Schwindel: Ursachen, Symptome und Behandlung

Schwindel ist ein häufiges Symptom, das viele Menschen im Laufe ihres Lebens betrifft. Es handelt sich dabei um eine Störung des Gleichgewichtsinns, die oft mit einem unsicheren Gefühl im Raum, Übelkeit oder sogar Erbrechen einhergeht. Schwindel ist jedoch keine eigenständige Krankheit, sondern ein Symptom, das auf verschiedene zugrunde liegende Ursachen hinweisen kann. In diesem Artikel werden die Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von Schwindel näher beleuchtet.


1. Was ist die Diagnose von Schwindel?

Die Diagnose von Schwindel beginnt mit einer ausführlichen Anamnese, bei der der Arzt Fragen zur Art des Schwindels (z. B. Drehschwindel, Schwankschwindel), der Dauer, den Auslösern und begleitenden Symptomen stellt. Schwindel kann in drei Hauptkategorien eingeteilt werden:

  • Peripher-vestibulärer Schwindel: Verursacht durch Störungen des Gleichgewichtsorgans im Innenohr (z. B. benigner paroxysmaler Lagerungsschwindel, Morbus Menière).
  • Zentral-vestibulärer Schwindel: Verursacht durch Schädigungen im Gehirn, insbesondere im Hirnstamm oder Kleinhirn (z. B. Schlaganfall, Multiple Sklerose).
  • Nicht-vestibulärer Schwindel: Verursacht durch andere Faktoren wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Medikamente oder psychische Störungen.

Zur weiteren Diagnostik können spezielle Tests wie der Dix-Hallpike-Test (bei Verdacht auf benignen paroxysmalen Lagerungsschwindel) oder bildgebende Verfahren wie MRT oder CT eingesetzt werden. Laboruntersuchungen helfen, internistische Ursachen wie Elektrolytstörungen oder Hypoglykämie auszuschließen.


2. Was sind die Ursachen von Schwindel?

Schwindel kann durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht werden. Die Ursachen lassen sich in drei Hauptgruppen unterteilen:

Peripher-vestibuläre Ursachen

  • Benigner paroxysmaler Lagerungsschwindel (BPL): Dislozierte Otholithen im Innenohr lösen kurze, heftige Drehschwindelattacken aus.
  • Morbus Menière: Eine Ansammlung von Endolymphe im Innenohr führt zu Drehschwindel, Tinnitus und Hörminderung.
  • Akuter Vestibularisausfall (Neuritis vestibularis): Eine Entzündung des Gleichgewichtsnervs verursacht plötzlichen Drehschwindel.
  • Perilymphfistel: Eine abnorme Verbindung zwischen Innen- und Mittelohr kann Schwindel bei akustischen Reizen auslösen.

Zentral-vestibuläre Ursachen

  • Hirnstamm- oder Kleinhirnläsionen: Schlaganfälle, Tumoren oder entzündliche Erkrankungen können zentralen Schwindel verursachen.
  • Vestibuläre Migräne: Schwindelattacken, die mit oder ohne Kopfschmerzen auftreten.
  • Intoxikationen: Alkohol oder bestimmte Medikamente (z. B. Antidepressiva, Antiepileptika) können Schwindel auslösen.

Nicht-vestibuläre Ursachen

  • Kardiovaskuläre Erkrankungen: Orthostatischer Schwindel durch Blutdruckabfall, Herzrhythmusstörungen oder Aortenstenosen.
  • Somatosensible Afferenzstörungen: Polyneuropathien oder Sehstörungen können das Gleichgewicht beeinträchtigen.
  • Psychogener Schwindel: Angststörungen oder Depressionen können Schwindelgefühle verursachen.

3. Symptome treten bei Schwindel auf?

Die Symptome von Schwindel variieren je nach Ursache und Art des Schwindels. Typische Beschreibungen und Begleitsymptome sind:

  • Drehschwindel: Das Gefühl, sich zu drehen oder dass sich die Umgebung dreht (häufig bei peripher-vestibulären Ursachen).
  • Schwankschwindel: Ein unsicheres, taumeliges Gefühl, als ob man auf einem Schiff wäre.
  • Lagerungsschwindel: Kurze Schwindelattacken bei bestimmten Kopfbewegungen (z. B. beim Umdrehen im Bett).
  • Vegetative Symptome: Übelkeit, Erbrechen, Schwitzen oder Herzrasen.
  • Neurologische Symptome: Bei zentral-vestibulärem Schwindel können zusätzlich Ataxie, Doppelbilder oder Nystagmus auftreten.
  • Psychogene Symptome: Schwindel in Verbindung mit Angst, Panik oder depressiver Verstimmung.

4. Wie wird Schwindel behandelt?

Die Behandlung von Schwindel richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache. Im Folgenden sind die wichtigsten Therapieansätze aufgeführt:

Peripher-vestibulärer Schwindel

  • Benigner paroxysmaler Lagerungsschwindel: Lagerungsmanöver wie das Epley-Manöver können die Otholithen aus dem Bogengang entfernen.
  • Morbus Menière: Symptomatische Behandlung mit Antiemetika und langfristige Prophylaxe mit Betahistin.
  • Neuritis vestibularis: Symptomatische Therapie mit Antiemetika und ggf. kurzzeitige Gabe von Glucocorticoiden.

Zentral-vestibulärer Schwindel

  • Schlaganfall: Akute Behandlung der Ischämie oder Blutung.
  • Vestibuläre Migräne: Migräneprophylaxe mit Triptanen oder Betablockern.

Nicht-vestibulärer Schwindel

  • Orthostatischer Schwindel: Anpassung der Medikation, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und Kompressionsstrümpfe.
  • Psychogener Schwindel: Psychotherapie, Verhaltenstherapie und ggf. Behandlung der zugrunde liegenden psychiatrischen Erkrankung.

Allgemeine Maßnahmen

  • Symptomatische Therapie: Bei akutem Schwindel können Antiemetika (z. B. Dimenhydrinat) oder sedierende Medikamente Linderung verschaffen.
  • Physiotherapie und Gleichgewichtstraining: Vor allem bei älteren Patienten zur Sturzprophylaxe und Verbesserung der Balance.

Fazit

Schwindel ist ein komplexes Symptom, das auf zahlreiche Ursachen zurückgeführt werden kann. Eine genaue Diagnose ist entscheidend, um die richtige Behandlung einzuleiten. Während peripher-vestibulärer Schwindel oft gut behandelbar ist, erfordern zentral-vestibuläre oder nicht-vestibuläre Ursachen eine gezielte Therapie der Grunderkrankung. Bei anhaltendem oder wiederkehrendem Schwindel sollte immer ein Arzt aufgesucht werden, um schwerwiegende Ursachen auszuschließen und eine angemessene Behandlung zu gewährleisten.

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