Diabetische Nephropathie: Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlung

Die diabetische Nephropathie (DNP) ist eine schwerwiegende Komplikation des Diabetes mellitus, die zu einer fortschreitenden Schädigung der Nieren führt. Sie ist eine der häufigsten Ursachen für chronische Niereninsuffizienz und Dialysepflichtigkeit in Industrieländern. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten der diabetischen Nephropathie.


1. Was ist die Diagnose von Diabetischer Nephropathie?

Die Diagnose der diabetischen Nephropathie basiert auf einer Kombination aus Anamnese, klinischen Befunden und Laboruntersuchungen. Bei Patienten mit Diabetes mellitus wird die Erkrankung häufig durch den Nachweis einer Mikroalbuminurie (erhöhte Albuminausscheidung im Urin) vermutet. Zur Bestätigung der Diagnose werden folgende Schritte durchgeführt:

  • Laboruntersuchungen: Bestimmung des Albumin-Kreatinin-Quotienten im Urin, der geschätzten glomerulären Filtrationsrate (eGFR), des HbA1c-Werts, des Blutdrucks und weiterer Parameter wie Kalium und Lipidprofil.
  • Stadieneinteilung: Die Nierenerkrankung wird anhand der eGFR (G-Stadien) und der Albuminurie (A-Stadien) klassifiziert. Beispielsweise gilt eine eGFR von 60–89 ml/min/1,73 m² als leichtgradige Niereninsuffizienz (G2), während eine Albuminurie von 30–300 mg/g als Mikroalbuminurie (A2) eingestuft wird.
  • Ausschluss anderer Ursachen: Andere Nierenerkrankungen wie Glomerulonephritis oder Nephrosklerose müssen ausgeschlossen werden. Eine Nierenbiopsie ist nur in seltenen Fällen erforderlich.

2. Was sind die Ursachen von Diabetischer Nephropathie?

Die diabetische Nephropathie entsteht als Folge eines langjährigen Diabetes mellitus, sowohl Typ 1 als auch Typ 2. Die Hauptursachen und Risikofaktoren sind:

  • Hyperglykämie: Chronisch erhöhte Blutzuckerwerte führen zu Schäden an den kleinen Blutgefäßen in den Nieren (Glomeruli).
  • Hypertonie: Bluthochdruck beschleunigt die Schädigung der Nieren.
  • Genetische Faktoren: Bestimmte Gen-Polymorphismen erhöhen das Risiko für die Entwicklung einer DNP.
  • Beeinflussbare Risikofaktoren: Dazu gehören Rauchen, Dyslipidämie (Fettstoffwechselstörungen), Übergewicht und eine erhöhte Albuminausscheidung.
  • Nicht beeinflussbare Risikofaktoren: Dazu zählen höheres Alter, männliches Geschlecht, eine lange Diabetesdauer, das Vorliegen einer diabetischen Retinopathie und eine positive Familienanamnese für Hypertonie oder Nierenerkrankungen.

3. Symptome treten bei Diabetischer Nephropathie auf?

Im frühen Stadium verursacht die diabetische Nephropathie oft keine spürbaren Symptome. Mit fortschreitender Erkrankung können jedoch folgende Anzeichen auftreten:

  • Erhöhte Albuminurie: Zunächst zeigt sich eine Mikroalbuminurie, die sich später zu einer Makroalbuminurie entwickeln kann.
  • Hypertonie: Bluthochdruck ist ein häufiges Begleitsymptom.
  • Abnahme der Nierenfunktion: Die glomeruläre Filtrationsrate (GFR) sinkt, was zu einer chronischen Niereninsuffizienz führen kann.
  • Ödeme: Flüssigkeitsansammlungen im Körper, insbesondere in den Beinen, können auftreten.
  • Renale Anämie: Eine verminderte Produktion von Erythropoetin durch die geschädigten Nieren kann zu Blutarmut führen.
  • Urämie: Im fortgeschrittenen Stadium kann es zu einer Anhäufung von Giftstoffen im Blut kommen, was zu Symptomen wie Müdigkeit, Übelkeit und Juckreiz führt.

4. Wie wird Diabetische Nephropathie behandelt?

Die Behandlung der diabetischen Nephropathie zielt darauf ab, das Fortschreiten der Nierenschädigung zu verlangsamen und kardiovaskuläre Komplikationen zu verhindern. Die Therapie umfasst folgende Maßnahmen:

Lebensstilmodifikation

  • Gewichtsreduktion: Bei Übergewicht sollte eine Gewichtsabnahme angestrebt werden.
  • Salzreduktion: Der Salzkonsum sollte auf maximal 5 g pro Tag begrenzt werden.
  • Proteinarme Ernährung: Eine tägliche Proteinzufuhr von 0,8 g/kg Körpergewicht wird empfohlen.
  • Raucherentwöhnung: Rauchen ist ein wichtiger Risikofaktor und sollte vermieden werden.
  • Körperliche Aktivität: Regelmäßige Bewegung unterstützt die allgemeine Gesundheit.

Medikamentöse Therapie

  • Blutzuckerkontrolle: Ein HbA1c-Wert von etwa 7,0 % wird angestrebt. SGLT-2-Inhibitoren und Metformin sind Medikamente der ersten Wahl.
  • Blutdruckkontrolle: Der systolische Blutdruck sollte auf 130–139 mmHg eingestellt werden. ACE-Hemmer oder Angiotensin-II-Rezeptorblocker (ARB) sind die bevorzugten Medikamente, da sie nephroprotektiv wirken.
  • Lipidsenkung: Statine werden zur Senkung des kardiovaskulären Risikos eingesetzt.

Behandlung von Begleiterkrankungen

  • Anämie: Bei renaler Anämie kann Erythropoetin verabreicht werden.
  • Knochenstoffwechselstörungen: Phosphatbinder und Vitamin-D-Präparate können bei Störungen des Knochenstoffwechsels eingesetzt werden.

Fortgeschrittene Stadien

  • Dialyse: Bei schwerer Niereninsuffizienz (G5) kann eine Dialyse erforderlich sein.
  • Nierentransplantation: In einigen Fällen ist eine Nierentransplantation die beste Option.

Fazit

Die diabetische Nephropathie ist eine schwerwiegende Komplikation des Diabetes mellitus, die frühzeitig erkannt und behandelt werden muss. Durch eine optimale Blutzucker- und Blutdruckkontrolle sowie eine gesunde Lebensweise kann das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamt und das Risiko für kardiovaskuläre Komplikationen reduziert werden. Regelmäßige Kontrollen der Nierenfunktion und der Albuminurie sind entscheidend, um die Erkrankung frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

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