Krätze (Skabies): Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung

Krätze, auch bekannt als Skabies, ist eine weltweit verbreitete Hauterkrankung, die durch die Krätzemilbe (Sarcoptes scabiei var. hominis) verursacht wird. Die Erkrankung ist hoch ansteckend und führt zu starkem Juckreiz und Hautveränderungen. In diesem Artikel werden die Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von Krätze näher erläutert.


1. Was ist die Diagnose von Krätze (Skabies)?

Die Diagnose von Krätze wird in der Regel anhand der klinischen Symptome und einer gründlichen Anamnese gestellt. Typische Anzeichen sind starker Juckreiz, der nachts schlimmer wird, sowie charakteristische Hautveränderungen wie Milbengänge, Papeln und Pusteln. Die Milbengänge sind oft in den Interdigitalräumen der Hände und Füße, an den Ellenbogenstreckseiten, in den Axillarfalten und im Genitalbereich zu finden.

Zur Bestätigung der Diagnose können verschiedene Methoden eingesetzt werden:
Mikroskopischer Nachweis: Hautgeschabsel wird unter dem Mikroskop auf Milben, Eier oder Kotballen (Skybala) untersucht.
Dermatoskopie: Mit einem Dermatoskop können Milbengänge und Milben sichtbar gemacht werden.
Klebebandtest: Ein Klebeband wird auf die Haut gedrückt und anschließend mikroskopisch untersucht, um Milben oder deren Eier nachzuweisen.
Burrow-Ink-Test: Ein Farbstoff wird auf die Haut aufgetragen, um Milbengänge sichtbar zu machen.

Bei Verdacht auf eine Scabies crustosa (Borkenkrätze), einer schweren Form der Krätze, die häufig bei immungeschwächten Personen auftritt, ist eine sofortige Diagnose und Behandlung erforderlich.


2. Was sind die Ursachen von Krätze (Skabies)?

Krätze wird durch die Krätzemilbe (Sarcoptes scabiei var. hominis) verursacht, einen auf den Menschen spezialisierten Parasiten. Die weiblichen Milben graben sich in die oberen Hautschichten ein, legen dort Eier ab und hinterlassen Kotballen, was zu einer Immunreaktion und den typischen Symptomen führt.

Die Übertragung erfolgt in der Regel durch:
Direkten Haut-zu-Haut-Kontakt: Langer und enger Kontakt, wie er in Familien, Partnerschaften oder Gemeinschaftseinrichtungen vorkommt, begünstigt die Übertragung.
Indirekte Übertragung: In seltenen Fällen können Milben über Textilien wie Bettwäsche, Handtücher oder Kleidung übertragen werden, insbesondere bei der Scabies crustosa, bei der die Milbenanzahl extrem hoch ist.

Die Inkubationszeit beträgt bei einer Erstinfektion zwei bis fünf Wochen, bei einer Reinfektion nur ein bis vier Tage.


3. Welche Symptome treten bei Krätze (Skabies) auf?

Die Symptome von Krätze sind vielfältig und können je nach Schweregrad und Immunstatus des Patienten variieren. Typische Anzeichen sind:
Starker Juckreiz: Besonders nachts verstärkt sich der Juckreiz, was zu Schlafstörungen führen kann.
Milbengänge: Kommaförmige, gewundene Linien in der Haut, die durch das Eindringen der Milben entstehen.
Hautveränderungen: Papeln, Pusteln, Bläschen und Ekzeme, die durch die Immunreaktion auf die Milben und deren Ausscheidungen verursacht werden.
Prädilektionsstellen: Die Milben bevorzugen warme Hautregionen wie die Zwischenräume der Finger und Zehen, Ellenbogen, Achseln, Brustwarzen, Gürtellinie und Genitalbereich.

Bei Scabies crustosa (Borkenkrätze) kommt es zu massiven Hautveränderungen mit dicken, schuppigen Krusten, die Millionen von Milben enthalten können. Der Juckreiz ist bei dieser Form oft gering oder fehlt ganz.


4. Wie wird Krätze (Skabies) behandelt?

Die Behandlung von Krätze zielt darauf ab, die Milben, Larven und Eier abzutöten und die Symptome zu lindern. Die Therapie umfasst sowohl lokale als auch systemische Behandlungsmethoden:

Lokale Behandlung:

  • Permethrin 5% Creme: Mittel der ersten Wahl. Die Creme wird einmalig auf den gesamten Körper (vom Hals abwärts) aufgetragen und nach 8–12 Stunden abgewaschen.
  • Benzylbenzoat 25% Emulsion: Wird an drei aufeinanderfolgenden Tagen angewendet und am vierten Tag abgewaschen.
  • Crotamiton 10%: Wird über mehrere Tage angewendet und wirkt juckreizlindernd.

Systemische Behandlung:

  • Ivermectin oral: Wird in einer Dosierung von 200 µg/kg Körpergewicht verabreicht und ist besonders bei schweren Fällen oder Scabies crustosa geeignet. Die Behandlung wird nach 7–14 Tagen wiederholt.

Begleitende Maßnahmen:

  • Hygiene: Bettwäsche, Handtücher und Kleidung sollten bei mindestens 50°C gewaschen werden. Nicht waschbare Gegenstände können für 72 Stunden in einem geschlossenen Beutel aufbewahrt werden, um die Milben abzutöten.
  • Juckreizlinderung: Antihistaminika und kortisonhaltige Cremes können den Juckreiz lindern.
  • Behandlung von Kontaktpersonen: Enge Kontaktpersonen sollten ebenfalls behandelt werden, um eine erneute Ansteckung zu verhindern.

Bei Scabies crustosa ist oft eine Kombination aus topischem Permethrin und oralem Ivermectin erforderlich, um die hohe Milbenlast zu bekämpfen.


Fazit

Krätze ist eine hoch ansteckende Hauterkrankung, die durch die Krätzemilbe verursacht wird. Die Diagnose erfolgt anhand der klinischen Symptome und kann durch mikroskopische oder dermatoskopische Untersuchungen bestätigt werden. Die Behandlung umfasst lokale und systemische Antiskabiosa sowie begleitende Hygienemaßnahmen. Bei rechtzeitiger und konsequenter Therapie ist die Prognose gut, und die Symptome klingen in der Regel innerhalb weniger Wochen ab.

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