Syphilis: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung
1. Was ist die Diagnose von Syphilis?
Die Diagnose der Syphilis beginnt mit einer ausführlichen Anamnese und körperlichen Untersuchung, bei der insbesondere auf Haut- und Schleimhautveränderungen geachtet wird. Die Diagnostik umfasst sowohl den direkten Nachweis des Erregers Treponema pallidum als auch den Nachweis von Antikörpern im Blut.
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Direkter Erregernachweis: Bei einem Primäraffekt oder nässenden Hautläsionen im Sekundärstadium kann der Erreger mittels Dunkelfeldmikroskopie oder Immunfluoreszenztest nachgewiesen werden. Eine PCR (Polymerasekettenreaktion) kann bei speziellen Fragestellungen eingesetzt werden.
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Antikörpernachweis: Die Diagnose erfolgt in der Regel serologisch. Als Suchtest werden der TPHA (Treponema pallidum Hämagglutinationstest) oder der TPPA (Treponema pallidum Partikelagglutinationstest) verwendet. Bei positivem oder unklarem Ergebnis wird ein Bestätigungstest wie der FTA-ABS-Test (Fluoreszenz-Treponema-Antikörper-Absorptionstest) durchgeführt. Dieser Test ist besonders in der Frühphase der Infektion sensitiv.
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Erweiterte Diagnostik: Bei gesicherter Syphilisinfektion werden zusätzlich Cardiolipin-Antikörper und spezifische IgM-Antikörper bestimmt, um die Krankheitsaktivität zu beurteilen. Bei Verdacht auf eine Neurosyphilis wird eine Liquoruntersuchung durchgeführt, bei der der ITpA-Index (Intrathekal-produzierte Treponema pallidum-Antikörper-Index) bestimmt wird.
2. Was sind die Ursachen von Syphilis?
Die Syphilis wird durch das Bakterium Treponema pallidum verursacht, ein gramnegatives Stäbchen aus der Familie der Spirochaetaceae. Die Übertragung erfolgt hauptsächlich sexuell über kleinste Läsionen der Schleimhäute oder Haut während des Geschlechtsverkehrs. Weitere Übertragungswege sind:
- Diaplazentare Übertragung: Eine infizierte Mutter kann den Erreger während der Schwangerschaft auf den Fötus übertragen, was zu einer kongenitalen Syphilis (Lues connata) führen kann.
- Seltene Übertragungswege: Kontaminierte Nadeln, Bluttransfusionen oder direkter Kontakt mit infektiösen Sekreten sind möglich, aber extrem selten.
Das einzige Reservoir des Erregers ist der Mensch. Infektiös sind Betroffene vor allem im Primär- und Sekundärstadium der Erkrankung.
3. Welche Symptome treten bei Syphilis auf?
Die Syphilis verläuft in mehreren Stadien, die unterschiedliche Symptome aufweisen:
Primäre Syphilis (Lues I)
- Primäraffekt: Ein schmerzloses Ulkus (Ulkus durum) an der Eintrittspforte des Erregers, begleitet von einer regionalen Lymphadenopathie. Beim Mann tritt es häufig am Penis, bei der Frau an den Labien oder der Zervix auf. Extragenitale Lokalisationen (z. B. Mund, Anus) sind möglich.
- Heilung ohne Therapie: Das Ulkus heilt innerhalb von 3–6 Wochen ab, auch ohne Behandlung.
Sekundäre Syphilis (Lues II)
- Allgemeinsymptome: Fieber, Müdigkeit, Kopf-, Gelenk- und Muskelschmerzen.
- Haut- und Schleimhautveränderungen: Exantheme (Hautausschläge), Enantheme (Schleimhautveränderungen), oft an Handflächen und Fußsohlen. Möglicherweise auch Haarausfall (Alopecia specifica) oder Depigmentierungen („Halsband der Venus“).
- Lues maligna: Bei immungeschwächten Patienten können ulzerierende und nekrotisierende Hautveränderungen auftreten.
Tertiäre Syphilis (Lues III)
- Gummen: Granulomatöse, ulzerierende Haut- und Organveränderungen.
- Kardiovaskuläre Syphilis: Aneurysmen der Aorta oder Entzündungen der Gefäßwände (Mesaoritis luetica).
- Neurosyphilis (Lues IV): Beteiligung des Zentralnervensystems mit Symptomen wie Sensibilitätsverlust, Hirnnervenparesen oder Demenz.
Kongenitale Syphilis (Lues connata)
- Lues connata präcox: Symptome beim Neugeborenen wie Ödeme, Ikterus oder Meningitis.
- Lues connata tarda: Spätsymptome wie Taubheit, Zahnfehlbildungen (Tonnenzähne) oder Sattelnase.
4. Wie wird Syphilis behandelt?
Die Therapie der Syphilis basiert auf der Gabe von Penicillin, dem Mittel der ersten Wahl. Bei Penicillinallergie stehen alternative Antibiotika zur Verfügung.
Frühsyphilis (Primär- und Sekundärstadium)
- Standardtherapie: Einmalige Gabe von Benzathin-Benzylpenicillin intramuskulär.
- Alternativen: Bei Penicillinallergie können Doxycyclin, Erythromycin oder Ceftriaxon eingesetzt werden.
Spätsyphilis (Tertiärstadium)
- Standardtherapie: Dreimalige Gabe von Benzathin-Benzylpenicillin im Abstand von einer Woche.
- Alternativen: Orale Therapie mit Doxycyclin über 28 Tage.
Neurosyphilis
- Standardtherapie: Hochdosierte intravenöse Gabe von Penicillin G über 10–14 Tage.
- Alternativen: Ceftriaxon intravenös über 14 Tage.
Besonderheiten
- Jarisch-Herxheimer-Reaktion: Bei der ersten Penicillingabe kann es zu einer Reaktion auf Toxine zerfallener Erreger kommen. Prophylaktisch kann Prednisolon verabreicht werden.
- Therapiekontrolle: Nach der Behandlung werden regelmäßige serologische Kontrollen durchgeführt, um den Therapieerfolg zu überprüfen.
Fazit
Die Syphilis ist eine ernsthafte, aber behandelbare Infektionskrankheit. Eine frühzeitige Diagnose und Therapie sind entscheidend, um schwerwiegende Komplikationen wie Organschäden oder Neurosyphilis zu verhindern. Präventiv wirken Safer-Sex-Maßnahmen wie der konsequente Gebrauch von Kondomen und regelmäßige Screenings bei Risikogruppen.
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