Akute Niereninsuffizienz: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung
1. Was ist die Diagnose von Akuter Niereninsuffizienz?
Die Diagnose einer akuten Niereninsuffizienz (ANV) wird gestellt, wenn die Nierenfunktion plötzlich und reversibel abnimmt. Dies äußert sich durch einen Abfall der glomerulären Filtrationsrate (GFR) und oft durch eine verminderte Urinausscheidung (Oligurie oder Anurie). Die Diagnosekriterien umfassen:
– Anstieg des Serumkreatinins um mindestens 0,3 mg/dl (26,5 µmol/l) innerhalb von 48 Stunden.
– Anstieg des Serumkreatinins auf das 1,5-Fache des Ausgangswerts innerhalb von 7 Tagen.
– Abfall der Urinausscheidung auf weniger als 0,5 ml/kg Körpergewicht/Stunde für mindestens 6 Stunden.
Der Schweregrad wird nach der KDIGO-Einteilung (Kidney Disease: Improving Global Outcomes) in drei Stufen eingeteilt, basierend auf Serumkreatinin, GFR und Urinausscheidung.
2. Was sind die Ursachen von Akuter Niereninsuffizienz?
Die Ursachen einer akuten Niereninsuffizienz lassen sich in drei Hauptkategorien unterteilen:
Prärenales Nierenversagen (60% der Fälle)
Dies entsteht durch eine verminderte Durchblutung der Nieren, oft aufgrund von:
– Flüssigkeitsverlust: Durch Erbrechen, Durchfall, Blutungen oder starkes Schwitzen.
– Vermindertes Blutvolumen: Bei Herzinsuffizienz, Schock, Sepsis oder Leberzirrhose.
– Medikamente: Diuretika oder blutdrucksenkende Mittel.
Intrarenales Nierenversagen (35% der Fälle)
Hier liegt eine direkte Schädigung des Nierengewebes vor, verursacht durch:
– Akute Tubulusnekrose: Durch Ischämie (Minderdurchblutung) oder toxische Substanzen wie Aminoglykoside, NSAID oder Kontrastmittel.
– Entzündliche Erkrankungen: Glomerulonephritis oder Vaskulitis.
– Pigment-Nephropathie: Durch Hämolyse oder Rhabdomyolyse.
Postrenales Nierenversagen (5% der Fälle)
Dies wird durch eine Blockade der Harnwege verursacht, z. B. durch:
– Nierensteine.
– Tumore.
– Benigne Prostatahyperplasie.
3. Symptome treten bei Akuter Niereninsuffizienz auf?
Die Symptome einer akuten Niereninsuffizienz können je nach Stadium und Ursache variieren:
Frühe Symptome
- Wasserretention: Ödeme (Schwellungen) in Beinen, Händen oder im Gesicht.
- Bluthochdruck: Durch Flüssigkeitsretention.
- Müdigkeit und Konzentrationsschwäche.
Spätere Symptome
- Oligurie oder Anurie: Verminderte oder fehlende Urinausscheidung.
- Übelkeit und Appetitverlust.
- Pruritus (Juckreiz).
- Flankenschmerzen: Bei postrenaler Ursache (z. B. Nierensteine).
Komplikationen
- Lungenödem: Durch Flüssigkeitsüberladung.
- Metabolische Azidose: Durch Ansammlung von Säuren.
- Hyperkaliämie: Erhöhter Kaliumspiegel, der lebensbedrohlich sein kann.
- Infektionen: Geschwächtes Immunsystem erhöht das Infektionsrisiko.
4. Wie wird Akute Niereninsuffizienz behandelt?
Die Behandlung der akuten Niereninsuffizienz richtet sich nach der Ursache und dem Schweregrad:
Allgemeine Maßnahmen
- Flüssigkeitsmanagement: Ausgleich von Flüssigkeitsverlusten oder Reduktion bei Überwässerung.
- Vermeidung nephrotoxischer Substanzen: Absetzen von Medikamenten wie NSAID oder Aminoglykosiden.
- Blutzuckerkontrolle: Bei Diabetikern zur Vermeidung weiterer Nierenschäden.
Spezifische Therapien
- Prärenales Nierenversagen: Volumenersatz mit isotonischen Lösungen (z. B. Ringer-Laktat) und Behandlung der zugrunde liegenden Ursache (z. B. Sepsis).
- Intrarenales Nierenversagen: Behandlung der Ursache, z. B. Absetzen toxischer Medikamente oder Therapie einer Glomerulonephritis.
- Postrenales Nierenversagen: Beseitigung der Harnwegsobstruktion (z. B. durch Katheter oder Operation).
Nierenersatztherapie
Bei schwerem Nierenversagen (Stadium II oder III) kann eine Dialyse erforderlich sein, um:
– Toxine und überschüssige Flüssigkeit zu entfernen.
– Elektrolytstörungen zu korrigieren.
Ernährung
- Energiezufuhr: 20-30 kcal/kg Körpergewicht/Tag.
- Proteinzufuhr: Ausreichend, um Mangelernährung zu vermeiden.
Fazit
Die akute Niereninsuffizienz ist eine schwerwiegende Erkrankung, die frühzeitig erkannt und behandelt werden muss. Die Prognose hängt stark von der zugrunde liegenden Ursache, dem Zeitpunkt der Diagnose und der Einleitung der Therapie ab. Risikopatienten sollten engmaschig überwacht werden, um Komplikationen zu vermeiden.
Ähnliche Krankheiten
Ähnliche Krankheiten sind:
- Chronische Niereninsuffizienz
- Diabetische Nephropathie
- Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis)
- Nierensteine
- Polyzystische Nierenerkrankung
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