Hallux rigidus: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung
1. Was ist die Diagnose von Hallux rigidus?
Ein Hallux rigidus (ICD-10 M20.2) ist eine degenerative Arthrose des Großzehengrundgelenks (Metatarsophalangealgelenk I, MTP-I), die zu einer schmerzhaften Bewegungseinschränkung und zunehmenden Versteifung der Großzehe führt. Die Diagnose wird anhand der Anamnese, klinischen Untersuchung und bildgebenden Verfahren gestellt. Typische Beschwerden treten vor allem bei der Dorsalextension (Heben der Zehe) während des Abrollvorgangs auf.
Im Röntgenbild zeigen sich charakteristische Veränderungen wie Gelenkspaltverschmälerung, subchondrale Sklerose, Osteophytenbildung (knöcherne Anbauten) und Gelenkdestruktion. Die Erkrankung wird in drei Stadien eingeteilt:
– Frühstadium: Geringe Bewegungseinschränkung, unspezifische Röntgenbefunde.
– Mittleres Stadium: Deutliche Bewegungseinschränkung, degenerative Veränderungen im dorsalen Gelenkbereich.
– Spätstadium: Vollständige Versteifung des Gelenks, fortgeschrittene Arthrose.
2. Was sind die Ursachen von Hallux rigidus?
Die genauen Ursachen des Hallux rigidus sind nicht vollständig geklärt, jedoch spielen intrinsische (körperliche) und extrinsische (äußere) Faktoren eine Rolle:
Extrinsische Faktoren:
- Traumata: Verletzungen wie Frakturen, Verstauchungen oder repetitive Mikrotraumen (z. B. durch Sportarten mit abrupten Richtungswechseln).
- Berufliche Belastungen: Tätigkeiten, die eine dauerhafte Dorsalextension der Großzehe erfordern (z. B. Fliesenleger, Dachdecker).
- Schuhwerk: Zu enges oder kurzes Schuhwerk kann die Zehen aus ihrer natürlichen Position drängen und die Entstehung eines Hallux rigidus begünstigen.
Intrinsische Faktoren:
- Fußanatomie: Fehlstellungen wie ein Pes rectus (normales Fußgewölbe) oder ein Metatarsus primus elevatus (angehobener erster Mittelfußknochen).
- Biomechanische Faktoren: Übermäßige Pronation (Einwärtsdrehung des Fußes) oder eine erhöhte Belastung des MTP-I-Gelenks.
- Erkrankungen: Entzündliche Gelenkerkrankungen wie Rheuma oder Gicht können den Gelenkverschleiß beschleunigen.
Juveniler Hallux rigidus:
Bei Jugendlichen kann eine Osteochondrosis dissecans (Knorpelschaden) oder eine familiäre Veranlagung die Ursache sein.
3. Welche Symptome treten bei Hallux rigidus auf?
Die Symptome des Hallux rigidus entwickeln sich schleichend und verschlimmern sich mit fortschreitender Arthrose:
- Schmerzen: Vor allem bei der Dorsalextension der Großzehe, insbesondere beim Abrollen.
- Bewegungseinschränkung: Zunehmende Steifheit des Großzehengrundgelenks.
- Schwellung und Rötung: Im akut entzündlichen Stadium kann das Gelenk überwärmt und geschwollen sein.
- Osteophyten: Knöcherne Anbauten am Gelenk, die als harte Beule tastbar sind.
- Gelenkreiben (Krepitation): Bei Bewegung kann ein Reiben oder Knirschen im Gelenk spürbar sein.
- Komplikationen: Durch die eingeschränkte Beweglichkeit kann es zu einer Transfermetatarsalgie (Schmerzen im vorderen Mittelfuß) oder einer Begleitbursitis (Entzündung der Schleimbeutel) kommen.
4. Wie wird Hallux rigidus behandelt?
Die Behandlung des Hallux rigidus hängt vom Stadium der Erkrankung, dem Alter und der Aktivität des Patienten ab. Es gibt konservative und operative Therapieoptionen.
Konservative Therapie:
Im Frühstadium oder bei Kontraindikationen für eine Operation stehen folgende Maßnahmen im Vordergrund:
– Physiotherapie: Manuelle Mobilisierung des Gelenks und Übungen zur Verbesserung der Beweglichkeit.
– Medikamente: Entzündungshemmende Schmerzmittel (NSAR) oder intraartikuläre Injektionen mit Kortison oder Hyaluronsäure.
– Orthopädietechnik: Einlagen mit Sohlenversteifung, Abrollhilfen oder speziell angepasste Schuhe, um die Belastung des Gelenks zu reduzieren.
– Physikalische Therapie: Kälteanwendungen, Ultraschall oder Elektrotherapie zur Schmerzlinderung.
Operative Therapie:
Bei fortgeschrittener Arthrose oder Versagen der konservativen Therapie kommen chirurgische Verfahren zum Einsatz:
– Cheilektomie: Entfernung von Osteophyten und Knorpeldefekten zur Verbesserung der Beweglichkeit.
– Osteotomien: Knochenumstellungen (z. B. Kessel-Bonney- oder Watermann-Osteotomie) zur Korrektur der Gelenkstellung.
– Arthrodese: Versteifung des Großzehengrundgelenks im Spätstadium, um Schmerzen zu lindern und die Stabilität zu verbessern.
– Endoprothese: Gelenkersatz in ausgewählten Fällen, jedoch mit begrenzter Haltbarkeit.
Prognose:
Ohne Behandlung schreitet der Hallux rigidus fort. Eine frühzeitige Therapie kann jedoch den Krankheitsverlauf verlangsamen und die Beschwerden deutlich lindern. Im Frühstadium sind konservative Maßnahmen oft erfolgreich, während im Spätstadium operative Eingriffe erforderlich sein können.
Prophylaxe:
Einem Hallux rigidus kann nicht sicher vorgebeugt werden, jedoch können passendes Schuhwerk und die Vermeidung von Überlastungen das Risiko verringern.
Der Hallux rigidus ist eine häufige und schmerzhafte Erkrankung des Großzehengrundgelenks, die frühzeitig diagnostiziert und behandelt werden sollte, um langfristige Folgen zu vermeiden.
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