Hörsturz: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung
1. Was ist die Diagnose von Hörsturz?
Ein Hörsturz ist definiert als ein plötzlicher, schmerzloser Hörverlust, der meist einseitig auftritt und ohne erkennbare äußere Ursache entsteht. Die Diagnose wird gestellt, wenn der Hörverlust innerhalb von 72 Stunden auftritt und mindestens 30 dB Hörverlust in drei aufeinanderfolgenden Frequenzen bei einer Tonaudiometrie festgestellt wird. Zusätzlich müssen andere Ursachen für den Hörverlust, wie Infektionen, Traumata oder ototoxische Medikamente, ausgeschlossen werden.
Die Diagnostik umfasst eine ausführliche Anamnese, eine körperliche Untersuchung (einschließlich Otoskopie und neurologischer Untersuchung) sowie Hörtests wie den Stimmgabeltest nach Rinne und Weber und ein Tonaudiogramm. Bei Verdacht auf retrocochleäre Pathologien, wie ein Akustikusneurinom, wird eine Magnetresonanztomographie (MRT) durchgeführt.
2. Was sind die Ursachen von Hörsturz?
Die genauen Ursachen eines Hörsturzes sind noch nicht vollständig geklärt. Es wird jedoch angenommen, dass folgende Faktoren eine Rolle spielen können:
- Durchblutungsstörungen: Eine Minderdurchblutung der Cochlea (Innenohr) kann zu einer Schädigung der Haarzellen führen, die für die Schallwahrnehmung verantwortlich sind.
- Zelluläre Dysfunktionen: Störungen in der Funktion der Haarzellen oder der Nervenbahnen, die Schallinformationen an das Gehirn weiterleiten.
- Entzündungen: Entzündliche Prozesse im Innenohr können die Hörfunktion beeinträchtigen.
- Stress: Psychischer Stress wird häufig mit dem Auftreten eines Hörsturzes in Verbindung gebracht.
- Ototoxische Substanzen: Bestimmte Medikamente (z. B. Aminoglykoside, Schleifendiuretika) oder Schwermetalle können das Innenohr schädigen.
3. Symptome treten bei Hörsturz auf?
Ein Hörsturz äußert sich typischerweise durch folgende Symptome:
- Plötzlicher Hörverlust: Meist einseitig, kann von leichtgradig bis hin zur Taubheit reichen.
- Tinnitus: Ohrgeräusche wie Rauschen, Pfeifen oder Summen.
- Druckgefühl im Ohr: Ein pelziges oder verstopftes Gefühl im betroffenen Ohr.
- Schwindel: Gleichgewichtsstörungen können auftreten, insbesondere bei Beteiligung des Gleichgewichtsorgans.
- Hyperakusis, Diplakusis oder Dysakusis: Überempfindlichkeit gegenüber Geräuschen, verzerrtes Hören oder Doppelhören.
- Periaurale Dysästhesie: Ein pelziges oder kribbelndes Gefühl im Bereich um die Ohrmuschel.
Zusätzlich können sekundäre Symptome wie Angststörungen, psychosomatische Beschwerden und eine eingeschränkte Lebensqualität auftreten.
4. Wie wird Hörsturz behandelt?
Die Behandlung eines Hörsturzes hängt vom Schweregrad und den begleitenden Symptomen ab. Nicht jeder Hörsturz erfordert eine Therapie, da leichte Fälle oft spontan abheilen. Bei ausgeprägtem Hörverlust oder zusätzlichen Beschwerden wie Schwindel wird jedoch eine rasche Behandlung empfohlen.
Therapieoptionen:
- Glukokortikoide: Die Standardtherapie besteht aus einer hochdosierten Glukokortikoidgabe (z. B. 250 mg Prednisolon über drei Tage). Alternativ kann eine intratympanale (direkt ins Mittelohr) Applikation von Glukokortikoiden erfolgen, insbesondere bei fehlendem Ansprechen auf die systemische Therapie.
- Durchblutungsfördernde Maßnahmen: Infusionen mit durchblutungsfördernden Medikamenten können in einigen Fällen eingesetzt werden, obwohl ihre Wirksamkeit nicht eindeutig belegt ist.
- Hyperbare Sauerstofftherapie: Diese Methode wird in Einzelfällen angewendet, um die Sauerstoffversorgung des Innenohrs zu verbessern.
- Stressreduktion: Da Stress als möglicher Auslöser gilt, können Entspannungstechniken und psychologische Unterstützung hilfreich sein.
Prognose:
Die Prognose eines Hörsturzes hängt vom Ausmaß des Hörverlusts und dem Vorliegen zusätzlicher Symptome ab. Bei leichtgradigem Hörverlust oder isolierten Tiefton- oder Mittelfrequenzschwerhörigkeiten ist die Prognose günstig. Ein früher Behandlungsbeginn verbessert die Heilungschancen. Bei schwerem Hörverlust oder begleitendem Schwindel kann die Prognose jedoch schlechter sein. Rezidive sind möglich, insbesondere bei Hörstürzen im Tief- und Mittelfrequenzbereich.
Ein Hörsturz ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die eine schnelle Diagnose und gegebenenfalls Behandlung erfordert. Bei Verdacht auf einen Hörsturz sollte daher umgehend ein HNO-Arzt aufgesucht werden.
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