Pulmonale Hypertonie: Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlung

Pulmonale Hypertonie (PH) ist ein komplexer hämodynamischer Zustand, der durch einen erhöhten Blutdruck in den Lungengefäßen gekennzeichnet ist. Dieser Zustand kann schwerwiegende Folgen für das Herz-Kreislauf-System haben und erfordert eine frühzeitige Diagnose und Behandlung. Im Folgenden werden die wichtigsten Aspekte der pulmonalen Hypertonie erläutert.


1. Was ist die Diagnose von Pulmonaler Hypertonie?

Die Diagnose einer pulmonalen Hypertonie basiert auf der Messung des pulmonal arteriellen Mitteldrucks (PAPm). Ein PAPm von ≥ 25 mmHg in Ruhe gilt als diagnostisches Kriterium für PH. Die Diagnose umfasst eine Reihe von Untersuchungen, um die Ursache und den Schweregrad der Erkrankung zu bestimmen:

  • Echokardiographie: Diese nicht-invasive Methode ermöglicht die Abschätzung des Drucks in der Pulmonalarterie.
  • Rechtsherzkatheteruntersuchung: Dies ist der Goldstandard zur Bestimmung des PAPm und anderer hämodynamischer Parameter.
  • Lungenfunktionstests: Sie helfen, zugrunde liegende Lungenerkrankungen zu identifizieren.
  • Bildgebende Verfahren: Röntgen-Thorax, CT oder MRT können strukturelle Veränderungen der Lunge und des Herzens aufzeigen.
  • Blutuntersuchungen: Sie dienen zur Abklärung von Begleiterkrankungen wie Autoimmunerkrankungen oder Infektionen.

Die Diagnose sollte in spezialisierten Zentren erfolgen, da die pulmonale Hypertonie oft unspezifische Symptome aufweist und eine frühzeitige Erkennung entscheidend für die Prognose ist.


2. Was sind die Ursachen von Pulmonaler Hypertonie?

Die pulmonale Hypertonie kann primär (idiopathisch) oder sekundär infolge anderer Erkrankungen auftreten. Die Ursachen sind vielfältig und werden in verschiedene Kategorien eingeteilt:

  • Pulmonal arterielle Hypertonie (PAH):
  • Idiopathisch (ohne bekannte Ursache)
  • Hereditär (genetische Mutationen wie BMPR2)
  • Assoziiert mit Bindegewebserkrankungen, HIV-Infektion, portaler Hypertonie oder angeborenen Herzfehlern.

  • Pulmonale Hypertonie infolge von Linksherzerkrankungen:

  • Herzinsuffizienz, Klappenerkrankungen oder angeborene Herzfehler.

  • Pulmonale Hypertonie infolge von Lungenerkrankungen oder Hypoxie:

  • Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD), interstitielle Lungenerkrankungen oder Schlafapnoe.

  • Chronisch thromboembolische pulmonale Hypertonie (CTEPH):

  • Folge von wiederholten Lungenembolien.

  • Andere Ursachen:

  • Systemische Erkrankungen wie Sarkoidose, Stoffwechselstörungen oder Medikamente/Toxine (z. B. Appetitzügler).

3. Welche Symptome treten bei Pulmonaler Hypertonie auf?

Die Symptome der pulmonalen Hypertonie sind oft unspezifisch und können im Anfangsstadium leicht übersehen werden. Typische Anzeichen sind:

  • Dyspnoe (Atemnot), insbesondere bei körperlicher Belastung
  • Müdigkeit und körperliche Schwäche
  • Angina pectoris (Brustschmerzen)
  • Trockener Husten
  • Synkopen (Ohnmachtsanfälle)

Im fortgeschrittenen Stadium können Symptome einer Rechtsherzinsuffizienz (Cor pulmonale) hinzukommen:
Ödeme (Wassereinlagerungen) in den Beinen
Hepatomegalie (vergrößerte Leber)
Aszites (Bauchwassersucht)
Periphere Zyanose (bläuliche Verfärbung der Haut)

Die Symptome können je nach zugrunde liegender Ursache variieren und werden oft erst spät erkannt, was die Prognose verschlechtert.


4. Wie wird Pulmonale Hypertonie behandelt?

Die Behandlung der pulmonalen Hypertonie ist komplex und richtet sich nach der Ursache, dem Schweregrad und dem Ansprechen auf die Therapie. Sie umfasst folgende Maßnahmen:

Allgemeinmaßnahmen:

  • Vermeidung von Schwangerschaften bei Patientinnen mit PAH
  • Impfungen gegen Influenza und Pneumokokken
  • Körperliches Training unter ärztlicher Aufsicht
  • Sauerstofftherapie bei schwerer Hypoxie

Medikamentöse Therapie:

  • Kalziumkanalblocker: Nur bei Patienten, die im Vasoreagibilitätstest positiv reagieren.
  • Endothelin-Rezeptor-Antagonisten: Bosentan, Ambrisentan, Macitentan.
  • Phosphodiesterase-5-Hemmer: Sildenafil, Tadalafil.
  • Prostanoide: Epoprostenol, Iloprost.
  • Stimulatoren der Guanylatzyklase: Riociguat.

Supportive Therapie:

  • Diuretika bei Flüssigkeitsretention
  • Antikoagulation bei idiopathischer PAH oder CTEPH
  • Eisenmangelkorrektur

Spezielle Verfahren:

  • Ballonatrioseptostomie: Bei schwerer Rechtsherzinsuffizienz.
  • Lungentransplantation: In fortgeschrittenen Fällen.

Fazit

Pulmonale Hypertonie ist eine ernsthafte Erkrankung, die eine frühzeitige Diagnose und individuelle Therapie erfordert. Dank moderner Behandlungsmethoden hat sich die Prognose in den letzten Jahren deutlich verbessert. Dennoch bleibt die Erkrankung eine Herausforderung, insbesondere bei fortgeschrittenen Stadien oder multifaktoriellen Ursachen. Eine enge Zusammenarbeit mit spezialisierten Zentren ist entscheidend, um die bestmögliche Versorgung der Patienten zu gewährleisten.

Ähnliche Krankheiten

Ähnliche Krankheiten sind:

Unser kostenloses Geschenk an Sie:


✓ mehr Energie
✓ tiefen Schlaf
✓ weniger Stress
= Meine Gesundheit

e-Book „Meine Gesundheit“ als PDF

Disclaimer: Die Inhalte dieser Website dienen ausschliesslich zu allgemeinen Informationszwecken. Sie ersetzen keine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Bitte konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden immer einen Arzt. Die Nutzung der Informationen auf dieser Seite erfolgt auf eigene Verantwortung. Die Inhalte der Seite können mit Hilfe von Sprachmodellen erstellt worden sein.

Nach oben scrollen