Hepatitis D: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung

Hepatitis D ist eine durch den Hepatitis D-Virus (HDV) ausgelöste Leberentzündung, die nur in Verbindung mit einer Hepatitis B-Infektion auftritt. Die Erkrankung kann zu schweren Leberschäden führen und erfordert eine frühzeitige Diagnose und Behandlung. Im Folgenden werden die Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von Hepatitis D erläutert.


1. Was ist die Diagnose von Hepatitis D?

Die Diagnose von Hepatitis D beginnt mit einer ausführlichen Anamnese, bei der der Arzt den möglichen Inkubationszeitraum, Reiseanamnese und das Risikoprofil des Patienten erfragt. Da Hepatitis D nur in Verbindung mit einer Hepatitis B-Infektion auftritt, wird zunächst eine HBV-Labordiagnostik durchgeführt.

  • Laboruntersuchungen: Bei Verdacht auf Hepatitis D werden HBsAg (Hepatitis B-Oberflächenantigen) und HBV-DNA im Blut getestet. Sind diese positiv, folgt die Bestimmung von HDV-RNA und anti-HDV-IgM mittels ELISA.
  • Bei einer Superinfektion (HDV-Infektion bei bereits bestehender HBV-Infektion) sind anti-HDV-IgM und HDV-RNA positiv, während anti-HBc-IgM negativ ist.
  • Bei einer Simultaninfektion (gleichzeitige Infektion mit HBV und HDV) sind sowohl anti-HDV-IgM als auch anti-HBc-IgM positiv.
  • Leberenzyme: Zusätzlich werden Leberenzyme wie GOT (AST) und GPT (ALT) sowie Cholestaseparameter (AP, gamma-GT) gemessen, um den Zustand der Leber zu beurteilen.
  • Apparative Diagnostik: In einigen Fällen kann eine Leberbiopsie durchgeführt werden, um den Schweregrad der Leberschädigung zu bestimmen und HDV im Gewebe nachzuweisen.

2. Was sind die Ursachen von Hepatitis D?

Hepatitis D wird durch das Hepatitis D-Virus (HDV) verursacht, ein nacktes RNA-Virus, das zur Familie der Hepadnaviren gehört. HDV kann sich jedoch nur vermehren, wenn gleichzeitig eine Hepatitis B-Infektion vorliegt.

  • Übertragungswege: HDV wird auf drei Hauptwegen übertragen:
  • Sexuell: Durch ungeschützten Geschlechtsverkehr.
  • Parenteral: Über kontaminierte Nadeln (z. B. bei Drogenkonsum) oder Bluttransfusionen.
  • Perinatal: Von der Mutter auf das Neugeborene während der Geburt.
  • Risikogruppen: Besonders gefährdet sind Personen mit einer chronischen Hepatitis B-Infektion, intravenöse Drogenkonsumenten und Menschen in Regionen mit hoher HBV- und HDV-Prävalenz (z. B. Süditalien, Zentralafrika, Vorderer Orient).

3. Welche Symptome treten bei Hepatitis D auf?

Die Symptome von Hepatitis D ähneln denen einer Hepatitis B, können jedoch schwerer verlaufen, insbesondere bei einer Superinfektion (HDV-Infektion bei bereits bestehender HBV-Infektion).

  • Frühe Symptome:
  • Allgemeines Krankheitsgefühl
  • Appetitlosigkeit
  • Druckgefühl im rechten Oberbauch
  • Fortgeschrittene Symptome:
  • Gelbsucht (Ikterus)
  • Dunkler Urin
  • Heller Stuhl
  • Schwere Verläufe: Bei einer Superinfektion kann es zu einem fulminanten Leberversagen kommen, das mit einer hohen Letalität verbunden ist. Chronische Verläufe führen häufig zu Leberzirrhose und erhöhen das Risiko für Leberzellkarzinome.

4. Wie wird Hepatitis D behandelt?

Die Behandlung von Hepatitis D ist komplex, da das Virus eng mit Hepatitis B verbunden ist und eine vollständige Viruselimination oft schwierig ist.

  • Peg-Interferon-Therapie: Die Standardtherapie besteht aus einer langfristigen Behandlung mit Peginterferon alfa-2a über zwei Jahre. Diese Therapie kann bei einem Teil der Patienten zu einer Viruselimination führen, Rückfälle sind jedoch häufig.
  • Lebertransplantation: In schweren Fällen, insbesondere bei fortgeschrittener Leberzirrhose oder Leberversagen, bleibt die Lebertransplantation die letzte Therapieoption.
  • Regelmäßige Kontrollen: Da Hepatitis D das Risiko für Leberzirrhose und Leberzellkarzinome erhöht, sind regelmäßige Verlaufskontrollen (halbjährlich bis jährlich) notwendig.

Fazit

Hepatitis D ist eine schwerwiegende Lebererkrankung, die nur in Verbindung mit Hepatitis B auftritt. Die Diagnose erfolgt durch Laboruntersuchungen, die sowohl HBV- als auch HDV-Marker erfassen. Die Behandlung ist langwierig und erfordert eine konsequente Therapie mit Peginterferon. Da eine Impfung gegen HDV nicht existiert, ist die Hepatitis B-Impfung die wichtigste Präventionsmaßnahme. Risikogruppen sollten zudem Hygienemaßnahmen und Safer-Sex-Praktiken beachten, um eine Infektion zu vermeiden.

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