Herzinnenhautentzündung (Endokarditis)

1. Was ist die Diagnose von Herzinnenhautentzündung (Endokarditis)?

Die Diagnose einer Endokarditis ist oft komplex, da die Symptome unspezifisch sein können und sich mit anderen Erkrankungen überschneiden. Der erste Schritt zur Diagnose ist eine ausführliche Anamnese, bei der die Ärztin oder der Arzt mögliche Risikofaktoren wie angeborene Herzfehler, künstliche Herzklappen oder kürzlich durchgeführte Operationen oder Zahnbehandlungen erfragt.

Zur weiteren Abklärung werden in der Regel folgende Untersuchungen durchgeführt:

  • Echokardiographie (Herzecho): Diese Ultraschalluntersuchung des Herzens ermöglicht es, die Struktur und Funktion des Herzens zu beurteilen und Entzündungen oder Schäden an den Herzklappen zu erkennen.
  • Blutuntersuchungen: Blutkulturen werden angelegt, um mögliche Krankheitserreger wie Bakterien oder Pilze zu identifizieren. Zudem werden Entzündungswerte und die Anzahl der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) gemessen.
  • Bildgebende Verfahren: In einigen Fällen können zusätzliche Untersuchungen wie Röntgen, Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) notwendig sein, um Komplikationen wie Abszesse oder Gefäßveränderungen zu erkennen.

2. Was sind die Ursachen von Herzinnenhautentzündung (Endokarditis)?

Eine Endokarditis kann infektiöse oder nicht infektiöse Ursachen haben:

  • Infektiöse Endokarditis: Diese Form wird meist durch Bakterien wie Streptokokken oder Staphylokokken verursacht. Der häufigste Erreger ist Staphylococcus aureus. Die Bakterien gelangen über die Blutbahn ins Herz, beispielsweise nach Zahnbehandlungen, Operationen oder durch Drogenkonsum.
  • Thrombotische Endokarditis (nicht infektiös): Diese Form entsteht, wenn sich Blutplättchen und Bluteiweiße an vorgeschädigten Herzklappen ablagern. Sie tritt häufig im Zusammenhang mit schweren Erkrankungen wie Krebs, Autoimmunerkrankungen oder fortgeschrittener Nierenschwäche auf.

Risikofaktoren, die eine Endokarditis begünstigen, sind unter anderem angeborene Herzfehler, künstliche Herzklappen, Diabetes mellitus, HIV/AIDS und schlechte Mundhygiene.

3. Symptome treten bei Herzinnenhautentzündung (Endokarditis) auf?

Die Symptome einer Endokarditis können je nach Verlauf der Erkrankung variieren:

  • Akute infektiöse Endokarditis: Hier treten plötzlich hohes Fieber, Schüttelfrost, Schwäche, Kopfschmerzen und Gelenk- sowie Muskelschmerzen auf. Es können auch Herzsymptome wie Brustschmerzen, Kurzatmigkeit, Herzgeräusche und ein beschleunigter Herzschlag auftreten.
  • Subakute infektiöse Endokarditis: Diese Form entwickelt sich langsamer und kann über Wochen oder Monate hinweg leichtes Fieber, Müdigkeit, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust verursachen.
  • Thrombotische Endokarditis: Diese Form verläuft oft symptomfrei, kann aber zu häufigen Gefäßverschlüssen führen, die auf eine zugrunde liegende Endokarditis hinweisen.

Weitere mögliche Symptome sind neurologische Beschwerden wie Nackensteifigkeit, Empfindungsstörungen oder Sehbehinderungen sowie Hautveränderungen wie Osler-Knötchen, Janeway-Läsionen oder Petechien.

4. Wie wird Herzinnenhautentzündung (Endokarditis) behandelt?

Die Behandlung einer Endokarditis hängt von der Ursache und dem Schweregrad der Erkrankung ab:

  • Infektiöse Endokarditis: Bei einer bakteriellen Infektion wird eine intensive Antibiotikatherapie über mehrere Wochen durchgeführt. Die Antibiotika werden meist intravenös verabreicht. Bei Pilzinfektionen kommen Antimykotika zum Einsatz. In schweren Fällen, insbesondere bei stark geschädigten Herzklappen, kann eine Operation notwendig sein, um das entzündete Gewebe zu entfernen und die Herzklappen zu ersetzen.
  • Thrombotische Endokarditis: Hier liegt der Fokus auf der Vorbeugung von Blutgerinnseln. Patienten erhalten oft Gerinnungshemmer wie Heparin. In seltenen Fällen, beispielsweise bei akutem Herzversagen, kann auch hier eine Operation erforderlich sein.

Nachsorge

Nach der Behandlung sind regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen wichtig, um den Zustand des Herzens zu überwachen und Rückfälle zu verhindern. Dazu gehören Echokardiographien und Blutuntersuchungen. Patienten sollten zudem auf eine gute Mundhygiene achten und vor bestimmten Eingriffen prophylaktisch Antibiotika einnehmen, um das Risiko einer erneuten Infektion zu minimieren.

Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um schwerwiegende Komplikationen wie Herzversagen, Schlaganfall oder Gefäßverschlüsse zu vermeiden.

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