Leberzirrhose: Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlung

1. Was ist die Diagnose von Leberzirrhose?

Die Diagnose einer Leberzirrhose wird durch eine Kombination aus klinischen Befunden, Laboruntersuchungen und bildgebenden Verfahren gestellt. Im Anfangsstadium kann die Erkrankung asymptomatisch verlaufen, weshalb eine frühzeitige Diagnose oft schwierig ist. Bei Verdacht auf eine Leberzirrhose werden folgende diagnostische Schritte eingeleitet:

  • Körperliche Untersuchung: Der Arzt sucht nach typischen Leberhautzeichen wie Spider naevi (Teleangiektasien), Caput medusae (erweiterte Venen um den Nabel), Palmarerythem (Rötung der Handflächen) und Lackzunge. Die Leber kann palpatorisch vergrößert und verhärtet sein.

  • Apparative Diagnostik: Eine Ultraschalluntersuchung (Sonographie) zeigt eine unregelmäßige Leberoberfläche, eine Vergrößerung des Lobus caudatus und eine Splenomegalie (Milzvergrößerung). In fortgeschrittenen Fällen kann eine Elastographie zur Messung der Lebersteifigkeit eingesetzt werden, um das Ausmaß der Fibrose zu bestimmen.

  • Labordiagnostik: Die Blutuntersuchung zeigt typischerweise eine Verminderung der Lebersyntheseparameter wie Albumin, Cholinesterase und Gerinnungsfaktoren. Bei Entzündungsschüben sind die Transaminasen (GOT, GPT), die Gamma-GT und das Bilirubin erhöht. Ein Anstieg des Ammoniakspiegels deutet auf eine eingeschränkte Entgiftungsfunktion hin.

  • Leberbiopsie: In unklaren Fällen kann eine Leberbiopsie durchgeführt werden, um das Ausmaß der Fibrose und den knotigen Umbau des Lebergewebes zu bestätigen.

Die Schwere der Leberzirrhose wird anhand des Child-Pugh-Scores oder des MELD-Scores (Model for End-Stage Liver Disease) eingestuft, die eine Prognoseabschätzung ermöglichen.


2. Was sind die Ursachen von Leberzirrhose?

Die Leberzirrhose ist das Endstadium chronischer Lebererkrankungen. Die häufigsten Ursachen sind:

  • Alkoholmissbrauch: Chronischer Alkoholkonsum ist in Deutschland die Hauptursache für Leberzirrhose. Alkohol schädigt die Leberzellen und führt zu Entzündungen und Fibrose.

  • Nichtalkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD): Im Zusammenhang mit Übergewicht, Diabetes mellitus und metabolischem Syndrom kann sich eine Fettleber entwickeln, die in eine Zirrhose übergeht.

  • Chronische Virushepatitis: Hepatitis B und C sind weltweit häufige Ursachen. In Afrika und Asien sind Virushepatitiden für etwa 90% der Leberzirrhosen verantwortlich.

  • Genetische Erkrankungen: Hämochromatose (Eisenspeicherkrankheit) und Morbus Wilson (Kupferspeicherkrankheit) können zu einer Zirrhose führen.

  • Autoimmunhepatitis: Eine fehlgeleitete Immunreaktion gegen die eigenen Leberzellen kann chronische Entzündungen und Fibrose verursachen.

  • Toxische Substanzen: Bestimmte Medikamente (z. B. Paracetamol in hohen Dosen) und Chemikalien können die Leber schädigen.


3. Symptome treten bei Leberzirrhose auf?

Im frühen Stadium verläuft die Leberzirrhose oft symptomlos. Mit fortschreitender Erkrankung treten unspezifische und spezifische Symptome auf:

  • Unspezifische Symptome: Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Gewichtsverlust, Druckgefühl im Oberbauch und Juckreiz (Pruritus).

  • Spezifische Symptome:

  • Ikterus (Gelbfärbung der Haut und Augen)
  • Aszites (Flüssigkeitsansammlung im Bauchraum)
  • Ösophagusvarizen (Krampfadern in der Speiseröhre, die zu lebensbedrohlichen Blutungen führen können)
  • Hautveränderungen: Spider naevi, Caput medusae, Palmarerythem
  • Hormonelle Störungen: Gynäkomastie (Brustvergrößerung bei Männern), Libido- und Potenzstörungen

  • Komplikationen:

  • Hepatische Enzephalopathie: Verwirrtheit, Bewusstseinsstörungen bis hin zum Coma hepaticum
  • Hepatorenales Syndrom: Nierenversagen als Folge der Leberzirrhose
  • Hepatozelluläres Karzinom (Leberkrebs)

4. Wie wird Leberzirrhose behandelt?

Die Behandlung der Leberzirrhose zielt darauf ab, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen, Komplikationen zu vermeiden und die Lebensqualität zu verbessern. Die Therapie umfasst:

Allgemeine Maßnahmen:

  • Alkoholkarenz: Bei alkoholbedingter Zirrhose ist der vollständige Verzicht auf Alkohol entscheidend.
  • Medikamentenüberprüfung: Lebertoxische Medikamente sollten vermieden werden.
  • Ernährung: Eine energiereiche, eiweißreiche Ernährung wird empfohlen. Bei Aszites sollte die Salzaufnahme reduziert werden. Bei hepatischer Enzephalopathie können verzweigtkettige Aminosäuren eingesetzt werden.

Spezifische Therapien:

  • Antivirale Therapie: Bei Hepatitis B und C können antivirale Medikamente die Viruslast reduzieren und das Fortschreiten der Zirrhose verhindern.
  • Immunsuppressive Therapie: Bei Autoimmunhepatitis werden Medikamente wie Kortikosteroide eingesetzt.
  • Eisentherapie: Bei Hämochromatose wird eine Aderlasstherapie durchgeführt, um den Eisenspiegel zu senken.

Behandlung von Komplikationen:

  • Aszites: Diuretika und eine salzarme Ernährung können helfen. In schweren Fällen kann eine Parazentese (Punktion zur Entlastung) notwendig sein.
  • Ösophagusvarizen: Betablocker oder endoskopische Verfahren (z. B. Gummibandligatur) werden zur Blutungsprophylaxe eingesetzt.
  • Hepatische Enzephalopathie: Laktulose und Rifaximin reduzieren den Ammoniakspiegel im Blut.

Lebertransplantation:

Bei fortgeschrittener Leberzirrhose und Leberversagen ist eine Lebertransplantation die einzige kurative Therapieoption. Die Wartezeit beträgt jedoch oft 1-2 Jahre.


Fazit

Die Leberzirrhose ist eine schwerwiegende Erkrankung, die durch chronische Leberschäden verursacht wird. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung der zugrunde liegenden Ursachen sind entscheidend, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern. Durch eine umfassende Therapie und die Vermeidung von Risikofaktoren kann die Lebensqualität der Betroffenen verbessert und die Prognose positiv beeinflusst werden.

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