Cushing-Syndrom: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung
1. Was ist die Diagnose von Cushing-Syndrom?
Das Cushing-Syndrom (CS) ist eine komplexe Erkrankung, die durch ein Überangebot an Glukokortikoiden im Körper verursacht wird. Dieses Überangebot kann entweder exogen (durch Medikamente wie Kortison) oder endogen (durch körpereigene Überproduktion von Cortisol oder ACTH) bedingt sein. Die Diagnose des Cushing-Syndroms erfordert eine sorgfältige klinische und laborchemische Untersuchung.
Diagnostische Schritte:
- Laboruntersuchungen: Im Blutbild zeigen sich typischerweise eine Leukozytose, Thrombozytose, Erythrozytose, Eosinopenie und Lymphopenie. Zusätzlich können eine Hyperglykämie, Hyperlipidämie und Hypokaliämie auftreten.
- Endokrinologische Diagnostik: Ein erhöhter Cortisolspiegel im 24-Stunden-Urin oder im Speichel um Mitternacht ist ein wichtiger Hinweis. Zur Sicherung der Diagnose wird ein niedrigdosierter Dexamethason-Hemmtest durchgeführt. Bei diesem Test bleibt bei Cushing-Syndrom die Suppression der Cortisolproduktion aus.
- Bildgebung: Nach der laborchemischen Diagnose werden bildgebende Verfahren wie CT oder MRT eingesetzt, um Tumoren in der Nebenniere oder Hypophyse zu identifizieren.
2. Was sind die Ursachen von Cushing-Syndrom?
Das Cushing-Syndrom kann durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden, die in exogene und endogene Formen unterteilt werden.
Exogenes Cushing-Syndrom:
- Iatrogene Ursachen: Die häufigste Ursache ist die langfristige Einnahme von Glukokortikoiden (z. B. Kortison) zur Behandlung von entzündlichen oder autoimmunen Erkrankungen. Eine Überschreitung der sogenannten Cushing-Schwellendosis (30 mg Hydrocortison täglich) kann das Syndrom auslösen.
Endogenes Cushing-Syndrom:
- Primärer Hyperkortisolismus (ACTH-unabhängig): Hier liegt eine Überproduktion von Cortisol in der Nebennierenrinde vor, oft verursacht durch Tumoren (Adenome oder Karzinome) oder seltene genetische Erkrankungen.
- Sekundärer Hyperkortisolismus (ACTH-abhängig): Diese Form wird durch eine Überproduktion von ACTH verursacht, die wiederum die Cortisolproduktion anregt. Die häufigste Ursache ist ein Hypophysenadenom (Morbus Cushing). Seltener kann eine ektope ACTH-Produktion durch Tumoren (z. B. kleinzellige Lungenkarzinome) vorliegen.
3. Welche Symptome treten bei Cushing-Syndrom auf?
Das Cushing-Syndrom zeigt eine breite Palette an Symptomen, die durch den erhöhten Glukokortikoidspiegel verursacht werden. Die Symptome betreffen mehrere Organsysteme und können sich wie folgt äußern:
Stoffwechselstörungen:
- Fettstoffwechsel: Typisch sind eine Stammfettsucht, ein Vollmondgesicht und ein Stiernacken (dorsozervikale Fettansammlung).
- Knochenstoffwechsel: Osteoporose mit erhöhtem Frakturrisiko und Knochenschmerzen.
- Kohlenhydratstoffwechsel: Gestörte Glukosetoleranz bis hin zu Diabetes mellitus.
Hautveränderungen:
- Striae rubrae (rötliche Dehnungsstreifen), Hautatrophie, Akne, Haarausfall und verzögerte Wundheilung.
Weitere Symptome:
- Hypertonie (Bluthochdruck) in 85 % der Fälle.
- Muskelschwäche und Adynamie (Kraftlosigkeit).
- Psychische Veränderungen wie Depressionen, Euphorie oder Angststörungen.
Spezifische Symptome bei ACTH-abhängigem CS:
- Bei Frauen: Virilismus (Vermännlichung), Hirsutismus (vermehrte Körperbehaarung) und Menstruationsstörungen.
- Bei Kindern: Wachstumsstörungen.
4. Wie wird Cushing-Syndrom behandelt?
Die Behandlung des Cushing-Syndroms richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache und kann chirurgische, medikamentöse oder strahlentherapeutische Maßnahmen umfassen.
Exogenes Cushing-Syndrom:
- Absetzen der Glukokortikoid-Therapie: Die Dosis wird langsam reduziert, um eine Addison-Krise (akuter Kortisolmangel) zu vermeiden.
Primäres Cushing-Syndrom:
- Chirurgische Entfernung von Nebennierentumoren (Adrenalektomie). Bei benignen Tumoren wird oft ein laparoskopischer Zugang gewählt.
- Postoperative Substitution mit Glukokortikoiden, bis die kontralaterale Nebenniere ihre Funktion wiederaufnimmt.
Sekundäres Cushing-Syndrom:
- Hypophysenadenom-Entfernung: Die transnasale oder transsphenoidale Operation ist die Therapie der ersten Wahl mit Heilungsraten bis zu 80 %.
- Strahlentherapie: Bei inoperablen Tumoren oder Rezidiven kann eine Bestrahlung (z. B. Gamma-Knife) eingesetzt werden.
- Medikamentöse Therapie: Bei inoperablen Fällen kommen Steroidgenese-Hemmer wie Ketoconazol oder Metyrapon zum Einsatz. Pasireotid (Somatostatinanalogon) kann bei Hypophysenadenomen verwendet werden.
Langfristige Prognose:
- Die Prognose hängt von der Ursache und der rechtzeitigen Behandlung ab. Bei erfolgreicher Therapie können viele Symptome rückläufig sein, jedoch bleibt das kardiovaskuläre Risiko erhöht.
- Unbehandelt führt das Cushing-Syndrom zu schwerwiegenden Komplikationen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Osteoporose und psychischen Störungen.
Das Cushing-Syndrom ist eine ernsthafte Erkrankung, die eine frühzeitige Diagnose und gezielte Behandlung erfordert. Durch eine adäquate Therapie können die Lebensqualität und die Prognose der Betroffenen deutlich verbessert werden.
Ähnliche Krankheiten
Ähnliche Krankheiten sind:
- Morbus Addison
- Hyperthyreose
- Hypothyreose
- Polyzystisches Ovarialsyndrom (PCOS)
- Diabetes mellitus Typ 2
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