Tiefe Venenthrombose (TVT): Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung
Die tiefe Venenthrombose (TVT), auch Phlebothrombose genannt, ist eine der häufigsten Erkrankungen in der Gefäßmedizin. Sie gehört zusammen mit der Lungenembolie (LE) zur Gruppe der venösen Thromboembolien (VTE). Die TVT entsteht durch die Bildung von Blutgerinnseln in den tiefen Venen, meist in den Beinen oder im Becken. Unbehandelt kann sie zu schwerwiegenden Komplikationen wie einer Lungenembolie führen. Dieser Artikel beleuchtet die Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten der TVT.
1. Was ist die Diagnose von Tiefe Venenthrombose?
Die Diagnose einer tiefen Venenthrombose basiert auf einer Kombination aus klinischer Untersuchung, bildgebenden Verfahren und Labortests.
- Klinische Untersuchung: Der Arzt erhebt die Anamnese und prüft typische Symptome wie Schwellungen, Schmerzen und Überwärmung im betroffenen Bereich.
- D-Dimer-Test: Dieser Labortest misst die Konzentration von D-Dimeren, die bei der Auflösung von Blutgerinnseln entstehen. Erhöhte Werte können auf eine Thrombose hinweisen, sind jedoch unspezifisch.
- Duplex-Sonografie: Dieses bildgebende Verfahren ist die Methode der Wahl. Es ermöglicht die Darstellung der Venen und des Blutflusses. Eine Kompressionssonografie zeigt, ob die Vene zusammendrückbar ist – bei einer Thrombose ist dies nicht der Fall.
- Schnittbildverfahren: Bei Verdacht auf eine Beckenvenenthrombose oder unklaren Befunden können eine MR-Venografie oder CT-Venografie eingesetzt werden.
Ein validierter Score wie der Wells-Score hilft, das Thromboserisiko einzuschätzen. Bei hoher klinischer Wahrscheinlichkeit wird direkt eine Bildgebung durchgeführt, während bei niedriger Wahrscheinlichkeit zunächst ein D-Dimer-Test erfolgt.
2. Was sind die Ursachen von Tiefe Venenthrombose?
Die Entstehung einer TVT wird durch die Virchow-Trias erklärt, die drei Hauptfaktoren umfasst:
- Endothelverletzungen: Schäden an der Gefäßwand, z. B. durch Verletzungen, Operationen oder Katheter.
- Verlangsamte Blutströmung (venöse Stase): Durch Immobilisierung, Bettruhe oder Erkrankungen wie Herzinsuffizienz.
- Hyperkoagulabilität: Eine erhöhte Gerinnungsneigung des Blutes, z. B. durch genetische Faktoren, Krebserkrankungen oder hormonelle Veränderungen.
Risikofaktoren für eine TVT sind:
– Alter über 60 Jahre
– Übergewicht (BMI >30)
– Krebserkrankungen
– Schwangerschaft und Wochenbett
– Hormonelle Verhütungsmittel oder Hormonersatztherapie
– Längere Immobilisierung (z. B. nach Operationen oder langen Flugreisen)
– Familiäre Vorgeschichte von Thrombosen
3. Welche Symptome treten bei Tiefe Venenthrombose auf?
Die Symptome einer TVT können variieren, abhängig von der Lokalisation und dem Ausmaß der Thrombose. Typische Anzeichen sind:
- Schwellung des betroffenen Beins oder Arms
- Schmerzen, oft dumpf oder ziehend
- Überwärmung und Rötung der Haut
- Spannungsgefühl und Schweregefühl im betroffenen Bereich
- Sichtbare Venenzeichnung (verstärkte oberflächliche Venen)
- Zyanotische Verfärbung (bläuliche Haut)
In einigen Fällen verläuft die TVT symptomlos, insbesondere bei bettlägerigen Patienten. Eine Lungenembolie kann dann das erste Anzeichen sein, was die Erkrankung besonders gefährlich macht.
4. Wie wird Tiefe Venenthrombose behandelt?
Die Behandlung der TVT zielt darauf ab, das Wachstum des Blutgerinnsels zu stoppen, eine Lungenembolie zu verhindern und langfristige Komplikationen wie das postthrombotische Syndrom zu vermeiden. Die Therapie besteht aus drei Phasen:
Initialtherapie
- Antikoagulanzien: Unmittelbar nach der Diagnose wird eine blutverdünnende Therapie eingeleitet. Hierzu werden direkte orale Antikoagulanzien (DOAKs) wie Apixaban oder Rivaroxaban oder parenterale Antikoagulanzien (z. B. niedermolekulare Heparine) verwendet.
- Kompressionsstrümpfe: Sie unterstützen den venösen Rückfluss und reduzieren Schwellungen.
Erhaltungstherapie
- Die Antikoagulation wird über mindestens drei Monate fortgesetzt. DOAKs sind hier die bevorzugte Wahl, da sie einfach zu dosieren sind und keine regelmäßige Überwachung der Gerinnungswerte erfordern.
Sekundärprophylaxe
- Bei Patienten mit hohem Rezidivrisiko (z. B. bei Krebserkrankungen oder wiederholten Thrombosen) kann die Antikoagulation langfristig oder sogar lebenslang fortgesetzt werden.
Weitere Maßnahmen
- Thrombolyse: In schweren Fällen, z. B. bei ausgedehnten Thrombosen oder drohender Gewebeschädigung, kann eine medikamentöse Auflösung des Gerinnsels (Thrombolyse) erwogen werden.
- Operative Entfernung: In seltenen Fällen wird der Thrombus chirurgisch entfernt.
Fazit
Die tiefe Venenthrombose ist eine ernsthafte Erkrankung, die frühzeitig erkannt und behandelt werden muss, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden. Durch eine gezielte Diagnostik, eine rasche Antikoagulation und die Berücksichtigung individueller Risikofaktoren kann die Prognose deutlich verbessert werden. Patienten mit bekannten Risikofaktoren sollten besonders auf Symptome achten und bei Verdacht auf eine TVT umgehend ärztliche Hilfe suchen.
Ähnliche Krankheiten
Ähnliche Krankheiten sind:
- Thrombose
- Lungenembolie
- Venenentzündung
- Periphere arterielle Verschlusskrankheit
- Varikose (Krampfadern)
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