Hepatitis C: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung

Hepatitis C ist eine virale Infektion der Leber, die durch das Hepatitis-C-Virus (HCV) verursacht wird. Die Erkrankung kann sowohl akut als auch chronisch verlaufen und im schlimmsten Fall zu schweren Leberschäden wie Leberzirrhose oder Leberzellkrebs führen. Im Folgenden werden die Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von Hepatitis C erläutert.


1. Was ist die Diagnose von Hepatitis C?

Die Diagnose einer Hepatitis C erfolgt in mehreren Schritten. Zunächst wird eine Anamnese erhoben, um mögliche Risikofaktoren und den Infektionsweg zu identifizieren. Da die Inkubationszeit zwischen zwei Wochen und sechs Monaten betragen kann, wird der Zeitraum der letzten sechs Monate besonders berücksichtigt.

Labordiagnostik

  • Anti-HCV-Test: Ein Suchtest auf Antikörper gegen das HCV wird durchgeführt. Bei positivem Ergebnis folgt ein Bestätigungstest mittels Immunoblot.
  • HCV-RNA-Test: Bei positivem Antikörpertest wird die Viruslast im Blut mittels PCR (Polymerasekettenreaktion) gemessen. Dieser Test ist besonders wichtig bei immunsupprimierten Patienten oder bei Verdacht auf eine akute Infektion.
  • Genotypisierung: Bei positivem HCV-RNA-Test wird der Genotyp des Virus bestimmt, um die Therapie zu planen.

Apparative Diagnostik

  • Sonographie: Eine Ultraschalluntersuchung der Leber hilft, Fibrosen, Zirrhosen oder Leberzellkrebs zu erkennen.
  • Fibroscan: Diese Methode misst den Grad der Leberfibrose.
  • Leberbiopsie: In fortgeschrittenen Fällen kann eine Gewebeprobe entnommen werden, um das Ausmaß der Leberschädigung zu beurteilen.

2. Was sind die Ursachen von Hepatitis C?

Hepatitis C wird durch das Hepatitis-C-Virus (HCV) verursacht, ein RNA-Virus aus der Familie der Flaviviren. Es gibt sechs Genotypen und über 100 Subtypen, wobei in Deutschland vor allem der Genotyp 1 verbreitet ist.

Übertragungswege

  • Parenterale Übertragung: Der häufigste Infektionsweg ist der gemeinsame Gebrauch von Spritzbesteck bei Drogenkonsumenten. Auch kontaminierte Bluttransfusionen oder medizinische Instrumente können eine Rolle spielen, obwohl dies in Deutschland aufgrund hoher Sicherheitsstandards selten ist.
  • Sexuelle Übertragung: Das Risiko ist gering, steigt jedoch bei bestimmten Sexualpraktiken, insbesondere bei HIV-positiven Personen.
  • Vertikale Übertragung: Eine HCV-positive Mutter kann das Virus während der Geburt auf ihr Kind übertragen. Das Risiko liegt bei 3-10%.
  • Unbekannte Infektionswege: In etwa 45% der Fälle kann der genaue Übertragungsweg nicht ermittelt werden.

3. Symptome treten bei Hepatitis C auf?

Hepatitis C verläuft oft symptomarm oder unspezifisch, insbesondere in der akuten Phase. Bei etwa 75% der Betroffenen bleibt die Infektion asymptomatisch.

Akute Hepatitis C

  • Unspezifische Symptome: Grippeähnliche Beschwerden, Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Bauchschmerzen.
  • Spezifische Symptome: Gelbsucht (Ikterus), dunkler Urin, heller Stuhlgang und erhöhte Leberwerte (Transaminasen).
  • Fulminante Verläufe: In seltenen Fällen kann es zu einem akuten Leberversagen kommen.

Chronische Hepatitis C

  • Unspezifische Beschwerden: Müdigkeit, Leistungsminderung, Juckreiz, Gelenkschmerzen und Oberbauchbeschwerden.
  • Extrahepatische Komplikationen: Kryoglobulinämie, Non-Hodgkin-Lymphome, Autoimmunerkrankungen und Nierenschäden.

4. Wie wird Hepatitis C behandelt?

Die Behandlung von Hepatitis C hängt vom Genotyp des Virus, dem Zustand der Leber und eventuellen Vorbehandlungen ab. Moderne Therapien haben hohe Heilungsraten von über 95%.

Akute Hepatitis C

  • Spontane Ausheilung: In etwa 50% der Fälle heilt die akute Hepatitis C von selbst aus, insbesondere bei symptomatischen Verläufen mit Gelbsucht.
  • Therapieoptionen: In Einzelfällen kann eine frühzeitige Behandlung mit antiviralen Medikamenten wie Sofosbuvir und Ledipasvir erwogen werden.

Chronische Hepatitis C

  • Antivirale Therapie: Die Behandlung erfolgt mit direkt wirkenden antiviralen Substanzen (DAA). Die Wahl des Medikaments richtet sich nach dem Genotyp:
  • Genotyp 1: Ledipasvir/Sofosbuvir, Velpatasvir/Sofosbuvir, Grazoprevir/Elbasvir.
  • Genotyp 2 und 3: Velpatasvir/Sofosbuvir oder Sofosbuvir/Ribavirin.
  • Genotyp 4, 5 und 6: Ähnliche Therapien wie bei Genotyp 1.
  • Therapiedauer: Die Behandlung dauert in der Regel 8 bis 24 Wochen.
  • Verlaufskontrolle: Die Viruslast wird während und nach der Therapie regelmäßig überprüft. Ein anhaltendes virologisches Ansprechen (SVR) bedeutet, dass das Virus nicht mehr nachweisbar ist.

Prognose

  • Heilungschancen: Bei rechtzeitiger Behandlung liegt die Heilungsrate bei über 95%.
  • Risiken bei unbehandelter Infektion: 20% der Patienten entwickeln innerhalb von 20 Jahren eine Leberzirrhose, 1-4% pro Jahr ein Leberzellkarzinom.

Fazit

Hepatitis C ist eine ernsthafte Erkrankung, die jedoch bei frühzeitiger Diagnose und Behandlung gut therapierbar ist. Durch moderne antivirale Medikamente können die meisten Patienten geheilt werden, wodurch schwere Leberschäden vermieden werden können. Präventive Maßnahmen, insbesondere bei Risikogruppen, spielen eine entscheidende Rolle, um die Verbreitung des Virus einzudämmen.

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