Chronischer Juckreiz (Pruritus): Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung
1. Was ist die Diagnose von Chronischer Juckreiz (Pruritus)?
Chronischer Juckreiz, medizinisch als Pruritus bezeichnet, wird diagnostiziert, wenn der Juckreiz länger als sechs Wochen anhält. Die Diagnose beginnt mit einer ausführlichen Anamnese, bei der Ärztinnen und Ärzte detaillierte Fragen zum Auftreten, zur Dauer, zur Intensität und zur Lokalisation des Juckreizes stellen. Oft werden standardisierte Fragebögen verwendet, um die Symptome systematisch zu erfassen.
Zusätzlich zur Anamnese erfolgt eine gründliche körperliche Untersuchung, um mögliche Hautveränderungen oder Hinweise auf zugrunde liegende Erkrankungen zu identifizieren. Bei Verdacht auf eine spezifische Grunderkrankung können weitere diagnostische Maßnahmen wie Blutuntersuchungen, Ultraschall, Magnetresonanztomographie (MRT) oder Hautbiopsien durchgeführt werden. In einigen Fällen bleibt die Ursache des Juckreizes jedoch unklar, was die Diagnose und Behandlung erschwert.
2. Was sind die Ursachen von Chronischer Juckreiz (Pruritus)?
Chronischer Juckreiz kann durch eine Vielzahl von Ursachen ausgelöst werden. Dazu gehören:
- Hauterkrankungen: Neurodermitis, Schuppenflechte (Psoriasis), Nesselsucht (Urtikaria) und trockene Haut, insbesondere bei älteren Menschen.
- Stoffwechsel- und Hormonerkrankungen: Diabetes mellitus, Schilddrüsenüberfunktion.
- Infektionskrankheiten: Gürtelrose, HIV, Krätze oder Kopfläuse.
- Tumorerkrankungen: Insbesondere Blutkrebs oder Lebertumoren.
- Chronische Nieren- und Lebererkrankungen: Häufig begleitet von Juckreiz.
- Neurologische Erkrankungen: Polyneuropathie oder Erkrankungen des Gehirns.
- Psychische Erkrankungen: Zwangsstörungen oder Depressionen.
- Medikamentennebenwirkungen: Antidepressiva, Opioide oder Antibiotika.
- Schwangerschaftsdermatosen: Hauterkrankungen, die speziell während der Schwangerschaft auftreten.
Oft kommen mehrere Faktoren zusammen, und in manchen Fällen bleibt die Ursache trotz umfangreicher Untersuchungen unklar.
3. Symptome treten bei Chronischer Juckreiz (Pruritus) auf?
Das Hauptsymptom des chronischen Juckreizes ist das starke Bedürfnis, sich zu kratzen. Durch das Kratzen kann es zu folgenden Hautveränderungen kommen:
- Rötungen, Aufschürfungen und Blutungen
- Geschwüre, Krusten, Verdickungen, Knoten und Narben
- Helle oder dunkle Verfärbungen und Flecken
Diese Hautveränderungen können den ursprünglichen Zustand der Haut überdecken, was die Diagnose erschwert. Zusätzlich können sich die betroffenen Hautstellen entzünden, wenn sich Bakterien ansiedeln.
Chronischer Juckreiz beeinträchtigt die Lebensqualität erheblich. Betroffene leiden oft unter Schlafstörungen, Stimmungstiefs, Ängsten und Depressionen. Die sichtbaren Hautveränderungen und das Kratzverhalten können auch zu sozialer Ausgrenzung führen.
4. Wie wird Chronischer Juckreiz (Pruritus) behandelt?
Die Behandlung des chronischen Juckreizes ist oft langwierig und erfordert eine individuelle Herangehensweise. Die Therapie umfasst sowohl die Behandlung der zugrunde liegenden Erkrankung als auch die Linderung des Juckreizes selbst.
Allgemeine Maßnahmen
- Hautpflege: Verwendung milder Seifen, feuchtigkeitsspendender Pflegemittel und rückfettender Cremes.
- Umgebungsfaktoren: Kühle Raumtemperatur, luftige Kleidung und Vermeidung von Hautreizstoffen wie Wolle.
- Stressabbau: Entspannungstechniken, Yoga oder Akupunktur können helfen, den Juckreiz zu reduzieren.
Lokale Therapien
- Kühlende Lotionen: Mit Inhaltsstoffen wie Harnstoff (Urea), Menthol, Kampfer oder Capsaicin.
- Phototherapie: Bestrahlung der Haut mit UV-Licht, insbesondere bei bestimmten Hauterkrankungen.
Systemische Therapien
- Antihistaminika: Zur Linderung von allergischem Juckreiz.
- Antidepressiva oder Antikonvulsiva: Zur Beeinflussung der Nervenleitung und Schmerzwahrnehmung.
- Immunmodulatoren: Zur Beeinflussung der Immunantwort.
Psychotherapie
- Verhaltenstherapie: Zur Veränderung des Kratzverhaltens und zur Stressbewältigung.
- Schulungsprogramme: Zur besseren Bewältigung des Juckreizes im Alltag.
Die Behandlung des chronischen Juckreizes erfordert oft eine Kombination verschiedener Therapieansätze und Geduld, da die Symptome nicht sofort verschwinden. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Patientinnen, Patienten und Ärztinnen, Ärzten ist entscheidend, um die bestmögliche Therapie zu finden.
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