Akute lymphatische Leukämie bei Erwachsenen
Die akute lymphatische Leukämie (ALL) ist eine aggressive Form von Blutkrebs, die vor allem durch die unkontrollierte Vermehrung unreifer weißer Blutkörperchen, sogenannter Lymphoblasten, gekennzeichnet ist. Obwohl die ALL häufiger bei Kindern und Jugendlichen auftritt, kann sie auch Erwachsene betreffen. Bei Erwachsenen verläuft die Erkrankung oft schwerwiegender und erfordert eine intensive Behandlung. Dieser Artikel beleuchtet die Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten der akuten lymphatischen Leukämie bei Erwachsenen.
1. Was ist die Diagnose von Akute lymphatische Leukämie bei Erwachsenen?
Die Diagnose einer akuten lymphatischen Leukämie bei Erwachsenen beginnt in der Regel mit einer gründlichen Anamnese und körperlichen Untersuchung. Typische Symptome wie Müdigkeit, Blässe, Blutungen oder geschwollene Lymphknoten können den Verdacht auf eine Leukämie lenken. Zur Bestätigung der Diagnose werden folgende Schritte durchgeführt:
- Blutuntersuchung: Eine Analyse des Blutes zeigt oft abnormale Werte der weißen Blutkörperchen, roten Blutkörperchen und Blutplättchen.
- Knochenmarkbiopsie: Eine Probe des Knochenmarks wird entnommen, um das Vorhandensein von Lymphoblasten zu bestätigen.
- Bildgebende Verfahren: Ultraschall, CT- oder MRT-Untersuchungen helfen, den Befall von Organen wie Leber, Milz oder Lymphknoten zu beurteilen.
- Lumbalpunktion: Diese Untersuchung des Nervenwassers zeigt, ob das zentrale Nervensystem (Gehirn und Rückenmark) betroffen ist.
Die Diagnose wird durch die Kombination dieser Untersuchungen gestellt und ermöglicht die Einteilung der ALL in verschiedene Untergruppen, die für die Therapieplanung entscheidend sind.
2. Was sind die Ursachen von Akute lymphatische Leukämie bei Erwachsenen?
Die genauen Ursachen der akuten lymphatischen Leukämie bei Erwachsenen sind weitgehend unbekannt. Es wird jedoch angenommen, dass genetische Mutationen in den Vorläuferzellen der Lymphozyten eine zentrale Rolle spielen. Diese Mutationen führen zu einer unkontrollierten Vermehrung unreifer Zellen. Einige Risikofaktoren, die das Auftreten einer ALL begünstigen können, sind:
- Genetische Veranlagung: Bestimmte genetische Syndrome wie das Down-Syndrom erhöhen das Risiko.
- Umweltfaktoren: Exposition gegenüber radioaktiver Strahlung oder chemischen Substanzen wie Benzol.
- Vorherige Chemotherapie: Patienten, die bereits eine Chemotherapie aufgrund einer anderen Krebserkrankung erhalten haben, haben ein erhöhtes Risiko.
- Virusinfektionen: Einige Viren, wie das humane T-Zell-Leukämie-Virus (HTLV-1), stehen im Verdacht, eine Rolle zu spielen.
Trotz dieser Risikofaktoren bleibt die genaue Ursache bei den meisten Patienten unklar.
3. Welche Symptome treten bei Akute lymphatische Leukämie bei Erwachsenen auf?
Die Symptome der akuten lymphatischen Leukämie bei Erwachsenen entwickeln sich oft schnell und sind auf die Störung der normalen Blutbildung sowie die Ausbreitung der Leukämiezellen im Körper zurückzuführen. Typische Symptome sind:
- Allgemeine Beschwerden: Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Schwäche.
- Blutarmut (Anämie): Blässe, Kurzatmigkeit und Schwindel.
- Infektanfälligkeit: Häufige Infektionen aufgrund eines Mangels an funktionsfähigen weißen Blutkörperchen.
- Blutungen: Haut- und Schleimhautblutungen, Nasenbluten oder Zahnfleischbluten aufgrund eines Mangels an Blutplättchen.
- Geschwollene Lymphknoten: Vor allem im Hals-, Achsel- oder Leistenbereich.
- Knochen- und Gelenkschmerzen: Durch die Ausbreitung der Leukämiezellen im Knochenmark.
- Organbeteiligung: Bauchschmerzen durch Vergrößerung von Leber oder Milz, Kopfschmerzen oder neurologische Symptome bei Befall des zentralen Nervensystems.
Diese Symptome können auch bei anderen Erkrankungen auftreten, weshalb eine ärztliche Abklärung unerlässlich ist.
4. Wie wird Akute lymphatische Leukämie bei Erwachsenen behandelt?
Die Behandlung der akuten lymphatischen Leukämie bei Erwachsenen ist komplex und umfasst mehrere Phasen. Das Ziel ist die vollständige Beseitigung der Leukämiezellen und die Wiederherstellung der normalen Blutbildung. Die Therapie besteht aus folgenden Schritten:
1. Vorphasentherapie
Eine milde Chemotherapie wird eingeleitet, um die Leukämiezellen schrittweise zu reduzieren und den Körper auf die intensive Behandlung vorzubereiten.
2. Induktionstherapie
In dieser Phase wird eine intensive Chemotherapie durchgeführt, um möglichst viele Leukämiezellen zu zerstören und eine Remission zu erreichen. Eine Remission bedeutet, dass keine Leukämiezellen mehr nachweisbar sind, jedoch können noch Restzellen im Körper verbleiben.
3. Konsolidierungstherapie
Diese Phase dient dazu, verbliebene Leukämiezellen weiter zu reduzieren und das Rückfallrisiko zu minimieren. Bei Patienten mit hohem Rückfallrisiko kann eine Stammzelltransplantation in Betracht gezogen werden.
4. Erhaltungstherapie
Nach der intensiven Behandlung folgt eine milde Chemotherapie, die oft ambulant durchgeführt wird. Sie soll das Risiko eines Rückfalls weiter verringern.
Zusätzliche Therapien
- ZNS-Prophylaxe: Da die ALL häufig das zentrale Nervensystem befällt, wird eine Chemotherapie direkt ins Nervenwasser verabreicht.
- Zielgerichtete Therapien: Bei bestimmten genetischen Mutationen können zielgerichtete Medikamente eingesetzt werden.
- CAR-T-Zell-Therapie: Bei Rückfällen kann eine gentechnisch veränderte Immuntherapie zum Einsatz kommen.
Nebenwirkungsmanagement
Die intensive Behandlung kann schwerwiegende Nebenwirkungen haben. Daher sind supportive Maßnahmen wie Infektionsprophylaxe, Bluttransfusionen und psychologische Unterstützung ein wichtiger Bestandteil der Therapie.
Fazit
Die akute lymphatische Leukämie bei Erwachsenen ist eine schwerwiegende Erkrankung, die eine rasche Diagnose und intensive Behandlung erfordert. Dank moderner Therapieansätze wie Chemotherapie, Stammzelltransplantation und zielgerichteter Therapien haben sich die Überlebenschancen in den letzten Jahren deutlich verbessert. Dennoch bleibt die ALL eine Herausforderung für Patienten und Ärzte, weshalb die Forschung weiterhin nach neuen Behandlungsmöglichkeiten sucht. Bei Verdacht auf eine ALL ist ein frühzeitiger Arztbesuch entscheidend, um die Diagnose zu stellen und die Behandlung einzuleiten.
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