Otitis Media: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung

1. Was ist die Diagnose von Otitis Media?

Die Diagnose einer Otitis Media (Mittelohrentzündung) wird in erster Linie durch eine klinische Untersuchung gestellt. Der Arzt führt eine Otoskopie durch, bei der das Trommelfell auf typische Entzündungszeichen wie Rötung, Vorwölbung oder Flüssigkeitsansammlung hinter dem Trommelfell untersucht wird. Bei einer akuten Otitis media (AOM) zeigt sich oft ein gerötetes, verdicktes Trommelfell mit einem eitrigen Erguss. Bei einer chronischen Otitis media (COM) kann ein Trommelfelldefekt oder eine Otorrhö (Ohrenausfluss) sichtbar sein.

Zusätzlich können Stimmgabeltests (Rinne- und Weber-Test) durchgeführt werden, um eine Schallleitungsschwerhörigkeit zu bestätigen. In seltenen Fällen, insbesondere bei komplizierten Verläufen, wird eine Parazentese (Punktion des Trommelfells) durchgeführt, um das Sekret zur mikrobiologischen Untersuchung zu gewinnen. Blutuntersuchungen sind nicht routinemäßig erforderlich, können aber bei Verdacht auf eine bakterielle Infektion hilfreich sein.


2. Was sind die Ursachen von Otitis Media?

Die Otitis media entsteht meist als Folge einer Infektion der oberen Atemwege. Erreger aus dem Nasen-Rachen-Raum steigen über die Eustachische Röhre (Tuba auditiva) in das Mittelohr auf und verursachen eine Entzündung. Bei Kindern ist die Eustachische Röhre kürzer und enger, was das Risiko für eine Otitis media erhöht.

Häufige Erreger:

  • Bakterielle Erreger: Streptococcus pneumoniae, Haemophilus influenzae, Moraxella catarrhalis
  • Virale Erreger: RS-Virus, Parainfluenzaviren, Influenzaviren

Bei der chronischen Otitis media spielen zusätzlich Faktoren wie eine chronische Tubenbelüftungsstörung, ein persistierender Trommelfelldefekt oder ein Cholesteatom (Einwachsen von Plattenepithelzellen ins Mittelohr) eine Rolle.


3. Welche Symptome treten bei Otitis Media auf?

Die Symptome einer Otitis media variieren je nach Form (akut oder chronisch):

Akute Otitis media (AOM):

  • Plötzliche, heftige Ohrenschmerzen (meist einseitig)
  • Fieber und reduzierter Allgemeinzustand
  • Schallleitungsschwerhörigkeit
  • Bei Trommelfellperforation: Otorrhö (Ohrenausfluss) mit nachlassenden Schmerzen

Chronische Otitis media (COM):

  • Schmerzlose Otorrhö
  • Progrediente Schallleitungsschwerhörigkeit
  • Tinnitus (Ohrgeräusche)
  • Bei fortgeschrittener Erkrankung: Schwindel oder Fazialisparese (Lähmung des Gesichtsnervs)

Chronisch muköse Otitis media („glue ear“):

  • Ohrenschmerzen
  • Hörverlust durch zähes Sekret im Mittelohr

4. Wie wird Otitis Media behandelt?

Die Behandlung der Otitis media hängt von der Form und Schwere der Erkrankung ab:

Akute Otitis media:

  • Symptomatische Therapie: Schmerzlinderung mit Analgetika wie Paracetamol oder Ibuprofen.
  • Abschwellende Nasentropfen (z. B. Xylometazolin) zur Verbesserung der Tubenbelüftung.
  • Antibiotika werden nur bei schweren Verläufen, persistierenden Symptomen nach 48 Stunden oder bei Risikopatienten (z. B. Kleinkinder) eingesetzt. Mittel der Wahl ist Amoxicillin.

Chronische Otitis media:

  • Konservative Therapie: Reinigung des Gehörgangs und lokale Antiseptika oder Antibiotika (z. B. Ofloxacin).
  • Operative Therapie: Bei chronischen Verläufen oder Cholesteatom ist eine Tympanoplastik (Trommelfellverschluss) oder Cholesteatom-Entfernung erforderlich.

Cholesteatom:

  • Immer operativ behandelt, da es zu schwerwiegenden Komplikationen wie Knochendestruktion, Meningitis oder Sinusvenenthrombose führen kann.

Prognose und Prävention:

  • Die akute Otitis media heilt in den meisten Fällen innerhalb von 2–7 Tagen spontan aus.
  • Bei rezidivierenden Infektionen können Maßnahmen wie eine Paukendrainage oder Adenotomie (Entfernung der Rachenmandel) helfen.
  • Zur Prävention empfiehlt sich ein rauchfreies Umfeld, Stillen in den ersten Lebensmonaten und ein ausreichender Impfschutz gegen Pneumokokken und Influenza.

Die Otitis media ist eine häufige, aber meist gut behandelbare Erkrankung. Eine frühzeitige Diagnose und Therapie können Komplikationen und Chronifizierung verhindern.

Ähnliche Krankheiten

Ähnliche Krankheiten sind:

Unser kostenloses Geschenk an Sie:


✓ mehr Energie
✓ tiefen Schlaf
✓ weniger Stress
= Meine Gesundheit

e-Book „Meine Gesundheit“ als PDF

Disclaimer: Die Inhalte dieser Website dienen ausschliesslich zu allgemeinen Informationszwecken. Sie ersetzen keine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Bitte konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden immer einen Arzt. Die Nutzung der Informationen auf dieser Seite erfolgt auf eigene Verantwortung. Die Inhalte der Seite können mit Hilfe von Sprachmodellen erstellt worden sein.

Nach oben scrollen