Hirsutismus: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung

1. Was ist die Diagnose von Hirsutismus?

Die Diagnose von Hirsutismus beginnt mit einer gründlichen körperlichen Untersuchung durch eine Ärztin oder einen Arzt. Dabei werden die typischen Anzeichen wie übermäßige Körperbehaarung, Akne oder dünner werdendes Kopfhaar beurteilt. Zur Beurteilung des Schweregrads des Hirsutismus wird häufig der Ferriman-Gallwey-Score verwendet. Dieser bewertet die Behaarung in verschiedenen Körperregionen wie Oberlippe, Kinn, Brust, Bauch, Rücken, Oberarme, Oberschenkel und Po.

Zusätzlich werden Laboruntersuchungen durchgeführt, um die Konzentration männlicher Geschlechtshormone (Androgene) im Blut zu messen. Dies hilft, mögliche hormonelle Ursachen wie das polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS) oder andere Hormonstörungen zu identifizieren. Die Ärztin oder der Arzt wird auch Fragen zur Regelblutung, Gewichtsveränderungen und Medikamenteneinnahme stellen, um weitere Hinweise auf die Ursache des Hirsutismus zu erhalten.


2. Was sind die Ursachen von Hirsutismus?

Hirsutismus entsteht, wenn der Körper einer Frau zu viele männliche Geschlechtshormone (Androgene) produziert oder empfindlicher auf diese Hormone reagiert. Die häufigste Ursache ist das polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS), das für bis zu 80 % der Fälle verantwortlich ist. Beim PCOS kommt es zu einer Überproduktion von Androgenen in den Eierstöcken, was zu übermäßigem Haarwuchs führen kann.

Weitere mögliche Ursachen sind:
Medikamente: Bestimmte Arzneimittel, wie hormonelle Verhütungsmittel mit Gestagenen oder Androgentherapien, können Hirsutismus auslösen.
Erbliche Faktoren: Angeborene Stoffwechselstörungen wie die kongenitale Nebennierenhyperplasie können zu einem Ungleichgewicht der Hormone führen.
Tumoren: Selten können Tumoren in den Eierstöcken oder Nebennieren, die Androgene produzieren, Hirsutismus verursachen.
Übergewicht: Fettgewebe kann die Produktion von Androgenen fördern und so das Risiko für Hirsutismus erhöhen.

Bei bis zu 20 % der Frauen mit starkem Hirsutismus und bis zu 50 % der Frauen mit milden Symptomen lässt sich keine eindeutige Ursache feststellen.


3. Welche Symptome treten bei Hirsutismus auf?

Das Hauptsymptom von Hirsutismus ist ein übermäßiger Haarwuchs an typisch männlichen Körperstellen. Dazu gehören:
Gesicht: Kinn und Oberlippe („Damenbart“)
Oberkörper: Brust und Rücken
Unterkörper: Po und Oberschenkel
Genitalbereich: Ausbreitung der Schambehaarung auf den Oberbauch oder die Innenseiten der Oberschenkel
Achseln: Ausbreitung der Achselhaare auf die Innenseiten der Oberarme

Zusätzlich können bei hormonell bedingtem Hirsutismus weitere Symptome auftreten, wie:
Akne
Unregelmäßige Regelblutung oder ausbleibende Menstruation
Haarausfall am Kopf (androgenetische Alopezie)
Stimmveränderungen (selten)


4. Wie wird Hirsutismus behandelt?

Die Behandlung von Hirsutismus hängt vom Schweregrad der Symptome und den individuellen Bedürfnissen der Betroffenen ab. Bei mildem Hirsutismus ist oft keine medizinische Behandlung erforderlich, viele Frauen entscheiden sich jedoch für kosmetische Methoden zur Haarentfernung. Dazu gehören:
Kosmetische Verfahren: Rasieren, Wachsen, Enthaarungscremes, Bleichen oder Epilieren. Diese Methoden sind temporär und müssen regelmäßig wiederholt werden.
Dauerhafte Haarentfernung: Verfahren wie Photoepilation (Laser) oder Elektrolyse können die Haarfollikel dauerhaft schädigen und das Nachwachsen der Haare verhindern.

Bei stark ausgeprägtem Hirsutismus oder hormonellen Ursachen können medikamentöse Therapien eingesetzt werden:
Hormonelle Verhütungsmittel: Die Antibabypille mit Östrogen und Gestagen kann die Androgenproduktion reduzieren und die Symptome lindern.
Antiandrogene: Medikamente wie Spironolacton oder Cyproteronacetat hemmen die Wirkung männlicher Hormone im Körper.
Insulin-Sensitizer: Bei PCOS können Medikamente wie Metformin helfen, den Hormonhaushalt zu regulieren.

Die medikamentöse Behandlung sollte mindestens 6 Monate lang durchgeführt werden, um die Wirksamkeit zu beurteilen. Nebenwirkungen sind möglich, daher ist eine individuelle Abwägung mit der Ärztin oder dem Arzt wichtig.


Fazit

Hirsutismus ist eine häufige Erkrankung, die viele Frauen betrifft. Die Behandlung richtet sich nach der Ursache und dem Ausmaß der Symptome. Während kosmetische Methoden zur Haarentfernung oft ausreichen, können bei hormonellen Störungen medikamentöse Therapien helfen. Frauen, die unter Hirsutismus leiden, sollten sich ärztlich beraten lassen, um die beste Behandlungsstrategie zu finden.

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