Speicheldrüsentumore: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung
Speicheldrüsentumore sind gutartige oder bösartige Neubildungen, die in den kleinen oder großen Speicheldrüsen des Kopfes auftreten können. Sie machen etwa 5 % aller Tumore im Kopf-Hals-Bereich aus und können in ihrer Art und Ausprägung sehr unterschiedlich sein. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von Speicheldrüsentumoren.
1. Was ist die Diagnose von Speicheldrüsentumoren?
Die Diagnose von Speicheldrüsentumoren beginnt mit einer klinischen Untersuchung, bei der eine Schwellung im Bereich der Speicheldrüsen festgestellt wird. Zur weiteren Abklärung werden bildgebende Verfahren eingesetzt:
- Sonografie: Die Ultraschalluntersuchung ist die erste Wahl, um die Größe, Lage und Beschaffenheit (z. B. solid oder zystisch) des Tumors zu beurteilen. Auffällige Merkmale wie unscharfe Ränder oder Lymphknotenvergrößerungen können auf Malignität hinweisen.
- CT/MRT: Bei komplexeren Fällen wird eine Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT) durchgeführt, um die Ausdehnung des Tumors und eine mögliche Beteiligung von Nerven oder umliegendem Gewebe zu beurteilen.
- Biopsie: Eine Gewebeprobe (Feinnadelbiopsie oder Exzisionsbiopsie) wird entnommen, um den Tumor histopathologisch zu untersuchen und zwischen gutartigen und bösartigen Tumoren zu unterscheiden.
Die genaue Diagnose ist entscheidend, da die Behandlung je nach Art und Stadium des Tumors variiert.
2. Was sind die Ursachen von Speicheldrüsentumoren?
Die genauen Ursachen von Speicheldrüsentumoren sind noch nicht vollständig geklärt. Es gibt jedoch mehrere Risikofaktoren, die mit der Entstehung dieser Tumore in Verbindung gebracht werden:
- Strahlung: Eine lokale Strahlenexposition, z. B. durch frühere Bestrahlungen im Kopf-Hals-Bereich, erhöht das Risiko.
- Virusinfektionen: Infektionen mit dem Epstein-Barr-Virus (EBV) oder dem Humanen Immundefizienzvirus (HIV) können eine Rolle spielen.
- Umweltfaktoren: Industrielle Exposition gegenüber Gummi oder Nickel sowie UV-Strahlung werden als mögliche Risikofaktoren diskutiert.
- Genetische Prädisposition: In einigen Fällen scheint eine erbliche Veranlagung eine Rolle zu spielen.
- Tabak und Alkohol: Obwohl diese Faktoren eher mit Plattenepithelkarzinomen assoziiert sind, wird ihre Beteiligung bei Speicheldrüsentumoren kontrovers diskutiert.
3. Welche Symptome treten bei Speicheldrüsentumoren auf?
Die Symptome von Speicheldrüsentumoren können je nach Art und Lage des Tumors variieren. Häufige Anzeichen sind:
- Schwellung: Eine einseitige, oft schmerzlose Schwellung im Bereich der Speicheldrüsen (z. B. vor dem Ohr bei der Parotis) ist das häufigste Symptom.
- Schmerzen: Bei bösartigen Tumoren können Schmerzen auftreten, insbesondere wenn Nerven wie der N. facialis oder N. lingualis betroffen sind.
- Nervenlähmungen: Eine periphere Lähmung des Gesichtsnervs (N. facialis) kann auf ein infiltratives Wachstum hinweisen.
- Dysphagie oder Schluckbeschwerden: Tumore in der Nähe der Mundhöhle können Schluckbeschwerden verursachen.
Differentialdiagnostisch müssen andere Erkrankungen wie Sialadenitis (Entzündung der Speicheldrüsen) oder Sialolithiasis (Speichelsteine) ausgeschlossen werden.
4. Wie wird Speicheldrüsentumore behandelt?
Die Behandlung von Speicheldrüsentumoren hängt von der Art, Größe und Lokalisation des Tumors sowie davon ab, ob er gutartig oder bösartig ist. Die wichtigsten Therapieansätze sind:
- Chirurgische Exzision: Die vollständige Entfernung des Tumors mit tumorfreien Rändern ist das primäre Ziel. Bei bösartigen Tumoren kann eine Neck-Dissection (Entfernung von Lymphknoten) erforderlich sein.
- Strahlentherapie: Eine adjuvante Strahlentherapie wird bei malignen Tumoren eingesetzt, um das Risiko eines Rückfalls zu verringern. Sie kommt insbesondere bei fortgeschrittenen Tumoren, perineuraler Invasion oder nicht-tumorfreien Rändern zum Einsatz.
- Chemotherapie: Bei metastasierten Tumoren oder inoperablen Fällen kann eine Chemotherapie oder zielgerichtete Therapie erforderlich sein.
- Rehabilitation: Nach der Behandlung kann eine logopädische oder physiotherapeutische Betreuung notwendig sein, insbesondere bei Nervenschädigungen.
Prognose
Die Prognose von Speicheldrüsentumoren variiert stark und hängt von Faktoren wie dem Tumorstadium, der Histologie und dem Alter des Patienten ab. Bei frühzeitiger Diagnose und Behandlung sind die Heilungschancen jedoch gut. Die 5-Jahres-Überlebensrate liegt bei Kindern bei etwa 85 %, bei Erwachsenen bei etwa 60 %.
Fazit
Speicheldrüsentumore sind eine heterogene Gruppe von Erkrankungen, die eine sorgfältige Diagnostik und individuelle Therapie erfordern. Bei Verdacht auf einen Speicheldrüsentumor sollte frühzeitig ein Facharzt aufgesucht werden, um eine gezielte Behandlung einzuleiten und Komplikationen zu vermeiden.
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