Chronische Niereninsuffizienz: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung
Chronische Niereninsuffizienz (CKD, Chronic Kidney Disease) ist eine schwerwiegende Erkrankung, bei der die Nierenfunktion über einen längeren Zeitraum irreversibel abnimmt. Dieser Artikel beleuchtet die Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten dieser Erkrankung.
1. Was ist die Diagnose von Chronischer Niereninsuffizienz?
Die Diagnose einer chronischen Niereninsuffizienz basiert auf dem Nachweis einer strukturellen oder funktionellen Nierenschädigung, die länger als drei Monate besteht. Folgende Kriterien sind entscheidend:
- Glomeruläre Filtrationsrate (GFR): Eine GFR von weniger als 60 ml/min/1,73 m² gilt als auffällig und weist auf eine eingeschränkte Nierenfunktion hin.
- Urinuntersuchungen: Eine Proteinurie (erhöhte Proteinausscheidung im Urin) oder pathologische Befunde im Urinsediment können auf eine Nierenschädigung hinweisen.
- Bildgebung und Histologie: Ultraschall, CT oder MRT sowie eine Nierenbiopsie können strukturelle Veränderungen der Nieren aufdecken.
Die Erkrankung wird gemäß der KDIGO-Guidelines in fünf Stadien (G1-G5) eingeteilt, abhängig von der GFR. Zusätzlich werden 18 CKD-Stadien zur Risikoabschätzung verwendet.
2. Was sind die Ursachen von Chronischer Niereninsuffizienz?
Die häufigsten Ursachen für eine chronische Niereninsuffizienz sind:
- Diabetes mellitus: Verantwortlich für 30-40 % der Fälle. Ein langfristig erhöhter Blutzucker schädigt die Nieren.
- Arterielle Hypertonie: Hoher Blutdruck belastet die Nieren und ist in etwa 20 % der Fälle die Ursache.
- Glomerulonephritis: Entzündliche Nierenerkrankungen, die etwa 11 % der Fälle ausmachen.
- Hereditäre Erkrankungen: Zum Beispiel die autosomal-dominant vererbte polyzystische Nierenerkrankung (8 % der Fälle).
- Interstitielle Nierenerkrankungen: Oft durch Medikamente oder Toxine verursacht (6 % der Fälle).
- Kardiorenales Syndrom: Eine Herzinsuffizienz kann die Nierenfunktion beeinträchtigen.
3. Symptome treten bei Chronischer Niereninsuffizienz auf?
Im frühen Stadium verläuft die chronische Niereninsuffizienz oft symptomlos. Erst bei fortgeschrittener Erkrankung treten typische Anzeichen auf:
- Allgemeinsymptome: Müdigkeit, Leistungsabfall, Appetitlosigkeit.
- Urämie-Symptome: Übelkeit, Erbrechen, Pruritus (Juckreiz), Beinödeme.
- Neurologische Symptome: Benommenheit, Verwirrtheit, Krampfanfälle bis hin zum urämischen Koma.
- Hautveränderungen: Blasse, graue Haut, sogenannte „Café-au-lait-Flecken“.
- Fortgeschrittene Symptome: Oligurie (verminderte Urinausscheidung), Anurie (keine Urinausscheidung), Luftnot, Blutungsneigung.
Zusätzlich können Komplikationen wie renale Anämie, sekundärer Hyperparathyreoidismus, Vitamin-D-Mangel und erhöhte Infektanfälligkeit auftreten.
4. Wie wird Chronische Niereninsuffizienz behandelt?
Die Therapie der chronischen Niereninsuffizienz zielt darauf ab, die Nierenfunktion zu erhalten und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen. Die Behandlung umfasst mehrere Säulen:
1. Behandlung der Grunderkrankung
- Diabetes mellitus: Optimale Blutzuckereinstellung.
- Arterielle Hypertonie: Blutdruckkontrolle mit ACE-Hemmern oder AT1-Blockern (Vorsicht vor Hyperkaliämie).
2. Lebensstil und Ernährung
- Eiweißarme Diät: 0,6 g/kg Körpergewicht/Tag (bei Dialysepatienten 1,2 g/kg/Tag).
- Kochsalzrestriktion: Zur Vermeidung von Überwässerung und Bluthochdruck.
- Flüssigkeitszufuhr: Angepasst an den individuellen Bedarf.
- Vermeidung nephrotoxischer Substanzen: Zum Beispiel NSAR (nichtsteroidale Antirheumatika) und Nikotin.
3. Medikamentöse Therapie
- Erythropoetin: Bei renaler Anämie.
- Phosphatbinder: Zur Behandlung der Hyperphosphatämie.
- Vitamin-D-Supplementation: Bei Vitamin-D-Mangel.
4. Dialyse
Eine Dialyse wird ab einer GFR von weniger als 15 ml/min oder bei schweren Komplikationen wie Hyperkaliämie, Azidose oder Überwässerung eingeleitet. Es stehen zwei Verfahren zur Verfügung:
– Hämodialyse: Blutreinigung über eine externe Maschine.
– Peritonealdialyse: Reinigung über das Bauchfell.
5. Nierentransplantation
Bei terminaler Niereninsuffizienz ist eine Nierentransplantation die beste Option, um die Lebensqualität und -erwartung zu verbessern.
Fazit
Die chronische Niereninsuffizienz ist eine schwerwiegende Erkrankung, die frühzeitig erkannt und behandelt werden muss. Durch eine konsequente Therapie der Grunderkrankungen, eine angepasste Ernährung und regelmäßige Kontrollen kann das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamt werden. Bei fortgeschrittener Niereninsuffizienz sind Dialyse oder eine Nierentransplantation oft unvermeidbar. Präventive Maßnahmen wie die Kontrolle von Blutdruck und Blutzucker sowie der Verzicht auf nephrotoxische Substanzen spielen eine entscheidende Rolle, um das Risiko einer chronischen Niereninsuffizienz zu minimieren.
Ähnliche Krankheiten
Ähnliche Krankheiten sind:
- Akute Niereninsuffizienz
- Diabetische Nephropathie
- Polyzystische Nierenerkrankung
- IgA-Nephritis
- Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis)
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