Prostatakarzinom: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung

Das Prostatakarzinom (ICD-10 C61) ist eine bösartige Tumorerkrankung der Prostata, die vor allem bei älteren Männern auftritt. Es ist der häufigste Krebs bei Männern in Deutschland und weltweit. In diesem Artikel werden die Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten des Prostatakarzinoms erläutert.


1. Was ist die Diagnose von Prostatakarzinom?

Die Diagnose eines Prostatakarzinoms erfolgt durch eine Kombination verschiedener Untersuchungsmethoden. Im Frühstadium verursacht die Erkrankung oft keine Symptome, weshalb Früherkennungsuntersuchungen eine entscheidende Rolle spielen.

Diagnostische Verfahren:

  • Digital-rektale Untersuchung (DRU): Der Arzt tastet die Prostata durch den Enddarm ab, um Verhärtungen oder Knoten zu erkennen.
  • PSA-Test: Der prostataspezifische Antigen (PSA)-Wert im Blut kann Hinweise auf ein Prostatakarzinom geben. Ein erhöhter PSA-Wert ist jedoch nicht spezifisch für Krebs und kann auch bei gutartigen Prostatavergrößerungen oder Entzündungen auftreten.
  • Prostatabiopsie: Bei Verdacht auf Krebs wird eine Gewebeprobe entnommen und histologisch untersucht.
  • Bildgebende Verfahren: Eine multiparametrische Magnetresonanztomografie (mpMRT) kann verdächtige Areale in der Prostata identifizieren und gezielte Biopsien ermöglichen.

Die Diagnose wird durch die TNM-Klassifikation (Tumor, Lymphknoten, Metastasen) und den Gleason-Score ergänzt, der die Aggressivität des Tumors beschreibt.


2. Was sind die Ursachen von Prostatakarzinom?

Die genauen Ursachen des Prostatakarzinoms sind nicht vollständig geklärt. Es gibt jedoch mehrere Risikofaktoren, die die Entstehung begünstigen:

Risikofaktoren:

  • Alter: Das Risiko steigt mit dem Alter. Vor dem 50. Lebensjahr ist Prostatakrebs selten.
  • Genetische Veranlagung: Eine familiäre Häufung von Prostatakrebs erhöht das Risiko. Mutationen in Genen wie BRCA1, BRCA2 oder HOXB13 spielen eine Rolle.
  • Ethnische Zugehörigkeit: Afroamerikaner haben ein höheres Risiko als Europäer oder Asiaten.
  • Lebensstil: Faktoren wie Übergewicht, Bewegungsmangel und eine ungesunde Ernährung können das Risiko erhöhen.
  • Hormonelle Einflüsse: Testosteron und andere Androgene fördern das Wachstum von Prostatakrebszellen.

3. Welche Symptome treten bei Prostatakarzinom auf?

Im Frühstadium verursacht das Prostatakarzinom oft keine Symptome. Beschwerden treten meist erst auf, wenn der Tumor fortgeschritten ist oder Metastasen gebildet hat.

Mögliche Symptome:

  • Miktionsstörungen: Häufiger Harndrang, schwacher Harnstrahl, Schmerzen beim Wasserlassen oder Blut im Urin (Hämaturie).
  • Schmerzen: Schmerzen im Beckenbereich, Rücken oder Knochen (bei Knochenmetastasen).
  • Erektile Dysfunktion: Beeinträchtigung der Erektionsfähigkeit.
  • Allgemeinsymptome: Ungewollter Gewichtsverlust, Müdigkeit und Nachtschweiß.

Bei fortgeschrittenem Krebs können Metastasen in Knochen, Lymphknoten oder anderen Organen zu weiteren Symptomen führen, wie Knochenschmerzen oder neurologischen Ausfällen.


4. Wie wird Prostatakarzinom behandelt?

Die Behandlung des Prostatakarzinoms hängt vom Stadium der Erkrankung, dem Alter des Patienten und seinem allgemeinen Gesundheitszustand ab. Es gibt verschiedene Therapieoptionen:

Therapieoptionen:

  1. Aktive Überwachung (Active Surveillance):
  2. Bei langsam wachsenden Tumoren im Frühstadium wird der Tumor regelmäßig überwacht, ohne sofort zu behandeln.
  3. Ziel: Vermeidung unnötiger Therapien und deren Nebenwirkungen.

  4. Operative Entfernung der Prostata (radikale Prostatektomie):

  5. Die Prostata wird vollständig entfernt, oft zusammen mit den Samenblasen und benachbarten Lymphknoten.
  6. Indikation: Lokal begrenzte Tumoren mit kurativer Intention.

  7. Strahlentherapie:

  8. Perkutane Strahlentherapie: Externe Bestrahlung der Prostata.
  9. Brachytherapie: Radioaktive „Seeds“ werden in die Prostata implantiert.
  10. Kombiniert mit Hormontherapie bei fortgeschrittenen Tumoren.

  11. Hormontherapie:

  12. Ziel: Senkung des Testosteronspiegels, um das Tumorwachstum zu hemmen.
  13. Methoden: Medikamente (LHRH-Analoga, Antiandrogene) oder chirurgische Kastration.

  14. Chemotherapie:

  15. Bei metastasiertem oder kastrationsresistentem Prostatakarzinom.
  16. Wirkstoff: Docetaxel.

  17. Zielgerichtete Therapien und Immuntherapien:

  18. Neuere Behandlungsansätze wie PARP-Inhibitoren (bei BRCA-Mutationen) oder Immuncheckpoint-Inhibitoren.

  19. Palliative Therapie:

  20. Bei fortgeschrittenem Krebs steht die Linderung von Symptomen und die Verbesserung der Lebensqualität im Vordergrund.

Fazit:

Das Prostatakarzinom ist eine häufige Krebserkrankung bei Männern, die bei frühzeitiger Diagnose gute Heilungschancen bietet. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, insbesondere ab dem 45. Lebensjahr, sind entscheidend, um die Erkrankung früh zu erkennen. Die Therapie richtet sich nach dem individuellen Krankheitsstadium und den Bedürfnissen des Patienten.

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