Restless Legs Syndrom (RLS): Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung

Das Restless Legs Syndrom (RLS), auch bekannt als „Syndrom der unruhigen Beine“, ist eine neurologische Erkrankung, die zu den Schlafstörungen gezählt wird. Betroffene verspüren einen unwiderstehlichen Bewegungsdrang in den Beinen, seltener auch in den Armen, der oft von unangenehmen Missempfindungen begleitet wird. Diese Symptome treten vor allem in Ruhephasen auf und können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Im Folgenden werden die Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten des RLS näher erläutert.


1. Was ist die Diagnose von Restless Legs Syndrom (RLS)?

Die Diagnose des Restless Legs Syndroms wird klinisch gestellt, das heißt, sie basiert auf den vom Patienten beschriebenen Symptomen. Es gibt vier essentielle Kriterien, die für die Diagnose erfüllt sein müssen:

  1. Bewegungsdrang: Ein starker Drang, die Beine (seltener die Arme) zu bewegen, oft begleitet von unangenehmen Empfindungen wie Kribbeln, Brennen oder Schmerzen.
  2. Ruheabhängigkeit: Die Symptome treten oder verstärken sich in Ruhephasen, insbesondere beim Sitzen oder Liegen.
  3. Besserung durch Bewegung: Die Beschwerden lassen sich durch Bewegung, Massieren oder andere Aktivitäten kurzfristig lindern.
  4. Tageszeitliche Schwankungen: Die Symptome sind abends und nachts stärker ausgeprägt als am Tag.

Zusätzlich können unterstützende Kriterien wie ein positiver L-Dopa-Test, eine positive Familienanamnese oder das Auftreten periodischer Beinbewegungen im Schlaf (PLMS) die Diagnose stützen. Differenzialdiagnostisch müssen andere Erkrankungen wie Polyneuropathien oder Eisenmangel ausgeschlossen werden.


2. Was sind die Ursachen von Restless Legs Syndrom (RLS)?

Die Ursachen des RLS sind nicht vollständig geklärt, jedoch werden zwei Hauptformen unterschieden:

Primäres (idiopathisches) RLS

  • Die genauen Ursachen sind unbekannt, aber es wird eine genetische Komponente vermutet. Über 50 % der Betroffenen haben eine positive Familienanamnese.
  • Es wird angenommen, dass eine Störung des dopaminergen Systems und des zerebralen Eisenstoffwechsels eine Rolle spielt.

Sekundäres RLS

  • Tritt als Folge anderer Erkrankungen oder Zustände auf, darunter:
  • Eisenmangel (Ferritin < 50 µg/l)
  • Niereninsuffizienz (insbesondere dialysepflichtige Patienten)
  • Schwangerschaft (bis zu 50 % der Schlafstörungen in der Schwangerschaft sind RLS-bedingt)
  • Medikamente (z. B. Dopaminantagonisten wie Neuroleptika oder Antidepressiva)
  • Neurologische Erkrankungen (z. B. Polyneuropathien, Parkinson-Syndrom)
  • Vitaminmangel (z. B. Vitamin B12 oder Folsäure)

3. Welche Symptome treten bei Restless Legs Syndrom (RLS) auf?

Die Symptome des RLS sind charakteristisch und können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen:

  • Bewegungsdrang: Ein zwanghafter Drang, die Beine zu bewegen, oft begleitet von unangenehmen Empfindungen wie Kribbeln, Brennen, Stechen oder Schmerzen.
  • Ruheabhängigkeit: Die Symptome treten vor allem in Ruhephasen auf, insbesondere abends und nachts.
  • Schlafstörungen: Durch die nächtlichen Beschwerden kommt es zu Ein- und Durchschlafstörungen, was zu Tagesmüdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten und Leistungseinbußen führt.
  • Periodische Beinbewegungen (PLM): Bei etwa 80 % der Patienten treten im Schlaf unwillkürliche Beinbewegungen auf, die den Schlaf weiter stören können.
  • Psychische Belastung: Viele Patienten leiden unter Depressionen oder Angststörungen, oft als Folge der chronischen Schlafstörungen.

4. Wie wird Restless Legs Syndrom (RLS) behandelt?

Die Behandlung des RLS zielt darauf ab, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern. Die Therapie richtet sich nach der Schwere der Erkrankung und den zugrundeliegenden Ursachen.

Medikamentöse Therapie

  1. Dopaminerge Substanzen:
  2. Levodopa: Wirksam bei intermittierendem oder leichtem RLS, jedoch mit einem hohen Risiko für Augmentation (Verschlimmerung der Symptome).
  3. Dopaminagonisten (z. B. Pramipexol, Ropinirol, Rotigotin): Erste Wahl bei mittelschwerem bis schwerem RLS. Sie haben ein geringeres Risiko für Augmentation als Levodopa.

  4. Opioide:

  5. Oxycodon/Naloxon: Wird als Second-Line-Therapie eingesetzt, wenn dopaminerge Substanzen nicht wirken oder Nebenwirkungen auftreten.

  6. Alpha-2-Delta-Liganden:

  7. Gabapentin und Pregabalin: Wirksam bei RLS, jedoch in Deutschland nicht offiziell zugelassen.

Nicht-medikamentöse Maßnahmen

  • Eisensubstitution: Bei Ferritinwerten unter 50 µg/l wird eine Eisensubstitution empfohlen.
  • Physikalische Therapien: Massagen, kalte Duschen oder Wärmeanwendungen können subjektiv Linderung verschaffen.
  • Schlafhygiene: Regelmäßige Schlafzeiten und eine schlaffördernde Umgebung können helfen.

Behandlung sekundärer Ursachen

Bei sekundärem RLS steht die Behandlung der zugrundeliegenden Erkrankung im Vordergrund, z. B. die Korrektur eines Eisenmangels oder die Optimierung der Nierenfunktion.


Fazit

Das Restless Legs Syndrom ist eine chronische Erkrankung, die die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen kann. Die Diagnose erfolgt klinisch, und die Behandlung umfasst medikamentöse und nicht-medikamentöse Maßnahmen. Während eine Heilung derzeit nicht möglich ist, können die Symptome durch eine gezielte Therapie oft gut kontrolliert werden. Patienten sollten sorgfältig über das Risiko von Nebenwirkungen wie der Augmentation aufgeklärt werden, um eine optimale Therapie zu gewährleisten.

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