Diabetische Retinopathie: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung

1. Was ist die Diagnose von Diabetischer Retinopathie?

Die diabetische Retinopathie ist eine schwerwiegende Komplikation des Diabetes mellitus, die die Netzhaut des Auges betrifft. Sie entsteht durch langfristig erhöhte Blutzuckerspiegel, die zu Schäden an den Blutgefäßen der Netzhaut führen. Die Diagnose erfolgt durch eine umfassende augenärztliche Untersuchung, die folgende Verfahren umfasst:

  • Messung der Sehschärfe: Überprüfung der Sehfähigkeit.
  • Funduskopie: Untersuchung des Augenhintergrunds zur Beurteilung von Netzhautveränderungen.
  • Optische Kohärenztomographie (OCT): Bildgebung der Netzhaut, um Ödeme oder Verdickungen zu erkennen.
  • Fundus-Fluoreszenzangiographie (FFA): Darstellung der Netzhautgefäße mithilfe eines Kontrastmittels, um Durchblutungsstörungen oder Neovaskularisationen zu identifizieren.
  • Ultraschall (B-Bild): Bei Glaskörperblutungen oder Netzhautablösungen.

Die diabetische Retinopathie wird in zwei Hauptformen unterteilt: die nichtproliferative diabetische Retinopathie (NPDRP) und die proliferative diabetische Retinopathie (PDRP). Zusätzlich kann ein diabetisches Makulaödem auftreten, das die Sehschärfe erheblich beeinträchtigen kann.


2. Was sind die Ursachen von Diabetischer Retinopathie?

Die Hauptursache der diabetischen Retinopathie ist ein langfristig erhöhter Blutzuckerspiegel im Rahmen eines Diabetes mellitus. Die chronische Hyperglykämie führt zu Schäden an den Blutgefäßen der Netzhaut und einer Störung der Blut-Retina-Schranke. Folgende pathologische Mechanismen spielen eine Rolle:

  • Oxidativer Stress: Durch die Aktivierung des Polyolwegs und die Bildung von fortgeschrittenen Glykierungsendprodukten (AGEs) entstehen Schäden an den Gefäßwänden.
  • Erhöhte Gefäßpermeabilität: Die Blut-Retina-Schranke wird durchlässig, was zu Flüssigkeitsansammlungen in der Netzhaut führt.
  • Mikrovaskuläre Verschlüsse: Durch Gefäßverengungen und -verschlüsse kommt es zu einer retinalen Ischämie, die die Bildung von neuen, instabilen Blutgefäßen (Neovaskularisationen) fördert.

Diese Veränderungen können zu schwerwiegenden Komplikationen wie Netzhautblutungen, Glaskörperblutungen oder Netzhautablösungen führen.


3. Welche Symptome treten bei Diabetischer Retinopathie auf?

Die diabetische Retinopathie verläuft in frühen Stadien oft symptomlos. Erst im fortgeschrittenen Stadium treten folgende Symptome auf:

  • Verschwommenes Sehen: Durch Flüssigkeitsansammlungen in der Netzhaut (Makulaödem).
  • Dunkle Flecken im Gesichtsfeld: Verursacht durch Netzhautblutungen.
  • Plötzlicher Sehverlust: Bei Glaskörperblutungen oder Netzhautablösungen.
  • Schlechteres Nachtsehen: Durch Schäden an den Netzhautgefäßen.

Da die Erkrankung lange Zeit unbemerkt bleiben kann, sind regelmäßige augenärztliche Kontrollen für Diabetiker unerlässlich.


4. Wie wird Diabetische Retinopathie behandelt?

Die Behandlung der diabetischen Retinopathie zielt darauf ab, das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern und die Sehfähigkeit zu erhalten. Die Therapie umfasst folgende Maßnahmen:

Optimierung der Stoffwechseleinstellung

  • Blutzuckerkontrolle: HbA1c-Werte unter 7% anstreben.
  • Blutdruckmanagement: Behandlung von Hypertonie.
  • Lebensstiländerungen: Gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und Gewichtsreduktion.

Ophthalmologische Therapie

  • Intravitreale Medikamentenapplikation (IVOM):
  • VEGF-Inhibitoren (z. B. Ranibizumab, Aflibercept): Hemmen die Bildung neuer Blutgefäße und reduzieren Schwellungen.
  • Steroidinjektionen (z. B. Dexamethason): Bei chronischem Makulaödem.
  • Laserbehandlung:
  • Fokale Laserkoagulation: Bei diabetischem Makulaödem.
  • Panretinale Laserkoagulation: Bei proliferativer Retinopathie, um Neovaskularisationen zu reduzieren.
  • Vitrektomie: Operative Entfernung des Glaskörpers bei Glaskörperblutungen oder Netzhautablösungen.

Stadienabhängige Therapie

  • Milde bis mäßige NPDRP: Regelmäßige Kontrollen („Watch and Wait“).
  • Schwere NPDRP oder PDRP: Panretinale Laserkoagulation oder VEGF-Inhibitoren.
  • Diabetisches Makulaödem: Intravitreale VEGF-Inhibitoren als erste Wahl.

Fazit

Die diabetische Retinopathie ist eine schwerwiegende Folgeerkrankung des Diabetes mellitus, die unbehandelt zur Erblindung führen kann. Durch frühzeitige Diagnose, regelmäßige Kontrollen und eine konsequente Therapie kann das Fortschreiten der Erkrankung jedoch effektiv verlangsamt oder gestoppt werden. Diabetiker sollten daher eng mit ihrem behandelnden Arzt und Augenarzt zusammenarbeiten, um das Risiko für diabetische Augenerkrankungen zu minimieren.

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