Keuchhusten (Pertussis): Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung

1. Was ist die Diagnose von Keuchhusten (Pertussis)?

Die Diagnose von Keuchhusten (Pertussis) erfolgt in der Regel anhand der charakteristischen Symptome, insbesondere bei Kindern. Ärztinnen und Ärzte können den typischen Husten durch gezielten Druck auf die Zunge auslösen. Bei Erwachsenen, älteren Kindern und Jugendlichen, bei denen die Symptome oft weniger ausgeprägt sind, kann die Diagnose schwieriger sein. Hier wird häufig ein Labortest durchgeführt, um die Erkrankung zu bestätigen.

Mögliche diagnostische Methoden umfassen:
Blutuntersuchungen: Hierbei wird nach spezifischen Antikörpern gegen das Bakterium Bordetella pertussis gesucht.
Abstriche des Nasen-Rachenraums: Diese werden im Labor auf das Vorhandensein des Bakteriums untersucht.

Eine Labordiagnostik wird insbesondere empfohlen, wenn:
– Kontakt zu einer nachweislich an Keuchhusten erkrankten Person bestand.
– Hustenattacken mit Keuchen oder Erbrechen auftreten.
– Der Husten länger als 14 Tage anhält.
– Säuglinge und Kleinkinder klassische Keuchhusten-Symptome wie krampfartiges Husten und Atemnot zeigen.

2. Was sind die Ursachen von Keuchhusten (Pertussis)?

Keuchhusten wird hauptsächlich durch das Bakterium Bordetella pertussis verursacht. In selteneren Fällen können auch die Bakterien Bordetella parapertussis und Bordetella holmesii zu einer Erkrankung führen, die jedoch meist milder verläuft.

Die Übertragung erfolgt über eine Tröpfcheninfektion, bei der bakterienhaltige Tröpfchen durch Husten, Niesen oder Sprechen in die Luft gelangen und von anderen Personen eingeatmet werden. Die Ansteckungsfähigkeit ist besonders hoch in den ersten beiden Wochen der Erkrankung und kann bis zu drei Wochen anhalten. Eine Behandlung mit Antibiotika kann die Ansteckungsfähigkeit auf etwa sieben Tage reduzieren.

3. Welche Symptome treten bei Keuchhusten (Pertussis) auf?

Keuchhusten verläuft typischerweise in drei Phasen, insbesondere bei nicht geimpften Personen:

  1. Stadium catarrhale (Erkältungsphase):
  2. Dauer: 1–2 Wochen
  3. Symptome: Schnupfen, leichter Husten, leichtes Fieber, Schwächegefühl (ähnlich einer Erkältung).

  4. Stadium convulsivum (Anfallsphase):

  5. Dauer: 4–6 Wochen
  6. Symptome: Starke, krampfartige Hustenanfälle („Stakkatohusten“), die mit einem pfeifenden Geräusch beim Einatmen einhergehen. Die Hustenanfälle können bis zu 50 Mal in 24 Stunden auftreten, insbesondere nachts. Häufig kommt es zum Erbrechen von zähem Schleim. Atemnot und blau angelaufenes Gesicht (vor allem bei Säuglingen) sind mögliche Begleiterscheinungen.

  7. Stadium decrementi (Erholungsphase):

  8. Dauer: 6–10 Wochen
  9. Symptome: Die Hustenanfälle werden seltener und schwächer, die Betroffenen erholen sich allmählich.

Bei geimpften Personen oder Erwachsenen verläuft die Erkrankung oft milder und untypisch, mit weniger starken Hustenanfällen und ohne Erbrechen. Säuglinge haben das höchste Risiko für schwerwiegende Komplikationen wie Atemstillstände und sollten daher im Krankenhaus überwacht werden.

4. Wie wird Keuchhusten (Pertussis) behandelt?

Die Behandlung von Keuchhusten umfasst:
Antibiotika: Diese sind am wirksamsten, wenn sie früh im Krankheitsverlauf (innerhalb der ersten ein bis zwei Wochen) verabreicht werden. Sie können die Dauer und Schwere der Hustenanfälle reduzieren und die Ansteckungsfähigkeit verkürzen. Auch bei späterem Einsatz (bis zu drei Wochen nach Beginn der Hustensymptome) können Antibiotika noch sinnvoll sein, um Infektionsketten zu unterbrechen.
Symptomatische Behandlung: Hustensaft bringt meist keine Besserung. Bei zähem Schleim können schleimlösende Medikamente helfen. In schweren Fällen können Inhalationen mit Kortison versucht werden, zeigen jedoch oft keine signifikante Wirkung.
Stationäre Überwachung: Neugeborene und junge Säuglinge sollten aufgrund des hohen Risikos für Atemstillstände im Krankenhaus überwacht werden.

Wichtige Maßnahmen für Erkrankte und Eltern erkrankter Kinder:

  • Flüssigkeitszufuhr: Viel trinken, um einem Flüssigkeitsmangel durch Erbrechen vorzubeugen.
  • Ernährung: Häufige, kleinere Mahlzeiten mit flüssiger oder breiiger Kost können bei starken Hustenanfällen hilfreich sein.
  • Körperliche Schonung: Vermeidung von körperlicher Anstrengung, die Hustenanfälle auslösen kann. Spaziergänge an der frischen Luft können jedoch wohltuend wirken.
  • Meldepflicht: Keuchhusten ist eine meldepflichtige Erkrankung. Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergarten oder Schule können frühestens fünf Tage nach Beginn einer Antibiotikatherapie oder drei Wochen nach Krankheitsbeginn (ohne Therapie) wieder besucht werden.

Prävention:

Die Impfung ist der beste Schutz gegen Keuchhusten. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt eine Grundimmunisierung im Säuglingsalter sowie Auffrischungsimpfungen im Kindes- und Erwachsenenalter. Schwangere sollten im dritten Trimester geimpft werden, um Neugeborene zu schützen.

Keuchhusten ist eine ernsthafte Erkrankung, die insbesondere für Säuglinge gefährlich sein kann. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden.

Ähnliche Krankheiten

Ähnliche Krankheiten sind:

Unser kostenloses Geschenk an Sie:


✓ mehr Energie
✓ tiefen Schlaf
✓ weniger Stress
= Meine Gesundheit

e-Book „Meine Gesundheit“ als PDF

Disclaimer: Die Inhalte dieser Website dienen ausschliesslich zu allgemeinen Informationszwecken. Sie ersetzen keine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Bitte konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden immer einen Arzt. Die Nutzung der Informationen auf dieser Seite erfolgt auf eigene Verantwortung. Die Inhalte der Seite können mit Hilfe von Sprachmodellen erstellt worden sein.

Nach oben scrollen