Urtikaria: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung
1. Was ist die Diagnose von Urtikaria?
Die Diagnose der Urtikaria beginnt mit einer ausführlichen Anamnese, bei der mögliche Auslöser wie Allergien, Infektionen, Medikamente oder psychischer Stress erfragt werden. Eine körperliche Untersuchung folgt, bei der typische Hautveränderungen wie Quaddeln und Angioödeme identifiziert werden. Bei Verdacht auf eine chronische Urtikaria werden zusätzlich Laboruntersuchungen (z.B. Differentialblutbild, CRP) durchgeführt, um entzündliche oder infektiöse Ursachen auszuschließen.
Spezifische Tests wie Provokationstests (z.B. Kälte- oder Drucktests) können bei physikalischer Urtikaria eingesetzt werden. Bei Verdacht auf allergische oder pseudoallergische Reaktionen können Hauttests (Prick-Test, Intrakutan-Test) oder eine pseudoallergenarme Diät zur Diagnose beitragen. Ein autologer Serumtest (ASST) kann bei Verdacht auf eine autoreaktive Urtikaria durchgeführt werden.
2. Was sind die Ursachen von Urtikaria?
Urtikaria wird durch eine Freisetzung von Histamin aus Mastzellen verursacht, was zu einer erhöhten Gefäßpermeabilität und Ödembildung führt. Die Auslöser sind vielfältig:
- Immunologische Prozesse: IgE-vermittelte Allergien oder Autoimmunreaktionen.
- Infektionen: Häufig assoziiert mit Infektionen des Gastrointestinaltrakts (z.B. Helicobacter pylori) oder des Nasen-Rachen-Bereichs.
- Medikamente: ACE-Hemmer, Acetylsalicylsäure (ASS) und andere Arzneimittel können Urtikaria auslösen.
- Physikalische Reize: Kälte, Wärme, Druck, Licht oder Reibung.
- Pseudoallergische Reaktionen: Auf Nahrungsmittelzusatzstoffe wie Farb-, Konservierungs- oder Aromastoffe.
- Psychischer Stress: Kann die Symptome verstärken oder auslösen.
In vielen Fällen bleibt die Ursache jedoch unklar (idiopathische Urtikaria).
3. Welche Symptome treten bei Urtikaria auf?
Die typischen Symptome der Urtikaria sind:
- Quaddeln: Flüchtige, juckende oder brennende Schwellungen der Haut, umgeben von einem Erythem. Sie bilden sich meist innerhalb von 24 Stunden zurück.
- Angioödeme: Tiefere Schwellungen der Haut oder Schleimhäute, die bis zu 72 Stunden anhalten können. Sie können lebensbedrohlich sein, insbesondere bei Beteiligung des Kehlkopfes (Larynxödem).
- Juckreiz: Häufiges Begleitsymptom, das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigt.
- Reflexerythem: Rötung um die Quaddeln herum.
Die Symptome können lokalisiert oder am gesamten Körper auftreten und variieren in ihrer Intensität. Bei chronischer Urtikaria können zusätzlich Müdigkeit und eine verminderte Leistungsfähigkeit auftreten.
4. Wie wird Urtikaria behandelt?
Die Behandlung der Urtikaria erfolgt stufenweise gemäß der aktuellen S3-Leitlinie:
Basistherapie:
- H1-Antihistaminika: Moderne, nicht-sedierende Antihistaminika der zweiten Generation (z.B. Cetirizin, Loratadin) in Standarddosis.
- Dosiserhöhung: Bei unzureichender Wirkung kann die Dosis bis zum Vierfachen der empfohlenen Tagesdosis erhöht werden.
Zweitlinientherapie:
- Omalizumab: Ein Anti-IgE-Antikörper, der bei chronisch spontaner Urtikaria eingesetzt wird, wenn Antihistaminika allein nicht ausreichen.
Drittlinientherapie:
- Ciclosporin A: Ein Immunsuppressivum, das bei schweren Fällen in Betracht gezogen wird, jedoch aufgrund möglicher Nebenwirkungen nicht als Standardtherapie gilt.
Weitere Maßnahmen:
- Vermeidung von Auslösern: Identifizierte Triggerfaktoren (z.B. bestimmte Medikamente, Nahrungsmittel oder physikalische Reize) sollten vermieden werden.
- Kurzzeitige Glukokortikosteroide: Bei akuten Exazerbationen können systemische Glukokortikosteroide für maximal 10 Tage eingesetzt werden.
- Phototherapie: Bei physikalischer Urtikaria kann eine UV-Therapie ergänzend helfen.
Prognose und Prophylaxe
Die akute Urtikaria heilt meist innerhalb weniger Tage bis Wochen von selbst aus. Die chronische Urtikaria kann hingegen mehrere Monate bis Jahre andauern, verschwindet aber in der Regel ebenfalls spontan. Zur Prophylaxe sollten bekannte Auslöser vermieden werden, z.B. durch angepasste Kleidung bei Druckurtikaria oder spezielle Sonnenschutzmittel bei Lichturtikaria.
Die Urtikaria ist zwar oft belastend, aber mit den richtigen Therapiestrategien gut behandelbar. Eine frühzeitige Diagnose und individuelle Therapieplanung sind entscheidend, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.
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