Akute Pankreatitis: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung

1. Was ist die Diagnose von Akuter Pankreatitis?

Die Diagnose einer akuten Pankreatitis wird gestellt, wenn mindestens zwei der folgenden Kriterien erfüllt sind:
1. Erhöhung der Pankreasenzyme: Die Serum-Lipase und/oder Amylase ist um mehr als das Dreifache der Norm erhöht.
2. Oberbauchschmerzen: Typisch sind akute, gürtelförmige Schmerzen im Oberbauch, die oft in den Rücken ausstrahlen.
3. Charakteristische Befunde in der Bildgebung: Mittels Ultraschall, Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) können Entzündungszeichen, Nekrosen oder Flüssigkeitsansammlungen im Pankreas nachgewiesen werden.

Die Diagnostik umfasst neben der Anamnese und klinischen Untersuchung auch laborchemische Parameter wie Lipase, CRP, Leberenzyme und Blutbild. Eine frühzeitige Unterscheidung zwischen einer milden und schweren Verlaufsform ist entscheidend, da schwere Verläufe intensivmedizinisch überwacht werden müssen.


2. Was sind die Ursachen von Akuter Pankreatitis?

Die häufigsten Ursachen einer akuten Pankreatitis sind:
Gallenwegserkrankungen (45% der Fälle): Hierzu zählen Gallensteine (Choledocholithiasis), die den Abfluss von Pankreassekret behindern.
Alkoholmissbrauch (35% der Fälle): Chronischer Alkoholkonsum führt zu einer Schädigung des Pankreasgewebes.
Idiopathische Pankreatitis (15% der Fälle): Bei diesen Patienten lässt sich keine eindeutige Ursache finden.
Seltene Ursachen: Dazu gehören Virusinfektionen (z.B. Mumps), Hypertriglyceridämie, Medikamente (z.B. Enalapril, Statine), Bauchtraumata, Tumore oder genetische Faktoren (z.B. Mutationen im Trypsinogen-Gen).


3. Welche Symptome treten bei Akuter Pankreatitis auf?

Die akute Pankreatitis äußert sich durch folgende Symptome:
Oberbauchschmerzen: Typisch sind starke, gürtelförmige Schmerzen, die in den Rücken ausstrahlen. Bei Gallensteinen können die Schmerzen kolikartig sein.
Übelkeit und Erbrechen: Diese Symptome begleiten oft die Schmerzen.
Meteorismus und Ileus: Durch die Entzündung kann es zu einer Darmlähmung mit aufgeblähtem Bauch und fehlenden Darmgeräuschen kommen.
Aszites und Pleuraergüsse: Flüssigkeitsansammlungen in der Bauchhöhle oder im Brustraum sind möglich.
Hautveränderungen: Selten treten bläuliche Flecken im Bereich des Nabels (Cullen-Zeichen) oder der Flanken (Grey-Turner-Zeichen) auf, die auf eine schwere Verlaufsform hinweisen.
„Gummibauch“: Die Bauchdecke ist nur mäßig gespannt, obwohl starke Schmerzen bestehen.


4. Wie wird Akute Pankreatitis behandelt?

Die Behandlung der akuten Pankreatitis richtet sich nach der Schwere der Erkrankung und der zugrunde liegenden Ursache:

Allgemeine Maßnahmen

  • Stationäre Überwachung: Jede akute Pankreatitis sollte im Krankenhaus behandelt werden, da der Verlauf schwer vorhersehbar ist.
  • Flüssigkeitszufuhr: Eine frühzeitige Volumentherapie innerhalb der ersten 12–24 Stunden ist entscheidend, um einem Schock vorzubeugen.
  • Schmerztherapie: Opioid-basierte Analgetika werden zur Schmerzlinderung eingesetzt.
  • Ernährung: Frühe enterale Ernährung (über den Magen-Darm-Trakt) wird bevorzugt, sofern keine Darmlähmung vorliegt.

Spezifische Therapien

  • Biliäre Pankreatitis: Bei Gallensteinen als Ursache wird eine endoskopische retrograde Cholangiopankreatikographie (ERCP) innerhalb von 72 Stunden durchgeführt, um die Steine zu entfernen.
  • Hypertriglyceridämie: Eine Plasmapherese kann bei sehr hohen Triglyceridwerten erforderlich sein.
  • Infektionen: Bei infizierten Nekrosen wird eine antibiotische Therapie (z.B. mit Imipenem) eingeleitet. In schweren Fällen kann eine minimal-invasive Nekrosektomie notwendig sein.

Schwere Verläufe

  • Intensivmedizinische Betreuung: Bei schwerer Pankreatitis mit Organversagen ist eine Überwachung auf der Intensivstation erforderlich.
  • Behandlung von Komplikationen: Bei Nekrosen oder Abszessen können Drainagen oder chirurgische Eingriffe notwendig sein.

Zusammenfassung

Die akute Pankreatitis ist eine potenziell lebensbedrohliche Erkrankung, die durch eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse gekennzeichnet ist. Die häufigsten Ursachen sind Gallensteine und Alkoholmissbrauch. Typische Symptome sind starke Oberbauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Die Behandlung umfasst Flüssigkeitszufuhr, Schmerztherapie und gegebenenfalls spezifische Maßnahmen wie eine ERCP bei Gallensteinen. Schwere Verläufe erfordern eine intensivmedizinische Betreuung. Eine frühzeitige Diagnose und Therapie sind entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden und die Prognose zu verbessern.

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