Antikörpermangel-Erkrankungen: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung
Antikörpermangel-Erkrankungen sind eine Gruppe von Immunschwächeerkrankungen, bei denen das Immunsystem nicht ausreichend Antikörper (Immunglobuline) produziert. Dies führt zu einer erhöhten Anfälligkeit für Infektionen und kann die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen. Im Folgenden werden die Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten dieser Erkrankungen näher erläutert.
1. Was ist die Diagnose von Antikörpermangel-Erkrankungen?
Die Diagnose einer Antikörpermangel-Erkrankung wird in der Regel gestellt, wenn eine Person ungewöhnlich häufig an Infektionen leidet. Bei Kindern sind bis zu 15 Infekte pro Jahr normal, bei Erwachsenen gelten mehr als drei Infekte pro Jahr als auffällig. Bei Verdacht auf einen Antikörpermangel werden folgende Schritte unternommen:
- Bluttests: Es wird die Konzentration der verschiedenen Antikörperarten (IgA, IgG, IgM, IgE, IgD) im Blut gemessen. Ein Mangel an einer oder mehreren Antikörperarten kann auf eine Erkrankung hinweisen.
- Funktionstests: Die Aktivität der Antikörper und der B-Lymphozyten wird überprüft, um festzustellen, ob das Immunsystem richtig funktioniert.
- Gentests: Bei einigen Formen des Antikörpermangels, wie der X-chromosomalen Agammaglobulinämie, können genetische Tests eine definitive Diagnose liefern.
- Ausschluss anderer Erkrankungen: Da ein Antikörpermangel auch Symptom anderer Krankheiten sein kann, müssen diese ausgeschlossen werden.
2. Was sind die Ursachen von Antikörpermangel-Erkrankungen?
Antikörpermangel-Erkrankungen können verschiedene Ursachen haben, die sich in angeborene (primäre) und erworbene (sekundäre) Formen unterteilen lassen:
- Primäre Ursachen: Diese sind oft genetisch bedingt und führen zu Fehlern in der Entwicklung oder Funktion der B-Lymphozyten. Beispiele sind:
- Variables Immundefektsyndrom (CVID): Hier ist die Produktion von IgG, IgA und/oder IgM reduziert.
- X-chromosomale Agammaglobulinämie: Ein Gendefekt führt dazu, dass B-Lymphozyten nicht heranreifen und keine Antikörper produzieren können.
- Hyper-IgM-Syndrom: Es besteht ein Mangel an IgA und IgG, während IgM normal oder erhöht ist.
-
Transiente Hypogammaglobulinämie: Ein vorübergehender Mangel bei Kleinkindern, der durch eine verzögerte Reifung des Immunsystems verursacht wird.
-
Sekundäre Ursachen: Ein Antikörpermangel kann auch durch andere Erkrankungen oder Behandlungen entstehen, z. B. durch:
- Chronische Erkrankungen wie Leukämie oder Lymphome.
- Medikamente, die das Immunsystem unterdrücken (z. B. Chemotherapie).
- Schwere Infektionen wie HIV, die das Immunsystem schwächen.
3. Welche Symptome treten bei Antikörpermangel-Erkrankungen auf?
Das Hauptsymptom einer Antikörpermangel-Erkrankung ist eine erhöhte Anfälligkeit für Infektionen. Betroffene leiden häufig an:
– Atemwegsinfektionen: Wiederkehrende Erkältungen, Bronchitis oder Lungenentzündungen.
– Mittelohrentzündungen: Besonders bei Kindern.
– Magen-Darm-Infektionen: Durchfall und Verdauungsprobleme.
– Hautinfektionen: Ekzeme, Abszesse oder Pilzinfektionen.
– Harnwegsinfektionen: Blasenentzündungen oder Nierenbeckenentzündungen.
Darüber hinaus können schwerwiegende Komplikationen wie Sepsis (Blutvergiftung) auftreten, wenn Infektionen nicht rechtzeitig behandelt werden.
4. Wie wird Antikörpermangel-Erkrankungen behandelt?
Die Behandlung von Antikörpermangel-Erkrankungen zielt darauf ab, das Immunsystem zu stärken und Infektionen zu verhindern. Die wichtigsten Therapieansätze sind:
- Immunglobulinersatztherapie: Betroffene erhalten regelmäßig Antikörper (Immunglobuline) von gesunden Spendern. Diese werden entweder intravenös (über die Vene) oder subkutan (unter die Haut) verabreicht. Diese Therapie kann das Infektionsrisiko deutlich senken, heilt die Erkrankung jedoch nicht.
- Antibiotika: Bei bakteriellen Infektionen werden Breitband-Antibiotika eingesetzt. In einigen Fällen werden sie auch vorbeugend verabreicht, um schwere Infektionen zu verhindern.
- Stammzelltransplantation: Bei bestimmten Formen des Antikörpermangels, wie der X-chromosomalen Agammaglobulinämie, kann eine Stammzelltransplantation in Betracht gezogen werden. Diese Behandlung bietet die Möglichkeit einer Heilung, ist jedoch mit erheblichen Risiken verbunden und erfordert einen passenden Spender.
- Unterstützende Maßnahmen: Eine gesunde Lebensweise, ausgewogene Ernährung und regelmäßige ärztliche Kontrollen sind wichtig, um die Gesundheit der Betroffenen zu erhalten.
Fazit
Antikörpermangel-Erkrankungen sind komplexe Immunschwächeerkrankungen, die eine lebenslange Behandlung erfordern können. Durch eine frühzeitige Diagnose und gezielte Therapie können jedoch schwere Infektionen verhindert und die Lebensqualität der Betroffenen deutlich verbessert werden. Selbsthilfegruppen und medizinische Fachleute bieten Unterstützung im Umgang mit der Erkrankung.
Ähnliche Krankheiten
Ähnliche Krankheiten sind:
- Agranulozytose
- Graft-versus-Host-Erkrankung
- HIV (Humanes Immundefizienz-Virus)
- Sjögren-Syndrom
- Zytokinfreisetzungssyndrom
Unser kostenloses Geschenk an Sie:
✓ mehr Energie
✓ tiefen Schlaf
✓ weniger Stress
= Meine Gesundheit
e-Book „Meine Gesundheit“ als PDF

Disclaimer: Die Inhalte dieser Website dienen ausschliesslich zu allgemeinen Informationszwecken. Sie ersetzen keine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Bitte konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden immer einen Arzt. Die Nutzung der Informationen auf dieser Seite erfolgt auf eigene Verantwortung. Die Inhalte der Seite können mit Hilfe von Sprachmodellen erstellt worden sein.