Episkleritis: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung

1. Was ist die Diagnose von Episkleritis?

Die Episkleritis (ICD-10 H19.0) ist eine entzündliche Erkrankung der Episklera, einer dünnen Gewebeschicht zwischen der Bindehaut (Konjunktiva) und der Lederhaut (Sklera). Die Diagnose wird in der Regel durch eine gründliche Anamnese und eine ophthalmologische Untersuchung gestellt. Dabei wird das Auge makroskopisch und mit der Spaltlampe untersucht, um charakteristische Merkmale wie eine ödematöse Schwellung der Episklera und dilatierte, oberflächlich verlaufende Gefäße zu erkennen. In seltenen Fällen können Laboruntersuchungen oder bildgebende Verfahren erforderlich sein, insbesondere wenn eine zugrunde liegende systemische Erkrankung vermutet wird.

2. Was sind die Ursachen von Episkleritis?

Die meisten Fälle von Episkleritis sind idiopathisch, das heißt, sie haben keine erkennbare Ursache. Bei etwa 26–36 % der Betroffenen liegt jedoch eine begleitende systemische Erkrankung vor, die mit der Entstehung der Episkleritis in Verbindung gebracht wird. Dazu gehören:

  • Autoimmunerkrankungen: Rheumatoide Arthritis, systemischer Lupus erythematodes (SLE), Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Psoriasis-Arthritis, Spondylitis ankylosans und Granulomatose mit Polyangiitis.
  • Infektionen: Selten können Infektionen wie Borreliose, Herpes-simplex-Virus (HSV), Varizella-zoster-Virus (VZV) oder Tuberkulose eine Episkleritis auslösen.
  • Andere Ursachen: Rosazea, Atopie und erhöhte Harnsäurespiegel (Hyperurikämie) können ebenfalls eine Rolle spielen.

3. Symptome treten bei Episkleritis auf?

Die Symptome einer Episkleritis sind in der Regel mild und umfassen:

  • Augenrötung: Die Rötung kann diffus oder sektoriell auftreten und betrifft oft nur ein Auge, obwohl etwa 40 % der Fälle beide Augen betreffen können.
  • Leichte Beschwerden: Betroffene berichten oft über ein Fremdkörpergefühl, ein leichtes Druckgefühl oder dezente Schmerzen.
  • Keine Sehbeeinträchtigung: Die Sehschärfe bleibt in der Regel unbeeinträchtigt.
  • Seltenere Symptome: In einigen Fällen können leichte Tränenbildung (Epiphora) oder Lichtempfindlichkeit (Photophobie) auftreten.

Die Symptome klingen meist innerhalb von fünf bis zehn Tagen ab, können aber in seltenen Fällen bis zu zwei Monaten andauern.

4. Wie wird Episkleritis behandelt?

Die meisten Fälle von Episkleritis sind mild und klingen ohne spezifische Behandlung von selbst ab. Bei Bedarf können jedoch folgende Therapieansätze in Betracht gezogen werden:

  • Symptomatische Behandlung: Gekühlte Tränenersatzmittel oder kühlende Umschläge können die Beschwerden lindern.
  • Topische Steroide: Schwach wirksame Steroide wie Fluorometholon 0,1 % oder Loteprednol etabonat 0,5 % können bei hartnäckigen Fällen für ein bis zwei Wochen angewendet werden. Dabei sollte der Augeninnendruck überwacht werden.
  • Systemische NSAR: Bei stärkeren Beschwerden oder nodulärer Episkleritis können nicht steroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Naproxen oral eingenommen werden.
  • Behandlung zugrunde liegender Erkrankungen: Wenn eine systemische Erkrankung wie rheumatoide Arthritis oder Lupus erythematodes vorliegt, sollte diese adäquat behandelt werden, um das Risiko weiterer Episoden zu reduzieren.

Eine chirurgische Intervention ist bei Episkleritis nicht erforderlich. Die Prognose ist in der Regel gut, und langfristige Sehbeeinträchtigungen sind nicht zu erwarten. Allerdings können rezidivierende Episoden auftreten, insbesondere bei Personen mit zugrunde liegenden systemischen Erkrankungen oder bestimmten Triggerfaktoren wie Stress oder Allergenexposition.


Zusammenfassung: Die Episkleritis ist eine meist mild verlaufende Entzündung der Episklera, die oft ohne erkennbare Ursache auftritt. Die Diagnose erfolgt klinisch, und die Behandlung beschränkt sich in der Regel auf symptomatische Maßnahmen. Bei begleitenden systemischen Erkrankungen ist eine gezielte Therapie der Grunderkrankung wichtig, um das Risiko von Rezidiven zu minimieren.

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