Hypertriglyceridämie: Ursachen, Symptome und Behandlung

1. Was ist die Diagnose von Hypertriglyceridämie?

Die Hypertriglyceridämie ist eine Form der Dyslipidämie, bei der die Triglyceridwerte im Blut erhöht sind. Die Diagnose wird durch eine Blutuntersuchung gestellt, bei der die Triglyceridkonzentration gemessen wird. Idealerweise erfolgt die Blutabnahme im nüchternen Zustand, da postprandiale (nach dem Essen auftretende) physiologische Erhöhungen die Ergebnisse verfälschen können.

Als erhöht gelten Triglyceridwerte über 150 mg/dl (1,7 mmol/l). Werte bis zu 400 mg/dl werden als moderat erhöht angesehen, während Werte darüber hinaus ein deutlich erhöhtes Risiko für Komplikationen wie Pankreatitis oder Atherosklerose darstellen. Bei einer Lipämie (Trübung des Serums durch hohe Fettkonzentration) kann ein Kühlschranktest durchgeführt werden, um den Anteil an Chylomikronen im Blut zu bestimmen.

Zusätzlich zur Triglyceridmessung werden oft auch die HDL-Cholesterin- und LDL-Cholesterin-Werte bestimmt, da eine Hypertriglyceridämie häufig mit einer Reduktion des HDL-Cholesterins und einer Erhöhung des Non-HDL-Cholesterins einhergeht. Letzteres korreliert stark mit dem atherogenen Potenzial.


2. Was sind die Ursachen von Hypertriglyceridämie?

Die Ursachen einer Hypertriglyceridämie sind vielfältig und können in primäre (genetische) und sekundäre (erworbene) Formen unterteilt werden:

Primäre (genetische) Ursachen:

  • Familiäre kombinierte Hyperlipoproteinämie (FKHL): Überproduktion und Abbaustörung von VLDL, Triglyceridwerte bis ca. 400 mg/dl.
  • Hereditäre Hypertriglyceridämie: Autosomal-dominant vererbt, Triglyceridwerte zwischen 150 und 1000 mg/dl.
  • Familiäre Dysbetalipoproteinämie: Ausgelöst durch den Apolipoprotein-Phänotyp E2/2, Triglyceridwerte von 400–1000 mg/dl.
  • Chylomikronämie-Syndrom: Extrem hohe Triglyceridwerte durch genetische Veränderungen der Lipoproteinlipase oder Apolipoproteine.

Sekundäre (erworbene) Ursachen:

  • Lebensstilfaktoren: Hoher Alkoholkonsum, fett- und zuckerreiche Ernährung, Adipositas.
  • Metabolische Erkrankungen: Diabetes mellitus, metabolisches Syndrom, Fettleber.
  • Medikamente: Kortisonpräparate, Thiaziddiuretika, Betablocker, Hormonersatztherapie.
  • Andere Erkrankungen: Schilddrüsenunterfunktion, Nierenerkrankungen, Schwangerschaft.

3. Welche Symptome treten bei Hypertriglyceridämie auf?

Die Hypertriglyceridämie selbst verursacht oft keine spezifischen Symptome, kann jedoch zu schwerwiegenden Folgeerkrankungen führen. Typische Symptome und Komplikationen sind:

  • Atherosklerotische Erkrankungen: Erhöhtes Risiko für koronare Herzkrankheit, Myokardinfarkt und Schlaganfall.
  • Pankreatitis: Bei sehr hohen Triglyceridwerten (über 1000 mg/dl) kann es zu einer akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung kommen.
  • Fettleber: Erhöhte Triglyceridwerte können zu einer nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung führen.
  • Hautveränderungen: Eruptive Xanthome – kleine, gelblich-weiße Papeln, die an Gesäß, Unterarmen oder Handlinien auftreten können.

4. Wie wird Hypertriglyceridämie behandelt?

Die Behandlung der Hypertriglyceridämie zielt darauf ab, die Triglyceridwerte zu senken und das Risiko für Folgeerkrankungen zu minimieren. Die Therapie umfasst Lebensstiländerungen und gegebenenfalls medikamentöse Maßnahmen.

Lebensstiländerungen:

  • Ernährung: Reduktion von tierischen Fetten und schnell verdaulichen Kohlenhydraten. Empfohlen wird eine Ernährung mit:
  • 30% Fettanteil (vorzugsweise pflanzliche, ungesättigte Fette).
  • 50-60% Kohlenhydraten (komplexe Kohlenhydrate bevorzugen).
  • 15% Eiweiß.
  • 20-30 g Ballaststoffe pro Tag.
  • Alkoholabstinenz: Alkoholkonsum sollte vermieden werden, da er die Triglyceridproduktion in der Leber fördert.
  • Körperliche Aktivität: Regelmäßige Bewegung (2,5–5 Stunden pro Woche) hilft, die Triglyceridwerte zu senken.
  • Gewichtsreduktion: Bei Übergewicht oder Adipositas ist eine Gewichtsabnahme entscheidend.

Medikamentöse Therapie:

  • Statine: Werden häufig eingesetzt, insbesondere bei gleichzeitiger Hypercholesterinämie, um das Atheroskleroserisiko zu senken.
  • Fibrate: Können bei schwerer Hypertriglyceridämie oder familiärer Dysbetalipoproteinämie eingesetzt werden, um die VLDL-Produktion zu reduzieren.
  • Omega-3-Fettsäuren: Können als Nahrungsergänzung helfen, die Triglyceridwerte zu senken.
  • Volanesorsen: Ein Antisense-Oligonukleotid, das bei familiärem Chylomikronämie-Syndrom eingesetzt wird, um die Produktion von Apolipoprotein C-III zu hemmen.

Prognose:

Die Prognose hängt stark von der Ursache der Hypertriglyceridämie ab. Bei sekundären Formen können Lebensstiländerungen oft eine deutliche Verbesserung bewirken. Bei genetisch bedingten Formen ist eine langfristige medikamentöse Therapie oft notwendig.


Fazit

Die Hypertriglyceridämie ist ein wichtiger Risikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen und Pankreatitis. Durch frühzeitige Diagnose, Lebensstiländerungen und gegebenenfalls medikamentöse Therapie können die Triglyceridwerte gesenkt und das Risiko für schwerwiegende Komplikationen reduziert werden. Eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und Alkoholabstinenz sind die Grundpfeiler der Behandlung.

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