Lepra: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung
Lepra, auch bekannt als Hansen-Krankheit, ist eine chronische Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Mycobacterium leprae verursacht wird. Obwohl die Krankheit heute gut behandelbar ist, führt sie unbehandelt zu schweren körperlichen Beeinträchtigungen und sozialer Stigmatisierung. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von Lepra.
1. Was ist die Diagnose von Lepra?
Die Diagnose von Lepra basiert auf einer Kombination aus klinischen Symptomen und labortechnischen Untersuchungen. Erste Hinweise ergeben sich durch charakteristische Hautveränderungen und Nervenschädigungen. Um die Diagnose zu bestätigen, müssen die Erreger nachgewiesen werden. Hierfür stehen zwei Hauptmethoden zur Verfügung:
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Skin-Smears-Methode: Dabei wird die Haut an bestimmten Stellen angeritzt, um Lymphflüssigkeit zu gewinnen. Diese wird auf das Vorhandensein von Mycobacterium leprae untersucht. Allerdings ist diese Methode nur bei etwa 30 % der Patienten aussagekräftig, da die Bakterienlast oft zu gering ist.
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Biopsie: Eine Gewebeprobe aus der Haut wird entnommen und histologisch untersucht. Diese Methode liefert zuverlässigere Ergebnisse und ist besonders bei Verdacht auf Lepra lepromatosa oder Borderline-Lepra geeignet.
Zusätzlich können neurologische Untersuchungen durchgeführt werden, um Nervenschäden zu identifizieren.
2. Was sind die Ursachen von Lepra?
Lepra wird durch das Bakterium Mycobacterium leprae verursacht, das zur Familie der Mykobakterien gehört. Die Übertragung erfolgt hauptsächlich über Tröpfcheninfektion, beispielsweise durch Husten oder Niesen. Eine Ansteckung über Hautkontakt ist möglich, aber weniger wahrscheinlich.
Die Krankheit ist nur mäßig ansteckend, und ein längerer, enger Kontakt mit einer infizierten Person ist erforderlich, um sich anzustecken. Die Inkubationszeit kann zwischen zwei und 20 Jahren oder sogar länger betragen, was die Diagnose und Prävention erschwert.
Risikofaktoren für eine Infektion sind:
– Geschwächtes Immunsystem
– Unter- oder Mangelernährung
– Leben in Gebieten mit hoher Lepra-Prävalenz, wie Südostasien oder Südamerika
3. Welche Symptome treten bei Lepra auf?
Die Symptome von Lepra variieren je nach Verlaufsform und Immunstatus des Patienten. Man unterscheidet vier Hauptformen:
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Lepra indeterminata: Leichte, unspezifische Hautveränderungen, die oft von selbst abheilen. Bei etwa 25 % der Betroffenen entwickelt sich jedoch eine schwerere Form der Lepra.
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Tuberkuloide Lepra: Diese Form tritt bei Patienten mit intaktem Immunsystem auf. Es kommt zu asymmetrischen, scharf begrenzten Hautläsionen und Nervenschwellungen. Die Hautveränderungen können heller oder gerötet erscheinen, und das Schmerzempfinden ist oft beeinträchtigt.
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Lepra lepromatosa (schwere Lepra): Bei geschwächtem Immunsystem breiten sich die Bakterien im Körper aus. Es kommt zu symmetrischen Hautveränderungen, Nervenschäden und schweren Empfindungsstörungen. Typisch sind auch Verformungen im Gesicht („Facies leontina“) und der Verlust von Augenbrauen.
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Borderline-Lepra: Mischformen zwischen tuberkuloider und lepromatöser Lepra, bei denen Symptome beider Formen auftreten können.
Unbehandelt kann Lepra zu schweren Komplikationen führen, darunter:
– Geschwüre und Wunden durch den Verlust des Schmerzempfindens
– Verstümmelungen an Händen und Füßen
– Erblindung durch Beteiligung der Augen
4. Wie wird Lepra behandelt?
Lepra ist heilbar, insbesondere wenn die Behandlung frühzeitig beginnt. Die Therapie erfolgt mit einer Kombination aus Antibiotika, um Resistenzen zu vermeiden. Die WHO empfiehlt eine multidrug therapy (MDT), die je nach Schweregrad der Erkrankung sechs bis zwölf Monate dauert. Die wichtigsten Wirkstoffe sind:
- Dapson: Ein Antibiotikum, das das Wachstum der Bakterien hemmt.
- Rifampicin: Ein starkes Antibiotikum, das die Bakterien abtötet.
- Clofazimin: Ein entzündungshemmendes und antibakterielles Medikament, das vor allem bei Lepra lepromatosa eingesetzt wird.
Die Behandlung sollte in spezialisierten Zentren erfolgen, da es während der Therapie zu Entzündungsreaktionen (Lepra-Reaktionen) kommen kann, die eine zusätzliche medizinische Betreuung erfordern.
Patienten müssen nicht isoliert werden, es sei denn, sie haben offene Wunden, die eine Ansteckungsgefahr darstellen. Neben der medikamentösen Therapie sind physiotherapeutische Maßnahmen und psychosoziale Unterstützung wichtig, um Behinderungen zu vermeiden und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.
Fazit
Lepra ist eine behandelbare Krankheit, die jedoch ohne frühzeitige Diagnose und Therapie zu schweren körperlichen und sozialen Folgen führen kann. Durch Aufklärung, frühzeitige Behandlung und die Bekämpfung von Stigmatisierung kann die weltweite Verbreitung der Krankheit weiter reduziert werden. Die Entwicklung eines Impfstoffs könnte in Zukunft einen wichtigen Beitrag zur Ausrottung von Lepra leisten.
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