Follikuläres Lymphom: Ein Überblick über Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung

Das follikuläre Lymphom ist eine Form des Non-Hodgkin-Lymphoms, das von den B-Zellen des lymphatischen Systems ausgeht. Es zählt zu den indolenten (langsam wachsenden) Lymphomen, kann jedoch in aggressivere Formen übergehen. Im Folgenden wird die Krankheit näher beleuchtet, wobei die Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten im Mittelpunkt stehen.


1. Was ist die Diagnose von Follikuläres Lymphom?

Die Diagnose eines follikulären Lymphoms beginnt oft mit der klinischen Untersuchung und Anamnese. Typischerweise fallen schmerzlose Lymphknotenschwellungen auf, die langsam fortschreiten. Zur Sicherung der Diagnose wird eine Lymphknotenbiopsie durchgeführt, bei der das Gewebe histologisch und immunhistochemisch untersucht wird. Charakteristisch sind dabei follikuläre Strukturen mit unreifen Zentroblasten und Zentrozyten.

Zusätzlich werden Blutuntersuchungen durchgeführt, um Anämie, Thrombozytopenie oder erhöhte LDH-Werte festzustellen. Bildgebende Verfahren wie CT oder PET helfen bei der Bestimmung des Krankheitsstadiums. Die Klassifikation erfolgt nach der WHO-Klassifikation in die Grade 1 bis 3A (indolent) und 3B (aggressiv).


2. Was sind die Ursachen von Follikuläres Lymphom?

Die genauen Ursachen des follikulären Lymphoms sind unbekannt, jedoch spielen genetische Veränderungen eine zentrale Rolle. Bei etwa 90 % der Patienten liegt eine Translokation t(14;18) vor, die zur Überexpression des anti-apoptotischen Proteins BCL-2 führt. Dies verhindert den programmierten Zelltod und ermöglicht das unkontrollierte Wachstum der B-Zellen.

Weitere Risikofaktoren sind:
Alter: Die Erkrankung tritt häufiger bei Menschen über 60 Jahren auf.
Umweltfaktoren: Exposition gegenüber Benzol, Pestiziden oder Tabakrauch.
Immunsuppression: HIV-Infektionen oder Autoimmunerkrankungen wie rheumatoide Arthritis.


3. Welche Symptome treten bei Follikuläres Lymphom auf?

Das follikuläre Lymphom verläuft oft lange symptomlos. Die ersten Anzeichen sind meist schmerzlose Lymphknotenschwellungen, die langsam fortschreiten. Im weiteren Verlauf können folgende Symptome auftreten:
B-Symptomatik: Fieber, Nachtschweiß und ungewollter Gewichtsverlust.
Anämie: Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Leistungsminderung.
Splenomegalie: Vergrößerung der Milz.
Organbeteiligung: Bei Befall von Magen-Darm-Trakt, Haut oder ZNS können spezifische Symptome wie Schluckbeschwerden oder neurologische Ausfälle auftreten.


4. Wie wird Follikuläres Lymphom behandelt?

Die Behandlung des follikulären Lymphoms richtet sich nach dem Stadium und dem Grad der Erkrankung.

Stadium I und II

  • Strahlentherapie: Bei lokalisierten Tumoren kann eine Involved-Field-Strahlentherapie (IF-RT) zur Heilung führen.
  • Antikörpertherapie: Rituximab kann als Monotherapie oder in Kombination mit Strahlentherapie eingesetzt werden.

Stadium III und IV

  • Watch-and-Wait: Bei asymptomatischen Patienten wird oft zunächst abgewartet.
  • Chemoimmuntherapie: Kombinationen wie R-CHOP (Rituximab, Cyclophosphamid, Doxorubicin, Vincristin, Prednisolon) oder Bendamustin plus Rituximab sind Standard.
  • Erhaltungstherapie: Nach erfolgreicher Induktionstherapie wird häufig Rituximab oder Obinutuzumab zur Verlängerung des progressionsfreien Überlebens eingesetzt.

Rezidiv

Bei einem Rückfall wird die Therapie an die vorherige Behandlung angepasst. Optionen umfassen:
Re-Induktionstherapie: Wiederholung der Erstlinientherapie oder Wechsel zu anderen Protokollen.
Hochdosistherapie mit Stammzelltransplantation: Vor allem für jüngere Patienten mit frühem Rezidiv.
Neue Therapieansätze: Lenalidomid, Idelalisib oder Radioimmuntherapie mit Yttrium-90-Ibritumomab-Tiuxetan.


Fazit

Das follikuläre Lymphom ist eine komplexe Erkrankung, die eine individuelle Therapie erfordert. Dank moderner Behandlungsmethoden wie der Chemoimmuntherapie und gezielter Antikörpertherapien haben sich die Überlebensraten in den letzten Jahren deutlich verbessert. Dennoch bleibt die frühzeitige Diagnose und eine engmaschige Nachsorge entscheidend, um Rezidive oder eine Transformation in ein aggressives Lymphom rechtzeitig zu erkennen.

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