Myokarditis: Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlung
1. Was ist die Diagnose von Myokarditis?
Die Diagnose einer Myokarditis, einer entzündlichen Erkrankung des Herzmuskels, ist aufgrund der oft unspezifischen Symptome eine Herausforderung. Sie wird häufig erst nach Ausschluss anderer lebensbedrohlicher Erkrankungen wie eines Herzinfarkts oder einer Lungenembolie gestellt. Entscheidend für die Diagnose sind:
- Anamnese und klinische Untersuchung: Patienten berichten oft über vorangegangene Infekte, Brustschmerzen, Atemnot oder Herzrhythmusstörungen.
- EKG: Typische Veränderungen wie ST-Segment-Veränderungen, T-Wellen-Abflachungen oder Rhythmusstörungen können Hinweise geben.
- Laboruntersuchungen: Erhöhte Werte von Troponin (Hinweis auf Herzmuskelschädigung) und NT-pro-BNP (Hinweis auf Herzinsuffizienz) sind häufig.
- Bildgebung: Die Echokardiografie zeigt oft eine eingeschränkte Pumpfunktion des Herzens. Das kardiale MRT (Magnetresonanztomografie) kann Entzündungsherde und Ödeme im Herzmuskel sichtbar machen.
- Myokardbiopsie: Als Goldstandard der Diagnostik wird sie in spezialisierten Zentren durchgeführt, um Entzündungszellen und Virusgenome im Herzmuskel nachzuweisen.
Die Diagnose erfordert eine Kombination aus klinischen, laborchemischen und bildgebenden Befunden, da kein einzelnes Verfahren allein ausreichend ist.
2. Was sind die Ursachen von Myokarditis?
Myokarditis kann durch eine Vielzahl von infektiösen und nicht-infektiösen Faktoren ausgelöst werden:
Infektiöse Ursachen:
- Viren: Die häufigsten Auslöser sind Enteroviren (z. B. Coxsackie-Viren), Adenoviren, Parvovirus B19 und humanes Herpesvirus 6. Weitere Viren wie Influenza, Epstein-Barr-Virus oder HIV können ebenfalls eine Myokarditis verursachen.
- Bakterien: Selten, aber möglich sind Infektionen mit Borrelien (Lyme-Karditis), Mykoplasmen oder Diphtherie-Bakterien.
- Parasiten und Pilze: In tropischen Regionen können Erreger wie Trypanosoma cruzi (Chagas-Krankheit) oder Pilze eine Rolle spielen.
Nicht-infektiöse Ursachen:
- Autoimmunerkrankungen: Systemische Erkrankungen wie Lupus erythematodes, Sarkoidose oder rheumatoide Arthritis können den Herzmuskel angreifen.
- Toxische Substanzen: Alkohol, Kokain oder bestimmte Medikamente (z. B. Chemotherapeutika) können eine Myokarditis auslösen.
- Hypersensitivitätsreaktionen: Allergische Reaktionen auf Medikamente oder Impfungen sind seltene Ursachen.
3. Symptome treten bei Myokarditis auf?
Die Symptome einer Myokarditis sind oft unspezifisch und können von milden Beschwerden bis hin zu lebensbedrohlichen Zuständen reichen:
Häufige Symptome:
- Allgemeine Beschwerden: Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Fieber.
- Herzspezifische Symptome: Brustschmerzen, Herzrasen (Palpitationen), Atemnot (vor allem unter Belastung).
- Zeichen der Herzinsuffizienz: Flüssigkeitsansammlungen in den Beinen (Ödeme), nächtlicher Husten, Kurzatmigkeit im Liegen.
Schwere Verläufe:
- Fulminante Myokarditis: Plötzliche Herzschwäche mit Kreislaufversagen, Schock oder lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen.
- Plötzlicher Herztod: In seltenen Fällen kann eine Myokarditis ohne Vorwarnung zum Tod führen.
Symptome bei Kindern:
- Säuglinge: Trinkschwäche, Schwitzen, Blässe oder Atemnot.
- Ältere Kinder: Bauchschmerzen, Übelkeit, Brustschmerzen oder Leistungsabfall.
4. Wie wird Myokarditis behandelt?
Die Behandlung der Myokarditis richtet sich nach der Schwere der Erkrankung und der zugrunde liegenden Ursache:
Allgemeine Maßnahmen:
- Körperliche Schonung: Patienten sollten sich schonen, um das Herz nicht zusätzlich zu belasten.
- Überwachung: Bei schweren Verläufen ist eine intensivmedizinische Überwachung notwendig, um Herzrhythmusstörungen frühzeitig zu erkennen.
Medikamentöse Therapie:
- Herzinsuffizienz-Behandlung: ACE-Hemmer, Betablocker und Diuretika werden eingesetzt, um die Herzfunktion zu unterstützen.
- Entzündungshemmung: Bei autoimmunbedingter Myokarditis können Kortison oder Immunsuppressiva wie Azathioprin eingesetzt werden.
- Antivirale Therapie: In seltenen Fällen, bei nachgewiesener Viruspersistenz, kann eine antivirale Behandlung erwogen werden.
Spezielle Therapien:
- Riesenzellmyokarditis: Aggressive Immunsuppression mit Kortison, Ciclosporin und anti-CD3-Antikörpern.
- Eosinophile Myokarditis: Behandlung mit Kortison und Azathioprin.
Langfristige Betreuung:
- Regelmäßige Kontrollen: Echokardiografie und MRT zur Überwachung der Herzfunktion.
- Rehabilitation: Bei schweren Verläufen kann eine kardiologische Rehabilitation sinnvoll sein.
Fazit
Myokarditis ist eine ernste Erkrankung, die frühzeitig erkannt und behandelt werden muss. Die Prognose hängt stark vom Ausmaß der Entzündung und der rechtzeitigen Therapie ab. Bei Verdacht auf Myokarditis sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden.
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