Skleritis: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung
1. Was ist die Diagnose von Skleritis?
Die Diagnose einer Skleritis basiert auf einer umfassenden Anamnese und einer gründlichen ophthalmologischen Untersuchung. Typischerweise klagen Patienten über starke Augenschmerzen, die oft als „zerstörerisch“ oder „penetrierend“ beschrieben werden. Diese Schmerzen können in Stirn, Ohr, Gesicht oder Kiefer ausstrahlen und sind häufig Analgetika-resistent.
Bei der klinischen Untersuchung wird eine Spaltlampenuntersuchung durchgeführt, um die charakteristischen Merkmale der Skleritis zu identifizieren. Dazu gehören eine blau-violette Färbung der tiefen Gefäße, eine ausgeprägte Hyperämie (Rötung) und möglicherweise Noduli (knötchenartige Verdickungen) in der Sklera. Bei der posterioren Skleritis, die die hintere Lederhaut betrifft, können Aderhautfalten, Skleranoduli und ein Makula- oder Papillenödem sichtbar sein.
Zusätzlich können bildgebende Verfahren wie die Fluoreszein- und Indozyaningrünangiografie, die Ultraschallbiomikroskopie (UBM) oder die B-Scan-Sonografie eingesetzt werden, um die Diagnose zu bestätigen und das Ausmaß der Entzündung zu beurteilen. Bei Verdacht auf eine systemische Grunderkrankung wird eine Labordiagnostik durchgeführt, um autoimmune oder infektiöse Ursachen zu identifizieren.
2. Was sind die Ursachen von Skleritis?
Die Ursachen einer Skleritis sind vielfältig und können in drei Hauptkategorien unterteilt werden:
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Autoimmune Systemerkrankungen: Bei 30–50% der Patienten ist die Skleritis mit einer systemischen Autoimmunerkrankung assoziiert. Dazu gehören rheumatoide Arthritis, Granulomatose mit Polyangiitis (Morbus Wegener), systemischer Lupus erythematodes (SLE), Morbus Behçet und chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa.
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Infektiöse Ursachen: In 4–10% der Fälle wird die Skleritis durch eine Infektion verursacht. Typische Erreger sind Pseudomonas-Spezies, Mykobakterien, Staphylokokken, Streptokokken, Herpesviren und Pilze wie Aspergillen.
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Chirurgisch induzierte Skleritis: Nach Augenoperationen, wie einer Pterygium-Entfernung oder Kataraktoperation, kann es zu einer operationsinduzierten Skleritis kommen. Diese Form ist selten, kann aber schwerwiegend verlaufen.
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Arzneimittelinduzierte Skleritis: Bestimmte Medikamente, wie Bisphosphonate oder Chemotherapeutika, können in seltenen Fällen eine Skleritis auslösen.
3. Welche Symptome treten bei Skleritis auf?
Die Symptome einer Skleritis hängen von der Form und dem Schweregrad der Erkrankung ab. Typische Anzeichen sind:
- Starke Augenschmerzen: Die Schmerzen sind oft tief und können in andere Bereiche des Gesichts ausstrahlen.
- Rötung des Auges: Die Rötung ist meist tief und betrifft die Sklera, nicht die oberflächlichen Gefäße.
- Lichtempfindlichkeit (Photophobie): Patienten reagieren empfindlich auf Licht.
- Verminderte Sehkraft: Bei Beteiligung der Hornhaut, des Ziliarkörpers oder der Netzhaut kann die Sehkraft beeinträchtigt sein.
- Noduli: Bei der nodulären Form der Skleritis können knötchenartige Verdickungen in der Sklera auftreten.
- Nekrotisierende Skleritis: Bei dieser schweren Form können weiße, avaskuläre Areale in der Sklera auftreten, die auf eine Gewebsnekrose hinweisen.
Bei der posterioren Skleritis können zusätzlich Symptome wie eine Abnahme des Sehvermögens, Papillenödem und seröse Netzhautablösungen auftreten.
4. Wie wird Skleritis behandelt?
Die Behandlung der Skleritis zielt darauf ab, die Entzündung zu kontrollieren, Schmerzen zu lindern und Komplikationen zu vermeiden. Die Therapie hängt von der Ursache und dem Schweregrad der Erkrankung ab:
- Nicht infektiöse Skleritis:
- Nicht steroidale Antirheumatika (NSAR): Bei leichten Formen werden NSAR wie Indometacin oder Ibuprofen eingesetzt.
- Kortikosteroide: Bei schwereren Verläufen werden orale Kortikosteroide wie Prednison verabreicht.
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Immunsuppressiva: Bei Patienten, die nicht auf Kortikosteroide ansprechen oder bei denen eine langfristige Therapie erforderlich ist, können Immunsuppressiva wie Methotrexat, Azathioprin oder Biologika (z.B. TNF-Inhibitoren) eingesetzt werden.
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Infektiöse Skleritis:
- Antibiotika oder Antimykotika: Bei bakteriellen oder pilzbedingten Infektionen werden spezifische antimikrobielle Medikamente eingesetzt.
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Antivirale Medikamente: Bei viralen Infektionen, wie durch Herpesviren, werden antivirale Medikamente verabreicht.
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Chirurgische Therapie:
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In seltenen Fällen, bei drohender oder bereits erfolgter Perforation der Sklera, kann eine chirurgische Intervention erforderlich sein. Dies kann eine Amnionmembrantransplantation oder eine Defektdeckung mit allogener Sklera umfassen.
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Prophylaxe und Nachsorge:
- Regelmäßige ophthalmologische Kontrollen sind wichtig, um den Verlauf der Erkrankung zu überwachen und Rezidive frühzeitig zu erkennen.
- Bei assoziierten systemischen Erkrankungen ist eine enge Zusammenarbeit mit Rheumatologen oder anderen Fachärzten erforderlich.
Prognose
Die Prognose der Skleritis hängt von der Form und dem Schweregrad der Erkrankung ab. Bei rechtzeitiger und adäquater Behandlung haben Patienten mit nicht nekrotisierender Skleritis eine gute Prognose. Bei nekrotisierender oder posteriorer Skleritis ist das Risiko für Sehverlust und andere Komplikationen jedoch höher. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um schwerwiegende Folgen zu vermeiden.
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