankung, die schnelles Handeln erfordert. Die Diagnose basiert auf klinischen Kriterien und dem SOFA-Score, während die Behandlung eine umgehende Antibiotikatherapie, Volumensubstitution und Fokussanierung umfasst. Durch Prävention und frühzeitige Erkennung kann das Risiko einer Sepsis reduziert werden.

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