Diabetes mellitus: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung

Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die durch einen erhöhten Blutzuckerspiegel (Hyperglykämie) gekennzeichnet ist. Diese Erkrankung entsteht durch eine gestörte Insulinsekretion, eine verminderte Insulinwirkung oder eine Kombination aus beidem. Im Folgenden werden die Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von Diabetes mellitus näher erläutert.


1. Was ist die Diagnose von Diabetes mellitus?

Die Diagnose von Diabetes mellitus basiert auf der Messung des Blutzuckerspiegels. Folgende Kriterien werden zur Diagnosestellung herangezogen:

  • Nüchternblutzuckerwert: Ein Wert von ≥ 126 mg/dl (7,0 mmol/l) nach mindestens 8 Stunden ohne Nahrungsaufnahme.
  • Oraler Glukosetoleranztest (OGTT): Ein 2-Stunden-Wert von ≥ 200 mg/dl (11,1 mmol/l) nach Einnahme von 75 g Glukose.
  • HbA1c-Wert: Ein Wert von ≥ 6,5 %, der den durchschnittlichen Blutzuckerspiegel der letzten 2–3 Monate widerspiegelt.
  • Zufälliger Blutzuckerwert: Ein Wert von ≥ 200 mg/dl (11,1 mmol/l) bei Vorliegen typischer Symptome wie Polyurie (vermehrter Harndrang), Polydipsie (starker Durst) oder unerklärlicher Gewichtsabnahme.

Bei Verdacht auf spezifische Diabetesformen (z. B. MODY oder pankreasbedingter Diabetes) können zusätzliche Tests wie genetische Analysen oder bildgebende Verfahren erforderlich sein.


2. Was sind die Ursachen von Diabetes mellitus?

Die Ursachen von Diabetes mellitus variieren je nach Typ der Erkrankung:

  • Typ-1-Diabetes: Hierbei handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem die insulinproduzierenden Betazellen der Bauchspeicheldrüse zerstört. Dies führt zu einem absoluten Insulinmangel. Die genauen Auslöser sind unbekannt, aber genetische Veranlagung und Umweltfaktoren (z. B. Virusinfektionen) spielen eine Rolle.

  • Typ-2-Diabetes: Diese Form ist durch Insulinresistenz und eine gestörte Insulinsekretion gekennzeichnet. Risikofaktoren sind Übergewicht, Bewegungsmangel, genetische Prädisposition und Alter. Im Laufe der Zeit erschöpfen sich die Betazellen, was zu einem relativen Insulinmangel führt.

  • Spezifische Diabetesformen: Dazu gehören genetische Defekte der Betazellen (z. B. MODY), Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse (z. B. Pankreatitis), endokrine Störungen (z. B. Cushing-Syndrom) oder medikamentös induzierter Diabetes (z. B. durch Glukokortikoide).

  • Gestationsdiabetes: Diese Form tritt während der Schwangerschaft auf und wird durch hormonelle Veränderungen verursacht, die die Insulinempfindlichkeit verringern. Risikofaktoren sind Übergewicht, familiäre Vorbelastung und ein höheres Alter der Mutter.


3. Welche Symptome treten bei Diabetes mellitus auf?

Die Symptome von Diabetes mellitus hängen vom Typ und Schweregrad der Erkrankung ab:

  • Typ-1-Diabetes: Die Symptome treten oft plötzlich und stark ausgeprägt auf. Dazu gehören:
  • Polyurie (vermehrter Harndrang)
  • Polydipsie (starker Durst)
  • Polyphagie (gesteigerter Hunger)
  • Gewichtsverlust trotz erhöhter Nahrungsaufnahme
  • Müdigkeit und Schwäche
  • Sehstörungen
  • In schweren Fällen kann es zu einer diabetischen Ketoazidose kommen, die lebensbedrohlich ist.

  • Typ-2-Diabetes: Die Symptome entwickeln sich oft schleichend und können lange unbemerkt bleiben. Mögliche Anzeichen sind:

  • Müdigkeit
  • Häufige Infektionen (z. B. Harnwegsinfekte)
  • Langsame Wundheilung
  • Kribbeln oder Taubheitsgefühl in den Extremitäten (Neuropathie)
  • Sehstörungen

  • Gestationsdiabetes: Oft verläuft diese Form symptomlos, kann aber zu Komplikationen wie erhöhtem Geburtsgewicht des Kindes oder Neugeborenenhypoglykämie führen.


4. Wie wird Diabetes mellitus behandelt?

Die Behandlung von Diabetes mellitus zielt darauf ab, den Blutzuckerspiegel zu normalisieren und Komplikationen zu verhindern. Die Therapie ist abhängig vom Diabetes-Typ:

Typ-1-Diabetes

  • Insulintherapie: Da der Körper kein Insulin mehr produziert, ist eine lebenslange Insulintherapie erforderlich. Dies kann durch:
  • Basis-Bolus-Therapie: Kombination aus langwirksamem Basalinsulin und schnellwirksamem Bolusinsulin zu den Mahlzeiten.
  • Insulinpumpentherapie: Kontinuierliche Abgabe von Insulin über eine Pumpe.
  • Continuous Glucose Monitoring (CGM): Echtzeit-Messung des Blutzuckerspiegels zur besseren Anpassung der Insulindosis.
  • Lebensstilinterventionen: Schulungen zur Kohlenhydratberechnung, regelmäßige körperliche Aktivität und eine ausgewogene Ernährung.

Typ-2-Diabetes

  • Lebensstiländerungen: Die erste Therapieoption umfasst:
  • Ernährungsumstellung: Kalorienkontrollierte, ballaststoffreiche Ernährung.
  • Gewichtsreduktion: Schon eine moderate Gewichtsabnahme kann die Blutzuckerkontrolle verbessern.
  • Körperliche Aktivität: Mindestens 150 Minuten moderate Bewegung pro Woche.
  • Medikamentöse Therapie: Bei unzureichender Blutzuckerkontrolle werden Medikamente eingesetzt, z. B.:
  • Metformin: Mittel der ersten Wahl, verbessert die Insulinsensitivität.
  • Sulfonylharnstoffe: Stimulieren die Insulinsekretion.
  • DPP-4-Inhibitoren und GLP-1-Rezeptoragonisten: Verbessern die Blutzuckerkontrolle.
  • SGLT-2-Inhibitoren: Fördern die Glukoseausscheidung über den Urin.
  • Insulintherapie: Bei fortgeschrittenem Typ-2-Diabetes kann Insulin notwendig werden.

Gestationsdiabetes

  • Ernährungsumstellung: Kohlenhydratarme, ausgewogene Ernährung.
  • Blutzuckerkontrolle: Regelmäßige Selbstmessungen.
  • Insulintherapie: Falls Ernährungsumstellung nicht ausreicht.

Spezifische Diabetesformen

  • Die Behandlung richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache und kann eine Kombination aus medikamentöser Therapie, Insulin und Lebensstiländerungen umfassen.

Fazit

Diabetes mellitus ist eine komplexe Erkrankung, die eine individuelle und langfristige Behandlung erfordert. Durch frühzeitige Diagnose, gezielte Therapie und regelmäßige Kontrollen können Betroffene ein weitgehend normales Leben führen und das Risiko für Folgeerkrankungen minimieren. Prävention, insbesondere bei Typ-2-Diabetes, spielt eine zentrale Rolle und umfasst gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und Gewichtsmanagement.

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