Nierenzellkarzinom: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung

Das Nierenzellkarzinom (Nierenzellkrebs) ist die häufigste bösartige Erkrankung der Niere und macht etwa 90% aller Nierenkrebsfälle aus. Es entsteht aus den Zellen der Nierentubuli und kann in verschiedenen Subtypen auftreten, wobei das klarzellige Nierenzellkarzinom mit etwa 73% der häufigste Typ ist. In frühen Stadien ist die Erkrankung oft gut behandelbar, weshalb eine frühzeitige Diagnose entscheidend ist. Dieser Artikel beleuchtet die Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten des Nierenzellkarzinoms.


1. Was ist die Diagnose von Nierenzellkarzinom?

Die Diagnose eines Nierenzellkarzinoms erfolgt in der Regel durch bildgebende Verfahren und gegebenenfalls eine Biopsie. Viele Tumore werden zufällig im Rahmen von Ultraschalluntersuchungen entdeckt, da sie in frühen Stadien oft keine Symptome verursachen.

  • Bildgebung: Die Ultraschalluntersuchung ist die erste Wahl zur Erkennung von Raumforderungen in der Niere. Bei Tumoren größer als 2,5 cm liegt die Genauigkeit bei 93-98%. Zur weiteren Abklärung und für das Staging wird eine Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) eingesetzt. Diese Verfahren helfen, die Größe des Tumors, seine Ausbreitung und mögliche Metastasen zu bestimmen.
  • Biopsie: Eine Biopsie wird nur in bestimmten Fällen durchgeführt, z. B. vor einer ablativen Therapie oder bei unklaren Befunden. Sie dient der histopathologischen Sicherung der Diagnose.
  • TNM-Klassifikation: Nach der Diagnose wird das Stadium des Tumors anhand der TNM-Klassifikation bestimmt. Diese gibt Auskunft über die Größe des Tumors (T), den Befall von Lymphknoten (N) und das Vorhandensein von Metastasen (M).

2. Was sind die Ursachen von Nierenzellkarzinom?

Die genauen Ursachen des Nierenzellkarzinoms sind noch nicht vollständig geklärt. Es gibt jedoch mehrere Risikofaktoren, die das Erkrankungsrisiko erhöhen:

  • Genetische Faktoren: Bestimmte genetische Mutationen, wie beim von Hippel-Lindau-Syndrom (VHL-Gen), Birt-Hogg-Dubé-Syndrom oder hereditärer Leiomyomatose, erhöhen das Risiko für Nierenzellkarzinome.
  • Beeinflussbare Risikofaktoren:
  • Rauchen: Raucher haben ein deutlich höheres Risiko, an Nierenzellkarzinomen zu erkranken.
  • Adipositas: Übergewicht ist ein weiterer wichtiger Risikofaktor.
  • Bluthochdruck: Ein erhöhter Blutdruck steht ebenfalls im Zusammenhang mit der Entstehung von Nierenzellkarzinomen.
  • Nicht beeinflussbare Risikofaktoren: Dazu zählen eine terminale Niereninsuffizienz, erworbene zystische Nierendegeneration und eine familiäre Vorbelastung.

3. Welche Symptome treten bei Nierenzellkarzinom auf?

In frühen Stadien verursacht das Nierenzellkarzinom oft keine Symptome. Etwa 70% der Tumore werden zufällig entdeckt. In fortgeschrittenen Stadien können folgende Symptome auftreten:

  • Hämaturie: Blut im Urin ist ein häufiges Symptom.
  • Schmerzen: Flankenschmerzen können auftreten, wenn der Tumor wächst und umliegende Strukturen verdrängt.
  • Tastbare Tumore: In seltenen Fällen kann der Tumor von außen tastbar sein.
  • Gewichtsverlust: Ungewollter Gewichtsverlust kann ein Hinweis auf eine fortgeschrittene Erkrankung sein.
  • Allgemeinsymptome: Fieber, Müdigkeit und Nachtschweiß können ebenfalls auftreten.
  • Paraneoplastische Syndrome: In seltenen Fällen können hormonelle Veränderungen wie Hyperkalzämie oder Polyzythämie auftreten.

4. Wie wird Nierenzellkarzinom behandelt?

Die Behandlung des Nierenzellkarzinoms hängt vom Stadium der Erkrankung und dem Allgemeinzustand des Patienten ab. Die wichtigsten Therapieoptionen sind:

Chirurgische Therapie

  • Nierenteilresektion: Bei kleinen Tumoren (Stadium T1 oder T2) wird versucht, den Tumor nierenteilresezierend zu entfernen, um die Nierenfunktion zu erhalten.
  • Radikale Nephrektomie: Bei größeren Tumoren oder fortgeschrittenen Stadien wird die gesamte Niere entfernt. Dies ist der Standard bei lokal begrenzten Tumoren ohne Metastasen.

Ablative Verfahren

  • Kryoablation und Radiofrequenzablation: Diese Verfahren kommen bei Patienten infrage, die aufgrund von Komorbiditäten nicht operiert werden können. Sie zerstören den Tumor durch Kälte oder Hitze.

Systemtherapie

  • Zielgerichtete Therapien: Tyrosinkinase-Inhibitoren (z. B. Sunitinib, Pazopanib) und mTOR-Inhibitoren (z. B. Everolimus) werden bei fortgeschrittenen oder metastasierten Tumoren eingesetzt.
  • Immuntherapie: Medikamente wie Interferon-alpha oder VEGF-Antikörper (z. B. Bevacizumab) können das Tumorwachstum hemmen.

Palliative Therapie

  • Bei Patienten mit fortgeschrittenen Metastasen steht die Symptomkontrolle und Lebensqualität im Vordergrund. Hier kommen Schmerztherapien, Bestrahlungen und andere palliative Maßnahmen zum Einsatz.

Nachsorge

  • Nach der Behandlung sind regelmäßige Kontrollen notwendig, um Rezidive oder Metastasen frühzeitig zu erkennen. Die Nachsorgeintervalle richten sich nach dem individuellen Risikoprofil des Patienten.

Prognose und Prävention

Die Prognose des Nierenzellkarzinoms hängt stark vom Stadium der Erkrankung ab. Im Stadium I liegt die 5-Jahres-Überlebensrate bei über 90%, während sie im Stadium IV auf etwa 15% sinkt.

Zur Prävention sollten beeinflussbare Risikofaktoren wie Rauchen, Übergewicht und Bluthochdruck reduziert werden. Eine gesunde Lebensweise mit ausgewogener Ernährung und regelmäßiger körperlicher Aktivität kann das Risiko senken.


Das Nierenzellkarzinom ist eine ernsthafte Erkrankung, die jedoch bei frühzeitiger Diagnose und Behandlung gute Heilungschancen bietet. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen und die Kenntnis der Risikofaktoren sind entscheidend, um die Erkrankung früh zu erkennen und erfolgreich zu behandeln.

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