Parkinson-Krankheit: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung

Parkinson ist eine der häufigsten neurodegenerativen Erkrankungen, die das extrapyramidal-motorische System und die Basalganglien betrifft. Die Krankheit ist durch einen fortschreitenden Verlust von dopaminergen Neuronen in der Substantia nigra gekennzeichnet, was zu motorischen und nicht-motorischen Symptomen führt. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten der Parkinson-Krankheit.


1. Was ist die Diagnose von Parkinson?

Die Diagnose von Parkinson wird klinisch gestellt, basierend auf den charakteristischen Symptomen und dem Ausschluss anderer Erkrankungen. Die Leitlinien empfehlen die Anwendung der UK Parkinson’s Disease Society Brain Bank Kriterien. Hierbei müssen folgende Kernsymptome vorliegen:

  • Bradykinese/Akinese (Bewegungsverlangsamung oder -starre) als zentrales Kardinalsymptom.
  • Mindestens eines der folgenden Symptome:
  • Rigor (Muskelsteifheit).
  • Ruhetremor (Zittern in Ruhe, typischerweise mit einer Frequenz von 4–6 Hz).
  • Posturale Instabilität (Gleichgewichtsstörungen).

Unterstützende Kriterien wie einseitiger Beginn, positives Ansprechen auf L-Dopa und das Auftreten von L-Dopa-induzierten Dyskinesien können die Diagnose bestätigen. Bildgebende Verfahren wie die DaT-SPECT (Dopamintransporter-Szintigraphie) können helfen, ein nigrostriatales Defizit nachzuweisen und die Diagnose zu sichern.


2. Was sind die Ursachen von Parkinson?

Die Ursachen von Parkinson sind komplex und multifaktoriell. Die Krankheit wird in verschiedene Formen unterteilt:

Idiopathisches Parkinson-Syndrom (IPS)

  • Die häufigste Form (75–80 % der Fälle).
  • Die genauen Ursachen sind unbekannt, aber es wird eine Kombination aus genetischen und umweltbedingten Faktoren vermutet.

Genetische Formen

  • Bei 5–15 % der Patienten liegt eine genetische Veranlagung vor.
  • Mutationen in Genen wie PARKIN, PINK1, DJ-1 und LRRK2 sind bekannt.

Symptomatisches Parkinson-Syndrom

  • Ausgelöst durch Medikamente (z. B. Neuroleptika), Toxine (z. B. Mangan, Kohlenmonoxid) oder andere Erkrankungen (z. B. Hirntumore, Schädel-Hirn-Traumata).

Atypische Parkinson-Syndrome

  • Treten im Rahmen anderer neurodegenerativer Erkrankungen auf, wie der Multisystematrophie (MSA) oder der progressive supranukleären Blickparese (PSP).

3. Symptome treten bei Parkinson auf?

Parkinson ist durch eine Vielzahl von motorischen und nicht-motorischen Symptomen gekennzeichnet. Die Kernsymptome werden oft mit dem Akronym TRAP zusammengefasst:

  • Tremor: Ruhezittern, oft mit einem „Pillendreher“-Erscheinungsbild.
  • Rigor: Muskelsteifheit, die zu einer erhöhten Tonuserhöhung führt.
  • Akinese/Bradykinese: Verlangsamung der Bewegungen bis hin zur Bewegungsstarre.
  • Posturale Instabilität: Gleichgewichtsstörungen und erhöhte Sturzgefahr.

Frühsymptome

  • REM-Schlaf-Verhaltensstörung (RBD): Ungewöhnliche Bewegungen im Schlaf.
  • Riechstörungen: Verminderter Geruchssinn.
  • Obstipation: Verstopfung.
  • Stimmungsschwankungen: Depressionen oder Angststörungen.

Begleitsymptome

  • Vegetative Störungen: Orthostatische Hypotonie, Blasenfunktionsstörungen.
  • Psychische Symptome: Depression, Angst, Halluzinationen.
  • Kognitive Einschränkungen: Bis hin zur Demenz in späteren Stadien.
  • Schmerzen: Chronische Schmerzen, oft im Schulter-Arm-Bereich.

4. Wie wird Parkinson behandelt?

Obwohl es keine Heilung für Parkinson gibt, können die Symptome durch eine individuell angepasste Therapie gut kontrolliert werden. Die Behandlung umfasst medikamentöse und nicht-medikamentöse Ansätze.

Medikamentöse Therapie

  • Levodopa (L-Dopa): Das Mittel der Wahl zur Erhöhung des Dopaminspiegels im Gehirn. Oft kombiniert mit einem Decarboxylasehemmer (z. B. Carbidopa) zur Reduzierung von Nebenwirkungen.
  • Dopaminagonisten: Stimulieren Dopaminrezeptoren (z. B. Pramipexol, Ropinirol).
  • MAO-B-Hemmer: Verlangsamen den Abbau von Dopamin (z. B. Selegilin, Rasagilin).
  • COMT-Hemmer: Verlängern die Wirkung von L-Dopa (z. B. Entacapon).
  • Anticholinergika: Werden bei Tremor eingesetzt (z. B. Biperiden).

Nicht-medikamentöse Therapie

  • Physiotherapie: Verbessert die Mobilität und beugt Stürzen vor.
  • Logopädie: Hilft bei Sprach- und Schluckstörungen.
  • Ergotherapie: Unterstützt die Bewältigung des Alltags.
  • Psychologische Betreuung: Bei Depressionen oder Angststörungen.

Fortgeschrittene Therapien

  • Tiefe Hirnstimulation (THS): Bei Patienten mit schweren motorischen Komplikationen, die nicht ausreichend auf Medikamente ansprechen.
  • Levodopa-Infusionen: Kontinuierliche Gabe von L-Dopa über eine Magensonde bei schweren Symptomen.

Therapie von Frühsymptomen

  • REM-Schlaf-Verhaltensstörung: Sicherheitsmaßnahmen im Schlafzimmer und medikamentöse Behandlung (z. B. Clonazepam oder Melatonin).
  • Obstipation: Ernährungsumstellung und Abführmittel.
  • Depression: Antidepressiva und psychotherapeutische Unterstützung.

Fazit

Parkinson ist eine komplexe neurodegenerative Erkrankung, die sowohl motorische als auch nicht-motorische Symptome umfasst. Die Diagnose erfolgt klinisch, und die Behandlung zielt darauf ab, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern. Durch eine frühzeitige und individuell angepasste Therapie können viele Patienten über Jahre hinweg ein aktives und selbstständiges Leben führen.

Ähnliche Krankheiten

Ähnliche Krankheiten sind:

Unser kostenloses Geschenk an Sie:


✓ mehr Energie
✓ tiefen Schlaf
✓ weniger Stress
= Meine Gesundheit

e-Book „Meine Gesundheit“ als PDF

Disclaimer: Die Inhalte dieser Website dienen ausschliesslich zu allgemeinen Informationszwecken. Sie ersetzen keine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Bitte konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden immer einen Arzt. Die Nutzung der Informationen auf dieser Seite erfolgt auf eigene Verantwortung. Die Inhalte der Seite können mit Hilfe von Sprachmodellen erstellt worden sein.

Nach oben scrollen