Chronische Pankreatitis: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung
1. Was ist die Diagnose von Chronischer Pankreatitis?
Die Diagnose einer chronischen Pankreatitis basiert auf einer Kombination aus klinischen Symptomen, bildgebenden Verfahren und funktionellen Tests. Zunächst erfolgt eine ausführliche Anamnese und klinische Untersuchung, bei der typische Symptome wie gürtelförmige Oberbauchschmerzen, Gewichtsverlust, Steatorrhoe (Fettstühle) und Diabetes mellitus erfasst werden.
Bildgebende Verfahren wie die Sonographie, Endosonographie, Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) spielen eine zentrale Rolle in der Diagnostik. Diese Verfahren können strukturelle Veränderungen der Bauchspeicheldrüse, wie Fibrosen, Verkalkungen oder Gangstenosen, sichtbar machen. Die Magnetresonanz-Cholangiopankreatikographie (MRCP) wird häufig eingesetzt, um den Zustand der Pankreasgänge zu beurteilen.
Zur Beurteilung der exokrinen Pankreasfunktion wird häufig der fäkale Elastase-Test durchgeführt, der die Enzymaktivität im Stuhl misst. In speziellen Fällen kann auch der Sekretin-Test, ein invasiveres Verfahren, zur direkten Messung der Pankreasfunktion eingesetzt werden. Bei Verdacht auf genetische Ursachen, insbesondere bei familiärer Häufung, können molekulargenetische Tests auf Mutationen in Genen wie PRSS1, SPINK1 oder CFTR durchgeführt werden.
2. Was sind die Ursachen von Chronischer Pankreatitis?
Die häufigste Ursache für eine chronische Pankreatitis im Erwachsenenalter ist langjähriger Alkoholmissbrauch. Es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen der Menge und Dauer des Alkoholkonsums und dem Risiko, an einer chronischen Pankreatitis zu erkranken. In der Regel entwickelt sich die Erkrankung nach etwa 18 Jahren exzessiven Alkoholkonsums.
Neben Alkohol spielen auch genetische Faktoren eine wichtige Rolle. Mutationen in Genen wie PRSS1 (kationisches Trypsinogen), SPINK1, CFTR (Cystic Fibrosis Transmembrane Conductance Regulator) und CTRC (Chymotrypsin C) können das Risiko für eine chronische Pankreatitis erhöhen. Diese genetischen Veränderungen führen zu einer gestörten Regulation der Pankreasenzyme, was wiederum Entzündungen und Fibrosen begünstigt.
Weitere Risikofaktoren sind Rauchen, das die Progression der Erkrankung beschleunigt, und ein primärer Hyperparathyreoidismus, bei dem erhöhte Kalziumspiegel im Blut eine Rolle spielen können. Im Kindesalter sind genetische Ursachen die häufigste Erklärung für das Auftreten einer chronischen Pankreatitis.
3. Welche Symptome treten bei Chronischer Pankreatitis auf?
Die chronische Pankreatitis verläuft oft zunächst asymptomatisch, bevor sich typische Symptome entwickeln. Das Leitsymptom ist ein gürtelförmiger Oberbauchschmerz, der in den Rücken ausstrahlen kann. Dieser Schmerz kann sowohl kontinuierlich als auch anfallsartig auftreten und wird häufig durch Alkoholkonsum oder fettreiche Mahlzeiten verstärkt.
Im weiteren Verlauf der Erkrankung kommt es häufig zu einer exokrinen Pankreasinsuffizienz, bei der die Produktion von Verdauungsenzymen stark reduziert ist. Dies führt zu Symptomen wie Steatorrhoe (Fettstühle), Gewichtsverlust, Blähungen (Meteorismus) und Durchfall (Diarrhoe). Die Malabsorption von Nährstoffen kann zudem zu einem Mangel an fettlöslichen Vitaminen (A, D, E, K) und Spurenelementen führen.
Eine endokrine Pankreasinsuffizienz, also die Unfähigkeit der Bauchspeicheldrüse, ausreichend Insulin zu produzieren, führt bei vielen Patienten zur Entwicklung eines Diabetes mellitus. Dieser kann sich durch Symptome wie erhöhten Durst, häufiges Wasserlassen und Müdigkeit äußern.
4. Wie wird Chronische Pankreatitis behandelt?
Die Behandlung der chronischen Pankreatitis ist in der Regel symptomatisch, da es keine kausale Therapie gibt. Die Therapie zielt darauf ab, Schmerzen zu lindern, die exokrine und endokrine Pankreasfunktion zu unterstützen und Komplikationen zu vermeiden.
Schmerztherapie
Die Schmerztherapie erfolgt nach dem WHO-Stufenschema, beginnend mit nicht-opioiden Schmerzmitteln wie Paracetamol oder NSAR (nichtsteroidale Antirheumatika). Bei stärkeren Schmerzen können Opioide eingesetzt werden. In schweren Fällen kann eine Plexus-coeliacus-Blockade oder eine thorakoskopische Splachnikektomie erwogen werden, um die Schmerzen zu lindern.
Enzymsubstitution
Bei einer exokrinen Pankreasinsuffizienz wird eine Enzymsubstitution mit Pankreatin empfohlen. Diese Präparate enthalten Lipase, Amylase, Trypsin und Chymotrypsin, um die Verdauung zu unterstützen. Die Therapie sollte bei Gewichtsverlust, Steatorrhoe oder dyspeptischen Beschwerden eingeleitet werden.
Behandlung des Diabetes mellitus
Die endokrine Pankreasinsuffizienz erfordert eine sorgfältige Einstellung des Blutzuckerspiegels. Dies kann durch orale Antidiabetika oder Insulin erreicht werden. Eine regelmäßige Überwachung des Blutzuckerspiegels ist erforderlich, um Komplikationen wie Hypoglykämien zu vermeiden.
Ernährung
Eine ausgewogene Ernährung mit kleinen, häufigen Mahlzeiten ist wichtig, um den Ernährungszustand zu verbessern. Bei Mangelernährung kann eine orale Nahrungssupplementation oder in schweren Fällen eine enterale Ernährung über eine Sonde erforderlich sein. Patienten sollten Alkohol und Rauchen unbedingt vermeiden, da dies die Progression der Erkrankung beschleunigt.
Interventionelle und chirurgische Therapie
Bei Komplikationen wie Pankreasgangstenosen, Pseudozysten oder Verdacht auf ein Pankreaskarzinom können endoskopische oder chirurgische Eingriffe notwendig sein. Diese Verfahren zielen darauf ab, den Sekretabfluss zu verbessern, Zysten zu drainieren oder maligne Prozesse zu entfernen.
Prognose
Die chronische Pankreatitis ist eine fortschreitende Erkrankung, die die Lebenserwartung der Patienten verkürzt. Die Letalität liegt bei etwa 12,8-19,8% innerhalb von 6,3-9,8 Jahren. Risikofaktoren wie fortgesetzter Alkoholkonsum, Rauchen und das Vorliegen einer Leberzirrhose verschlechtern die Prognose. Zudem besteht ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung eines Pankreaskarzinoms, insbesondere bei genetischen Mutationen wie PRSS1.
Prophylaxe
Eine spezifische Prophylaxe zur Verhinderung einer chronischen Pankreatitis gibt es nicht. Allerdings können Alkoholkarenz und der Verzicht auf Nikotin das Risiko einer Erkrankung deutlich reduzieren.
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