Leukämie: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung
Leukämie ist eine Gruppe von Krebserkrankungen des blutbildenden Systems, bei der sich bösartig entartete Zellen unkontrolliert vermehren und gesunde Blutbestandteile verdrängen. Je nach Art der betroffenen Zellen und dem Verlauf der Erkrankung unterscheidet man verschiedene Formen von Leukämie. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von Leukämie.
1. Was ist die Diagnose von Leukämie?
Die Diagnose von Leukämie basiert auf umfangreichen Untersuchungen des Blutes und Knochenmarks. Ein zentrales Kriterium ist der Nachweis von mindestens 20 % Blasten (unreife weiße Blutkörperchen) im peripheren Blut oder Knochenmark. Die Diagnostik umfasst:
- Blutbild und Differenzialblutbild: Hier werden die Anzahl und Art der Blutzellen analysiert.
- Knochenmarkuntersuchung: Eine Knochenmarkbiopsie und -zytologie sind entscheidend, um den Blastenanteil zu bestimmen.
- Immunphänotypisierung: Diese Methode identifiziert spezifische Oberflächenmerkmale der Leukämiezellen.
- Zytogenetik und Molekulargenetik: Chromosomenveränderungen und Mutationen (z. B. FLT3, NPM1) werden analysiert, um die Art der Leukämie zu klassifizieren und die Prognose abzuschätzen.
- Ergänzende Untersuchungen: Dazu gehören Röntgen-Thorax, EKG, Herz-Echo und Laboruntersuchungen zur Beurteilung des Allgemeinzustands.
Die Diagnose wird durch die Kombination dieser Methoden gestellt, um die Leukämieform (z. B. akute myeloische Leukämie, AML) und den Schweregrad zu bestimmen.
2. Was sind die Ursachen von Leukämie?
Die genauen Ursachen von Leukämie sind nicht vollständig geklärt, jedoch spielen genetische Mutationen eine zentrale Rolle. Diese Mutationen entstehen zufällig oder werden durch bestimmte Risikofaktoren begünstigt:
- Umwelteinflüsse: Exposition gegenüber ionisierender Strahlung, Benzolen, Pestiziden oder Chemotherapeutika (z. B. Alkylantien).
- Rauchen: Aktive Raucher haben ein um 40 % erhöhtes Risiko, an AML zu erkranken.
- Genetische Veranlagung: Bestimmte genetische Syndrome (z. B. Down-Syndrom) erhöhen das Leukämierisiko.
- Vorgeschichte von Bluterkrankungen: Patienten mit myelodysplastischen Syndromen (MDS) haben ein erhöhtes Risiko, an AML zu erkranken.
Die Entstehung von Leukämie ist ein komplexer Prozess, bei dem mehrere Faktoren zusammenwirken.
3. Welche Symptome treten bei Leukämie auf?
Die Symptome von Leukämie hängen von der Art und dem Verlauf der Erkrankung ab. Akute Leukämien entwickeln sich rasch und verursachen oft schwere Beschwerden, während chronische Leukämien schleichend verlaufen und zunächst symptomlos sein können. Häufige Symptome sind:
- Anämie: Blässe, Müdigkeit, Schwäche und Kurzatmigkeit aufgrund eines Mangels an roten Blutkörperchen.
- Infektanfälligkeit: Häufige Infektionen durch einen Mangel an funktionsfähigen weißen Blutkörperchen.
- Blutungen: Petechien (kleine Hautblutungen), Nasenbluten oder verlängerte Blutungen aufgrund eines Mangels an Blutplättchen.
- Organbefall: Vergrößerung von Milz, Leber oder Lymphknoten, was zu Bauchschmerzen oder Schwellungen führen kann.
- Knochenschmerzen: Durch die Ausbreitung der Leukämiezellen im Knochenmark.
- Allgemeine Symptome: Fieber, Nachtschweiß und Gewichtsverlust.
Bei einer stark erhöhten Leukozytenzahl (Leukozytose) kann es zu lebensbedrohlichen Komplikationen wie der Leukostase kommen, die sofort behandelt werden muss.
4. Wie wird Leukämie behandelt?
Die Behandlung von Leukämie hängt von der Art der Erkrankung, dem Alter des Patienten und dem Allgemeinzustand ab. Die Therapie wird in der Regel in spezialisierten hämatologisch-onkologischen Zentren durchgeführt.
Akute Leukämien (AML, ALL)
- Induktionstherapie: Ziel ist die vollständige Remission (CR). Bei AML wird häufig eine Kombination aus Anthrazyklinen (z. B. Daunorubicin) und Cytarabin eingesetzt.
- Konsolidierungstherapie: Nach Erreichen der Remission folgt eine intensivierte Therapie, z. B. mit hochdosiertem Cytarabin oder einer allogenen Stammzelltransplantation.
- Rezidivtherapie: Bei einem Rückfall wird eine erneute Induktionstherapie durchgeführt, gefolgt von einer Stammzelltransplantation.
Chronische Leukämien (CML, CLL)
- Zielgerichtete Therapien: Bei CML werden Tyrosinkinasehemmer (z. B. Imatinib) eingesetzt, um das Wachstum der Leukämiezellen zu hemmen.
- Chemotherapie und Immuntherapie: Bei CLL kommen Chemotherapeutika (z. B. Fludarabin) und monoklonale Antikörper (z. B. Rituximab) zum Einsatz.
- Supportive Therapie: Bluttransfusionen, Antibiotika und Schmerzmittel lindern Symptome und verbessern die Lebensqualität.
Besondere Situationen
- Ältere Patienten: Bei Patienten über 75 Jahren oder mit schweren Begleiterkrankungen steht die Lebensqualität im Vordergrund. Hier wird oft eine palliative Therapie gewählt.
- Kinder: Bei Kindern mit ALL sind die Heilungschancen besonders hoch, da sie gut auf Chemotherapie ansprechen.
Fazit
Leukämie ist eine komplexe Erkrankung, die in verschiedenen Formen auftritt und unterschiedliche Behandlungsansätze erfordert. Die Diagnose basiert auf umfangreichen Blut- und Knochenmarkuntersuchungen, während die Therapie von der Art der Leukämie und dem individuellen Patientenprofil abhängt. Trotz der Fortschritte in der Medizin bleibt die Prognose bei einigen Leukämieformen, insbesondere bei älteren Patienten, herausfordernd. Eine frühzeitige Diagnose und eine individuell angepasste Therapie sind entscheidend für den Behandlungserfolg.
Ähnliche Krankheiten
Ähnliche Krankheiten sind:
- Akute lymphatische Leukämie (ALL)
- Akute myeloische Leukämie (AML)
- Chronische lymphatische Leukämie (CLL)
- Chronische myeloische Leukämie (CML)
- Haarzellleukämie
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