Endokarditis: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung
1. Was ist die Diagnose von Endokarditis?
Die Diagnose einer Endokarditis erfolgt je nach Ursache der Erkrankung. Bei der nicht-infektiösen (rheumatischen) Endokarditis werden die Jones-Kriterien angewendet. Diese umfassen klinische Haupt- und Nebenkriterien wie subkutane Knötchen, Polyarthritis, Erythema anulare, Chorea minor und Karditis. Zusätzlich werden Laborparameter wie erhöhte Entzündungswerte und Antikörper gegen beta-hämolysierende Streptokokken der Gruppe A untersucht.
Bei der infektiösen Endokarditis werden die DUKE-Kriterien verwendet, die durch die European Society of Cardiology (ESC) ergänzt wurden. Hierbei sind positive Blutkulturen mit typischen Erregern und bildgebende Nachweise von Endokardveränderungen (z. B. Vegetationen, Abszesse) entscheidend. Die Diagnose gilt als gesichert, wenn zwei Hauptkriterien oder ein Hauptkriterium und drei Nebenkriterien erfüllt sind.
2. Was sind die Ursachen von Endokarditis?
Die Endokarditis wird in nicht-infektiöse und infektiöse Formen unterteilt:
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Nicht-infektiöse Endokarditis:
Diese Form ist meist immunologisch bedingt. Die häufigste Ursache ist eine rheumatische Endokarditis, die als Folge einer Streptokokkeninfektion (z. B. Scharlach, Tonsillitis) auftritt. Weitere Ursachen sind Immunkomplexablagerungen (z. B. bei Lupus erythematodes) oder eosinophile Reaktionen (z. B. Löffler-Endokarditis). -
Infektiöse Endokarditis:
Hier sind bakterielle Erreger die Hauptursache, insbesondere Streptokokken (45–65 %), Staphylokokken (30 %) und Enterokokken (10 %). Seltener sind Pilze, Parasiten oder Viren verantwortlich. Risikofaktoren sind Herzklappendefekte, künstliche Herzklappen, immunsupprimierte Zustände oder intravenöser Drogenmissbrauch.
3. Welche Symptome treten bei Endokarditis auf?
Die Symptome variieren je nach Form der Endokarditis:
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Nicht-infektiöse (rheumatische) Endokarditis:
Typisch sind Fieber, Abgeschlagenheit, Leistungsschwäche und Herzsymptome wie Tachykardie oder Herzgeräusche. Bei rheumatischem Fieber können auch Gelenkschmerzen, Hautausschläge (Erythema anulare) und neurologische Symptome (Chorea minor) auftreten. -
Infektiöse Endokarditis:
Hier dominieren Fieber, Schüttelfrost, Nachtschweiß und allgemeines Krankheitsgefühl. Herzgeräusche, Tachykardie und Anzeichen einer Herzinsuffizienz sind häufig. Bei hämatogener Streuung können extrakardiale Symptome wie Hautveränderungen (Petechien, Osler-Knötchen), Nierenbeteiligung (Hämaturie) oder neurologische Komplikationen (Schlaganfall) auftreten.
4. Wie wird Endokarditis behandelt?
Die Therapie richtet sich nach der Ursache und dem Schweregrad der Erkrankung:
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Nicht-infektiöse Endokarditis:
Die Behandlung umfasst Antibiotika (z. B. Penicillin) zur Bekämpfung der Streptokokkeninfektion, Antiphlogistika (z. B. Ibuprofen) zur Entzündungshemmung und bei Bedarf Glukokortikoide. Bei schweren Herzklappenschäden kann eine chirurgische Intervention erforderlich sein. -
Infektiöse Endokarditis:
Hier steht eine kalkulierte Antibiotikatherapie im Vordergrund, die später anhand des Antibiogramms angepasst wird. Bei Komplikationen wie Abszessen oder Klappeninsuffizienz ist oft eine Operation notwendig. Hochrisikopatienten (z. B. mit künstlichen Herzklappen) erhalten eine Antibiotika-Prophylaxe vor zahnärztlichen Eingriffen.
Prognose und Prophylaxe
Die Prognose hängt vom frühzeitigen Therapiebeginn ab. Unbehandelt kann die Endokarditis zu schweren Komplikationen wie Herzklappenschäden, Embolien oder Organversagen führen. Zur Prophylaxe gehören eine konsequente Behandlung von Streptokokkeninfektionen, gute Mundhygiene und bei Risikopatienten eine Antibiotikaprophylaxe vor invasiven Eingriffen.
Die Endokarditis ist eine ernste Erkrankung, die eine interdisziplinäre Behandlung erfordert. Bei rechtzeitiger Diagnose und Therapie ist die Prognose jedoch oft günstig.
Ähnliche Krankheiten
Ähnliche Krankheiten sind:
- Myokarditis
- Perikarditis (Herzbeutelentzündung)
- Sepsis
- Rheumatische Herzkrankheit
- Herzklappenerkrankung
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