Psoriasis-Arthritis: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung

1. Was ist die Diagnose von Psoriasis-Arthritis?

Die Psoriasis-Arthritis (PSA) ist eine chronische, entzündliche Gelenkerkrankung, die bei etwa 20-30 % der Patienten mit Psoriasis vulgaris (Schuppenflechte) auftritt. Die Diagnose der PSA kann aufgrund der Vielzahl der Symptome und des Fehlens spezifischer Laborbefunde herausfordernd sein. Entscheidend für die Diagnose sind die Anamnese und die körperliche Untersuchung. Typische Hinweise auf eine PSA sind:

  • Vorliegen einer Psoriasis der Haut oder Nägel
  • Gelenkschwellungen, insbesondere an Fingern und Zehen („Wurstfinger“ oder „Wurstzehen“)
  • Entzündungen der Sehnenansätze (Enthesitis)
  • Morgensteifigkeit und Ruheschmerzen, die sich unter Bewegung bessern
  • Familiäre Vorbelastung mit Psoriasis oder Psoriasis-Arthritis

Bildgebende Verfahren wie Röntgen, Ultraschall oder Magnetresonanztomografie (MRT) können helfen, Gelenkveränderungen frühzeitig zu erkennen. Laboruntersuchungen zeigen oft erhöhte Entzündungswerte (BSG, CRP), sind aber nicht spezifisch für PSA.


2. Was sind die Ursachen von Psoriasis-Arthritis?

Die genauen Ursachen der Psoriasis-Arthritis sind noch nicht vollständig geklärt. Es wird jedoch angenommen, dass eine Kombination aus genetischer Veranlagung und Umweltfaktoren eine Rolle spielt.

  • Genetische Faktoren: Bei vielen Patienten liegt eine familiäre Häufung von Psoriasis oder Psoriasis-Arthritis vor. Bestimmte Gene, wie HLA-B27, sind mit einem erhöhten Risiko verbunden.
  • Immunsystem: Die PSA ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem fälschlicherweise gesunde Gelenke und Haut angreift. Zytokine wie TNF-alpha und Interleukine spielen dabei eine zentrale Rolle.
  • Triggerfaktoren: Infektionen, Stress, hormonelle Veränderungen (z. B. Pubertät, Wechseljahre) oder bestimmte Medikamente können die Erkrankung auslösen oder Schübe verstärken.
  • Übergewicht: Adipositas wird als möglicher Risikofaktor für die Entstehung der PSA diskutiert.

3. Welche Symptome treten bei Psoriasis-Arthritis auf?

Die Symptome der Psoriasis-Arthritis sind vielfältig und können sich von Patient zu Patient unterscheiden. Typische Anzeichen sind:

  • Gelenkentzündungen: Häufig sind Finger-, Zehen-, Knie- oder Sprunggelenke betroffen. Es kann zu Schwellungen, Schmerzen und eingeschränkter Beweglichkeit kommen.
  • Daktylitis: Eine Entzündung aller Gelenke eines Fingers oder Zehs führt zu einer charakteristischen Schwellung, die als „Wurstfinger“ oder „Wurstzehen“ bezeichnet wird.
  • Enthesitis: Entzündungen der Sehnenansätze, z. B. an der Achillessehne oder am Fersenbein, verursachen stechende Schmerzen.
  • Wirbelsäulenbeteiligung: Bei einigen Patienten kommt es zu einer Entzündung der Wirbelsäule (Psoriasis-Spondarthritis), die mit tiefsitzenden Rückenschmerzen und Morgensteifigkeit einhergeht.
  • Haut- und Nagelveränderungen: Psoriasis-Herde an der Haut oder Nagelveränderungen wie Tüpfelnägel oder Ölflecken sind häufige Begleitsymptome.
  • Augenbeteiligung: Eine Uveitis (Entzündung der Augenhaut) kann auftreten und unbehandelt zur Erblindung führen.

4. Wie wird Psoriasis-Arthritis behandelt?

Die Behandlung der Psoriasis-Arthritis zielt darauf ab, Entzündungen zu hemmen, Schmerzen zu lindern und die Gelenkfunktion zu erhalten. Die Therapie wird individuell an den Schweregrad und die Symptome angepasst und umfasst folgende Ansätze:

Medikamentöse Therapie

  • Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR): Zur Linderung von Schmerzen und Entzündungen.
  • Kortikosteroide: Kurzfristige Anwendung bei akuten Entzündungen.
  • Basistherapeutika (DMARDs): Langwirksame Medikamente wie Methotrexat, Leflunomid oder Sulfasalazin, die das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen.
  • Biologika: TNF-alpha-Hemmer (z. B. Adalimumab, Etanercept), IL-17-Hemmer (Secukinumab) oder IL-12/23-Hemmer (Ustekinumab) bei schweren Verläufen.
  • Phosphodiesterase-4-Hemmer: Apremilast zur Behandlung von leichter bis mittelschwerer PSA.

Nicht-medikamentöse Therapie

  • Physiotherapie: Bewegungstherapie zur Verbesserung der Gelenkfunktion und Reduzierung von Steifheit.
  • Ergotherapie: Unterstützung bei der Bewältigung alltäglicher Aufgaben.
  • Physikalische Therapie: Kälte- oder Wärmeanwendungen zur Schmerzlinderung.
  • Operation: In seltenen Fällen können chirurgische Eingriffe erforderlich sein, um stark geschädigte Gelenke zu ersetzen oder zu korrigieren.

Lebensstil und Ernährung

  • Regelmäßige Bewegung und Gewichtsreduktion können den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen.
  • Eine ausgewogene Ernährung mit entzündungshemmenden Lebensmitteln (z. B. Omega-3-Fettsäuren) wird empfohlen.

Fazit

Die Psoriasis-Arthritis ist eine komplexe Erkrankung, die eine frühzeitige Diagnose und eine individuell angepasste Therapie erfordert. Durch moderne Behandlungsmethoden können die Symptome gut kontrolliert und die Lebensqualität der Patienten deutlich verbessert werden. Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Rheumatologen, Dermatologen und anderen Fachärzten ist dabei entscheidend.

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