Chlamydien-Infektion (Chlamydiose)

Chlamydien-Infektionen, auch als Chlamydiose bekannt, gehören zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen (STIs) weltweit. Sie werden durch gramnegative Bakterien der Familie Chlamydiaceae verursacht, die ausschließlich innerhalb von Zellen leben. Die Erkrankung kann sowohl bei Männern als auch bei Frauen auftreten und unbehandelt zu schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen führen. Im Folgenden werden die Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von Chlamydien-Infektionen erläutert.


1. Was ist die Diagnose von Chlamydien-Infektion (Chlamydiose)?

Die Diagnose einer Chlamydien-Infektion erfolgt in erster Linie durch Laboruntersuchungen. Je nach Infektionsort und Erreger kommen unterschiedliche Testmethoden zum Einsatz:

  • Direkter Erregernachweis: Bei lokalem Befall, beispielsweise im Urogenitaltrakt, werden Abstriche von der Zervix, Urethra, dem Anus oder der Konjunktiva entnommen und in Zellkulturen angelegt. Diese Methode hat jedoch eine Nachweisrate von nur 60-80 % und wird aufgrund der langen Dauer oft durch modernere Verfahren ersetzt.

  • Molekularer Erregernachweis: Hierzu zählen Hybridisierungstests und Nukleinsäureamplifikationstests (z. B. PCR). Diese Tests sind hochsensitiv (97,7 %) und spezifisch (98,2 %) und können an verschiedenen Proben wie Urin, Sperma oder Gewebe durchgeführt werden. Sie gelten als Goldstandard in der Diagnostik.

  • Antigentests und Antikörpertests: Diese werden heute seltener verwendet, da sie weniger zuverlässig sind. Antikörpertests sind insbesondere bei akuten Infektionen ungenau, da Antikörper erst nach sechs bis acht Wochen nachweisbar sind.

Bei Verdacht auf eine Chlamydien-Infektion sollten auch alle Sexualpartner der letzten sechs Monate getestet werden, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.


2. Was sind die Ursachen von Chlamydien-Infektion (Chlamydiose)?

Chlamydien-Infektionen werden durch obligat intrazelluläre Bakterien verursacht, die sich ausschließlich innerhalb von Wirtszellen vermehren. Die wichtigsten humanpathogenen Arten sind:

  • Chlamydia trachomatis: Verantwortlich für die meisten genitalen Infektionen. Es wird in verschiedene Serotypen unterteilt:
  • Serotypen D-K: Verursachen urogenitale Infektionen.
  • Serotypen L1-L3: Verursachen das Lymphogranuloma venereum, eine seltene, aber schwerwiegende STI.
  • Serotypen A-C: Verursachen das Trachom, eine chronische Augeninfektion.

  • Chlamydia psittaci: Wird von Vögeln auf den Menschen übertragen und kann schwere Lungenentzündungen verursachen.

  • Chlamydia pneumoniae: Verursacht Atemwegsinfektionen und wird über die Luft übertragen.

Die Übertragung erfolgt hauptsächlich durch sexuellen Kontakt (bei C. trachomatis) oder über die Luft (bei C. psittaci und C. pneumoniae). Schmierinfektionen sind ebenfalls möglich, insbesondere bei den Serotypen A-C von C. trachomatis.


3. Welche Symptome treten bei Chlamydien-Infektion (Chlamydiose) auf?

Die Symptome einer Chlamydien-Infektion hängen vom Infektionsort, der Bakterienart und dem Serotyp ab. Viele Infektionen verlaufen asymptomatisch, insbesondere bei Frauen. Treten Symptome auf, unterscheiden sie sich je nach Geschlecht:

Bei Männern:

  • Harnröhrenentzündung (Urethritis): Brennen beim Wasserlassen, grünlicher Ausfluss.
  • Nebenhodenentzündung (Epididymitis): Schmerzhafte Hodenschwellung.
  • Prostataentzündung (Prostatitis): Unspezifische Symptome wie Schmerzen im Beckenbereich.

Bei Frauen:

  • Gebärmutterhalsentzündung (Zervizitis): Oft asymptomatisch, manchmal mit stark riechendem oder eitrigem Ausfluss.
  • Entzündungen im Beckenbereich: Unterbauchschmerzen, untypischer Ausfluss, Zwischenblutungen.
  • Unfruchtbarkeit: Langfristige Folge unbehandelter Infektionen.

Bei Neugeborenen:

  • Konjunktivitis: Augenentzündung.
  • Pneumonie: Lungenentzündung.

Sonderformen:

  • Trachom: Chronische Augenentzündung, die zur Erblindung führen kann.
  • Lymphogranuloma venereum: Schmerzhafte Schwellung der Lymphknoten im Genitalbereich.

4. Wie wird Chlamydien-Infektion (Chlamydiose) behandelt?

Chlamydien-Infektionen werden mit Antibiotika behandelt. Die Wahl des Medikaments hängt vom Infektionsort und den individuellen Umständen ab:

  • Erstlinientherapie: Doxycyclin (Tetrazyklin) oder Azithromycin (Makrolid).
  • Alternative Therapien: Erythromycin (bei Schwangeren), Ceftriaxon oder Moxifloxacin.

Die Behandlungsdauer beträgt in der Regel sieben bis vierzehn Tage. Azithromycin kann in bestimmten Fällen als Einmaldosis verabreicht werden. Wichtig ist, dass alle Sexualpartner der letzten sechs Monate ebenfalls behandelt werden, um Reinfektionen zu vermeiden.

Prognose:

Bei rechtzeitiger Behandlung heilen Chlamydien-Infektionen in der Regel ohne Folgen aus. Unbehandelt können jedoch schwerwiegende Komplikationen wie Unfruchtbarkeit, chronische Schmerzen oder Erblindung auftreten.


Fazit:

Chlamydien-Infektionen sind weit verbreitet, aber durch frühzeitige Diagnose und Behandlung gut beherrschbar. Präventive Maßnahmen wie die Verwendung von Kondomen und regelmäßige Screenings, insbesondere bei jungen Erwachsenen, können dazu beitragen, die Ausbreitung der Infektion zu verhindern.

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