Hepatitis B: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung

Hepatitis B ist eine der häufigsten Infektionskrankheiten weltweit und wird durch das Hepatitis-B-Virus (HBV) verursacht. Die Erkrankung kann sowohl akut als auch chronisch verlaufen und betrifft die Leber. Im Folgenden werden die Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von Hepatitis B näher erläutert.


1. Was ist die Diagnose von Hepatitis B?

Die Diagnose einer Hepatitis B erfolgt durch eine Kombination aus Anamnese, klinischer Untersuchung und Labordiagnostik. Aufgrund der langen Inkubationszeit von 45 bis 180 Tagen ist eine sorgfältige Anamnese, die mindestens die letzten sechs Monate umfasst, entscheidend.

Im Labor werden spezifische Marker untersucht, um die Infektion zu bestätigen und den Verlauf zu bestimmen:
HBsAg (Hepatitis-B-Oberflächenantigen): Ein positiver Nachweis deutet auf eine aktive Infektion hin.
Anti-HBc-IgM: Zeigt eine akute Infektion an.
Anti-HBc-IgG: Weist auf eine durchgemachte Infektion hin.
HBeAg: Ein Marker für eine hohe Virusreplikation und Infektiosität.
HBV-DNA: Der früheste Marker, der bereits vor HBsAg nachweisbar ist.
Transaminasen (ALT, AST): Erhöhte Werte deuten auf eine Leberschädigung hin.

Bei Verdacht auf eine chronische Hepatitis B wird der HBsAg-Titer über sechs Monate verfolgt. Bleibt er positiv, liegt eine chronische Infektion vor. Zusätzlich können bildgebende Verfahren wie Ultraschall zur Beurteilung des Leberzustands eingesetzt werden.


2. Was sind die Ursachen von Hepatitis B?

Hepatitis B wird durch das Hepatitis-B-Virus (HBV) verursacht, ein umhülltes DNA-Virus aus der Familie der Hepadnaviridae. Die Übertragung erfolgt hauptsächlich über:
Kontaminiertes Blut oder Blutprodukte: Zum Beispiel durch gemeinsame Nutzung von Nadeln bei Drogenkonsum oder unsterile medizinische Instrumente.
Sexuellen Kontakt: Ungeschützter Geschlechtsverkehr ist eine häufige Übertragungsroute.
Perinatale Übertragung: Von der Mutter auf das Neugeborene während der Geburt.

Das Virus ist in nahezu allen Körperflüssigkeiten nachweisbar, wobei Blut, Sperma und Vaginalsekret die höchste Konzentration aufweisen. In Deutschland wird die Mehrheit der Neuinfektionen sexuell übertragen.


3. Symptome treten bei Hepatitis B auf?

Die Symptome einer Hepatitis B können sehr unterschiedlich sein und reichen von asymptomatischen Verläufen bis hin zu schweren Leberschäden. Die Inkubationszeit beträgt zwei bis sechs Monate.

Akute Hepatitis B:

  • Frühsymptome: Grippeähnliche Beschwerden wie Fieber, Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Gliederschmerzen.
  • Spezifische Symptome: Oberbauchschmerzen, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen und Gelbsucht (Ikterus).
  • Seltene Komplikationen: Fulminante Hepatitis mit akutem Leberversagen (lebensbedrohlich).

Chronische Hepatitis B:

  • Oft symptomarm über Jahre hinweg.
  • Im fortgeschrittenen Stadium: Leberzirrhose, portale Hypertension und Leberzellkarzinom (HCC).
  • Unspezifische Beschwerden wie Müdigkeit, Gewichtsverlust und Oberbauchbeschwerden.

Etwa 65% der Infektionen bei Erwachsenen verlaufen asymptomatisch, während ein Drittel der Betroffenen eine akute Hepatitis entwickelt, die in den meisten Fällen ausheilt.


4. Wie wird Hepatitis B behandelt?

Die Behandlung von Hepatitis B hängt davon ab, ob es sich um eine akute oder chronische Infektion handelt.

Akute Hepatitis B:

  • Spontane Ausheilung: In über 90% der Fälle heilt die akute Hepatitis B von selbst aus.
  • Symptomatische Therapie: Bettruhe, kohlenhydratreiche und fettarme Ernährung.
  • Antivirale Therapie: Nur bei schweren Verläufen oder eingeschränkter Leberfunktion.

Chronische Hepatitis B:

  • Ziel der Therapie: Reduktion der Viruslast, Verhinderung von Leberzirrhose und Leberzellkarzinom.
  • Therapieoptionen:
  • Peginterferon-α: Eine 24- bis 48-wöchige Therapie, die bei etwa 40% der Patienten zur Virusunterdrückung führt.
  • Nukleosid-/Nukleotidanaloga (Virostatika): Langfristige Therapie mit Medikamenten wie Entecavir oder Tenofovir, um die Viruslast zu reduzieren.
  • Überwachung: Regelmäßige Kontrollen der Leberwerte und Viruslast.

Prophylaxe:

  • Impfung: Die Hepatitis-B-Impfung ist der beste Schutz und wird in Deutschland im Rahmen der Grundimmunisierung im Kindesalter empfohlen.
  • Postexpositionsprophylaxe: Bei Verdacht auf eine Infektion (z. B. nach Nadelstichverletzungen) kann eine Kombination aus Impfung und Immunglobulinen verabreicht werden.
  • Hygienemaßnahmen: Schutzhandschuhe, Kondome und Vermeidung der gemeinsamen Nutzung von persönlichen Gegenständen wie Rasierern oder Zahnbürsten.

Fazit

Hepatitis B ist eine ernsthafte Erkrankung, die sowohl akut als auch chronisch verlaufen kann. Während die akute Infektion oft von selbst ausheilt, erfordert die chronische Form eine langfristige Therapie, um schwerwiegende Komplikationen wie Leberzirrhose und Leberkrebs zu verhindern. Die Impfung gegen Hepatitis B ist ein wirksames Mittel zur Prävention und wird insbesondere für Risikogruppen empfohlen. Bei Verdacht auf eine Infektion ist eine frühzeitige Diagnose und Behandlung entscheidend, um den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen.

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