Nierensteine: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung

Nierensteine, auch als Nephrolithiasis bezeichnet, sind kristalline Ablagerungen im Urin, die sich im Nierenbeckenkelchsystem bilden. Sie können starke Schmerzen und Komplikationen verursachen, insbesondere wenn sie in den Harnleiter wandern. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von Nierensteinen.


1. Was ist die Diagnose von Nierensteinen?

Die Diagnose von Nierensteinen beginnt mit einer ausführlichen Anamnese und körperlichen Untersuchung. Typische Symptome wie plötzliche, kolikartige Schmerzen in der Flanke, Bauch- oder Leistengegend sowie begleitende Übelkeit oder Blut im Urin (Hämaturie) können erste Hinweise liefern. Bei Verdacht auf Nierensteine werden folgende diagnostische Verfahren eingesetzt:

  • Ultraschall: Der Ultraschall ist das Standardverfahren, da er kostengünstig, schnell und sicher ist. Er zeigt die Lage des Steins, mögliche Stauungen im Hohlraumsystem der Niere und Schäden an.
  • Röntgenaufnahmen: Etwa 80 % der Nierensteine sind röntgendicht und können auf Abdomenaufnahmen sichtbar gemacht werden.
  • Computertomographie (CT): Die CT ist besonders genau und wird zunehmend eingesetzt, um die Größe, Lage und Zusammensetzung der Steine zu bestimmen. Sie ist auch hilfreich, um röntgendurchlässige Steine wie Harnsäuresteine zu erkennen.
  • Urin- und Blutuntersuchungen: Diese helfen, Infektionen, Entzündungen oder Stoffwechselstörungen zu identifizieren, die zur Steinbildung beitragen können.

Bei Infektzeichen wie Fieber oder Schüttelfrost muss zusätzlich an eine mögliche Urosepsis gedacht werden, die eine sofortige Behandlung erfordert.


2. Was sind die Ursachen von Nierensteinen?

Nierensteine entstehen, wenn sich im Urin zu viele steinbildende Substanzen wie Calcium, Oxalat, Harnsäure oder Phosphat befinden. Diese Substanzen kristallisieren und bilden Ablagerungen. Folgende Faktoren begünstigen die Entstehung von Nierensteinen:

  • Flüssigkeitsmangel: Zu wenig Trinken führt zu einer hohen Konzentration von steinbildenden Substanzen im Urin.
  • Ernährung: Eine einseitige Ernährung mit viel Salz, tierischen Proteinen oder Oxalat-reichen Lebensmitteln (z. B. Spinat, Rhabarber) kann die Steinbildung fördern.
  • Stoffwechselstörungen: Erkrankungen wie Hyperparathyreoidismus, Hyperurikämie oder genetische Störungen wie Zystinurie erhöhen das Risiko.
  • Harnwegsinfekte: Bestimmte Bakterien können die Bildung von Struvitsteinen begünstigen.
  • Immobilisation: Längere Bettlägerigkeit oder Bewegungsmangel können die Steinbildung fördern.
  • Genetische Veranlagung: Nierensteine treten in manchen Familien gehäuft auf.

3. Welche Symptome treten bei Nierensteinen auf?

Nierensteine können symptomlos bleiben, solange sie sich in der Niere befinden. Wandern sie jedoch in den Harnleiter, können sie starke Beschwerden verursachen. Typische Symptome sind:

  • Nierenkolik: Plötzliche, wellenförmige Schmerzen in der Flanke, die in den Unterbauch, die Leiste oder die Genitalregion ausstrahlen können.
  • Übelkeit und Erbrechen: Begleitend zu den Schmerzen treten häufig gastrointestinale Symptome auf.
  • Blut im Urin (Hämaturie): Mikro- oder Makrohämaturie ist ein häufiges Anzeichen.
  • Dysurie: Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen können auftreten, insbesondere wenn der Stein in der Blase oder im unteren Harnleiter liegt.
  • Infektzeichen: Fieber, Schüttelfrost und allgemeines Krankheitsgefühl deuten auf eine begleitende Infektion hin, die dringend behandelt werden muss.

Bei Kindern sind die Symptome oft unspezifisch, wie diffuse Bauchschmerzen, Erbrechen oder Harnwegsinfekte.


4. Wie wird Nierensteine behandelt?

Die Behandlung von Nierensteinen hängt von ihrer Größe, Lage und den begleitenden Symptomen ab. Die Therapie umfasst folgende Ansätze:

Schmerztherapie

  • Analgetika: Schmerzmittel wie nicht-steroidale Antiphlogistika (z. B. Ibuprofen) oder Metamizol werden eingesetzt, um die Schmerzen zu lindern.
  • Spasmolytika: Diese entspannen die Muskulatur der Harnwege und erleichtern den Steinabgang.

Medikamentöse Therapie

  • Konservative Behandlung: Kleine Steine (bis zu 7 mm) gehen oft spontan ab. Alpha-Blocker wie Tamsulosin können den Steinabgang unterstützen.
  • Infektbehandlung: Bei begleitenden Harnwegsinfekten werden Antibiotika verabreicht.

Interventionelle Therapie

  • Extrakorporale Stoßwellenlithotripsie (ESWL): Dabei werden die Steine durch Stoßwellen von außen zertrümmert, sodass sie leichter ausgeschieden werden können.
  • Ureterorenoskopie (URS): Über eine endoskopische Untersuchung können Steine im Harnleiter oder in der Niere entfernt werden.
  • Perkutane Nephrolithotomie (PCNL): Bei großen Steinen wird ein operativer Eingriff durchgeführt, bei dem der Stein über einen kleinen Hautschnitt entfernt wird.

Prophylaxe

Um Rückfälle zu vermeiden, sollten Betroffene:
– Ausreichend trinken (mindestens 2–3 Liter pro Tag).
– Eine ausgewogene, salzarme und oxalatarme Ernährung einhalten.
– Regelmäßig Bewegung in den Alltag integrieren.
– Bei speziellen Steinarten (z. B. Harnsäuresteinen) können Medikamente zur pH-Wert-Regulierung des Urins verschrieben werden.


Fazit

Nierensteine sind eine häufige und schmerzhafte Erkrankung, die jedoch gut behandelbar ist. Durch eine frühzeitige Diagnose und gezielte Therapie können Komplikationen vermieden werden. Eine langfristige Prophylaxe durch ausreichende Flüssigkeitszufuhr und eine gesunde Lebensweise ist entscheidend, um Rückfälle zu verhindern. Bei Infektzeichen oder starken Schmerzen sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.

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