Spannungskopfschmerz: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung

Spannungskopfschmerz ist eine der häufigsten primären Kopfschmerzformen und betrifft viele Menschen weltweit. Obwohl die Schmerzen oft mild bis mittelschwer sind, können sie den Alltag erheblich beeinträchtigen. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von Spannungskopfschmerz.


1. Was ist die Diagnose von Spannungskopfschmerz?

Die Diagnose von Spannungskopfschmerz basiert auf den Kriterien der International Headache Society (IHS). Die Diagnostik beginnt mit einer ausführlichen Anamnese, bei der die Patienten ihre Symptome und deren Häufigkeit in einem Kopfschmerztagebuch dokumentieren sollten. Eine neurologische Untersuchung ist in der Regel unauffällig, kann aber zur Abgrenzung von anderen Kopfschmerzformen wie Migräne oder sekundären Kopfschmerzen notwendig sein.

Zur weiteren Abklärung können folgende Maßnahmen ergriffen werden:
Laboruntersuchungen: Zum Ausschluss von Entzündungen oder anderen systemischen Erkrankungen.
Liquoranalyse: Bei Verdacht auf chronische Entzündungen oder erhöhten Hirndruck.
Bildgebung (MRT oder CT): Nur bei Verdacht auf sekundäre Ursachen wie Tumore oder Gefäßveränderungen.

Die Diagnose wird gestellt, wenn die Kopfschmerzen mindestens zehnmal auftreten und die Kriterien der IHS erfüllen. Dabei wird zwischen episodischem (weniger als 15 Tage pro Monat) und chronischem (mehr als 15 Tage pro Monat) Spannungskopfschmerz unterschieden.


2. Was sind die Ursachen von Spannungskopfschmerz?

Die genauen Ursachen von Spannungskopfschmerz sind noch nicht vollständig geklärt. Es wird jedoch von einer multifaktoriellen Genese ausgegangen. Mögliche Auslöser und Risikofaktoren sind:
Muskuläre Verspannungen: Besonders in der Hals-, Nacken- und Schultermuskulatur.
Psychosozialer Stress: Emotionale Belastungen, Angst oder Depressionen.
Schlafstörungen: Unregelmäßiger oder unzureichender Schlaf.
Fehlhaltungen: Langes Sitzen vor dem Computer oder falsche Körperhaltung.
Augenbelastung: Überanstrengung der Augen durch langes Arbeiten am Bildschirm.
Genetische Faktoren: Beim chronischen Spannungskopfschmerz spielen familiäre Belastungen eine Rolle.

Studien zeigen, dass bei chronischem Spannungskopfschmerz strukturelle Veränderungen im zentralen schmerzverarbeitenden System vorliegen können, die zu einer erhöhten Schmerzempfindlichkeit führen.


3. Welche Symptome treten bei Spannungskopfschmerz auf?

Die Symptome von Spannungskopfschmerz sind charakteristisch und unterscheiden sich von anderen Kopfschmerzformen wie Migräne. Typische Merkmale sind:
Schmerzcharakter: Dumpf, drückend oder ziehend, oft beschrieben als „ein zu enger Hut“ oder „Schraubstockgefühl“.
Lokalisation: Beidseitig (bifrontal, okzipital) oder den gesamten Kopf betreffend (holozephal).
Intensität: Leicht bis mittelschwer, selten stark.
Dauer: Minuten bis mehrere Tage.
Begleitsymptome: Fehlen meist. In seltenen Fällen können leichte Licht- oder Lärmempfindlichkeit (Phono- oder Photophobie) auftreten. Übelkeit oder Erbrechen sind untypisch.

Im Gegensatz zur Migräne verstärken sich die Schmerzen bei körperlicher Aktivität nicht und werden oft durch moderate Bewegung oder Ablenkung gelindert.


4. Wie wird Spannungskopfschmerz behandelt?

Die Behandlung von Spannungskopfschmerz richtet sich nach der Form (episodisch oder chronisch) und der individuellen Symptomatik. Sie umfasst sowohl medikamentöse als auch nicht-medikamentöse Maßnahmen.

Medikamentöse Therapie

  • Episodischer Spannungskopfschmerz:
  • Nicht-opioide Analgetika wie Acetylsalicylsäure (500–1000 mg), Ibuprofen (200–400 mg) oder Paracetamol (500–1000 mg).
  • Kombinationspräparate mit Koffein können die Wirksamkeit verstärken.
  • Chronischer Spannungskopfschmerz:
  • Amitriptylin (trizyklisches Antidepressivum) in niedriger Dosierung (25–150 mg täglich) zur Prophylaxe.
  • Andere Antidepressiva wie Venlafaxin oder Mirtazapin können ebenfalls eingesetzt werden.

Nicht-medikamentöse Therapie

  • Physiotherapie: Dehnungsübungen, Massagen und Training der Hals- und Schultermuskulatur.
  • Entspannungstechniken: Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson, Autogenes Training.
  • Biofeedback: Hilft, muskuläre Verspannungen bewusst zu kontrollieren.
  • Ausdauersport: Regelmäßige Bewegung wie Joggen, Schwimmen oder Radfahren.
  • Akupunktur: Kann bei einigen Patienten die Schmerzintensität reduzieren.

Prophylaxe

  • Stressmanagement: Erlernen von Entspannungstechniken und Stressbewältigungsstrategien.
  • Schlafhygiene: Regelmäßige Schlafzeiten und ausreichende Schlafdauer.
  • Ergonomische Anpassungen: Optimierung der Arbeitsplatzbedingungen zur Vermeidung von Fehlhaltungen.

Fazit

Spannungskopfschmerz ist eine häufige, aber gut behandelbare Erkrankung. Die Diagnose erfolgt klinisch, und die Behandlung umfasst sowohl medikamentöse als auch nicht-medikamentöse Ansätze. Durch eine frühzeitige und gezielte Therapie können Betroffene ihre Lebensqualität deutlich verbessern. Wichtig ist, die individuellen Auslöser zu identifizieren und langfristige Strategien zur Schmerzprävention zu entwickeln.

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