Trockene Augen: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung

1. Was ist die Diagnose von Trockene Augen?

Die Diagnose von trockenen Augen, auch bekannt als Keratoconjunctivitis sicca, erfolgt durch eine umfassende ärztliche Untersuchung. Der Arzt oder die Ärztin führt zunächst ein ausführliches Gespräch, um mögliche Risikofaktoren und Symptome zu erfassen. Dabei werden Fragen gestellt zu:

  • Alltagsgewohnheiten: z.B. häufige Nutzung von digitalen Geräten, Aufenthalt in klimatisierten Räumen oder Kontaktlinsentragen.
  • Vorerkrankungen: z.B. chronisch-entzündliche Erkrankungen wie Sjögren-Syndrom oder Schilddrüsenerkrankungen.
  • Medikamenteneinnahme: Bestimmte Medikamente können die Tränenproduktion beeinträchtigen.

Zusätzlich können spezielle Diagnostikverfahren eingesetzt werden, wie:

  • Schirmer-Test: Misst die Menge der produzierten Tränenflüssigkeit.
  • Tränenfilmaufrisszeit (TBUT): Überprüft, wie stabil der Tränenfilm auf der Augenoberfläche ist.
  • Meibographie: Untersucht die Funktion der Meibomdrüsen, die für die Produktion des fetthaltigen Tränenfilms verantwortlich sind.
  • Fluorescein-Test: Zeigt Schäden an der Hornhaut oder Bindehaut auf.

Ein erhöhter Salzgehalt in der Tränenflüssigkeit oder eine verminderte Blinzelhäufigkeit können ebenfalls auf trockene Augen hinweisen.


2. Was sind die Ursachen von Trockene Augen?

Trockene Augen entstehen, wenn die Tränendrüsen zu wenig Tränenflüssigkeit produzieren oder der Tränenfilm instabil ist. Häufige Ursachen sind:

  • Funktionsstörungen der Tränendrüsen: z.B. durch Alterung, Entzündungen oder Autoimmunerkrankungen wie das Sjögren-Syndrom.
  • Verstopfte Meibomdrüsen: Diese Drüsen produzieren das fetthaltige Sekret, das den Tränenfilm stabilisiert. Sind sie verstopft, verdunstet die Tränenflüssigkeit schneller.
  • Umweltfaktoren: Trockene Luft, Klimaanlagen, Heizungsluft, Wind oder Tabakrauch können die Augen austrocknen.
  • Lifestyle-Faktoren: Langes Starren auf Bildschirme (z.B. Computer, Smartphones) reduziert die Blinzelhäufigkeit, was die Benetzung der Augen beeinträchtigt.
  • Medikamente: Bestimmte Arzneimittel wie Antihistaminika, Antidepressiva oder harntreibende Mittel können die Tränenproduktion verringern.
  • Kontaktlinsen: Langes Tragen von Kontaktlinsen kann die Augenoberfläche reizen und trockene Augen begünstigen.
  • Chirurgische Eingriffe am Auge: z.B. LASIK-Operationen, die die Hornhautsensibilität beeinträchtigen können.

3. Welche Symptome treten bei Trockene Augen auf?

Trockene Augen können sich durch eine Vielzahl von Beschwerden äußern. Typische Symptome sind:

  • Brennen, Jucken oder Stechen im Auge.
  • Rötungen der Bindehaut.
  • Fremdkörpergefühl: Das Gefühl, als ob sich ein Sandkorn im Auge befindet.
  • Müde oder schwere Augenlider.
  • Verschwommenes Sehen, das sich durch Blinzeln vorübergehend bessert.
  • Empfindlichkeit gegenüber Licht, Wind oder Rauch.
  • Tränende Augen: Paradoxerweise können trockene Augen zu einem überschießenden Tränenfluss führen, da das Auge versucht, die Trockenheit auszugleichen.

Diese Symptome können sich im Laufe des Tages verschlimmern, insbesondere bei längerer Bildschirmarbeit oder in trockenen Umgebungen.


4. Wie wird Trockene Augen behandelt?

Die Behandlung von trockenen Augen zielt darauf ab, die Beschwerden zu lindern und die Augenoberfläche zu schützen. Die Therapie richtet sich nach der Schwere der Symptome und den zugrunde liegenden Ursachen. Folgende Maßnahmen kommen infrage:

1. Künstliche Tränen (benetzende Augentropfen)

  • Anwendung: Regelmäßige Anwendung von Augentropfen ohne Konservierungsstoffe, um die Augenoberfläche zu befeuchten.
  • Wirkung: Sie ersetzen die fehlende Tränenflüssigkeit und stabilisieren den Tränenfilm.

2. Entzündungshemmende Therapie

  • Kortikosteroide: Bei entzündlichen Prozessen können kortisonhaltige Augentropfen kurzfristig eingesetzt werden.
  • Cyclosporin-A-Augentropfen: Langfristige Anwendung zur Reduzierung von Entzündungen und Förderung der Tränenproduktion.

3. Behandlung der Meibomdrüsen

  • Warme Kompressen: Lösen verstopfte Drüsen und fördern den Abfluss des fetthaltigen Sekrets.
  • Lidrandhygiene: Reinigung der Augenlider mit speziellen Reinigungslösungen.

4. Lebensstilanpassungen

  • Blinzeltraining: Bewusstes Blinzeln bei der Arbeit am Computer.
  • Raumluftbefeuchtung: Vermeidung von trockener Luft durch Luftbefeuchter.
  • Pausen bei Bildschirmarbeit: Regelmäßige Pausen, um die Augen zu entlasten.

5. Operative Verfahren

  • Punctum Plugs: Verschließen der Tränenabflusskanäle, um die Tränenflüssigkeit länger auf der Augenoberfläche zu halten.
  • Lidkorrekturen: Bei Fehlstellungen der Augenlider, die den Lidschluss beeinträchtigen.

6. Behandlung zugrunde liegender Erkrankungen

  • Systemische Erkrankungen: z.B. Behandlung von Autoimmunerkrankungen oder hormonellen Störungen.
  • Medikamentenumstellung: Absetzen oder Wechsel von Medikamenten, die trockene Augen verursachen.

Fazit

Trockene Augen sind eine häufige und oft chronische Erkrankung, die durch eine gestörte Tränenproduktion oder einen instabilen Tränenfilm verursacht wird. Mit einer gezielten Diagnostik und individuellen Therapieansätzen lassen sich die Beschwerden jedoch gut in den Griff bekommen. Wichtig sind vorbeugende Maßnahmen im Alltag, um die Augen vor Austrocknung zu schützen. Bei anhaltenden Symptomen sollte immer ein Augenarzt oder eine Augenärztin konsultiert werden.

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