Mitralklappenstenose: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung
1. Was ist die Diagnose von Mitralklappenstenose?
Die Mitralklappenstenose (ICD-10 I05.0) ist ein erworbener Herzklappenfehler, bei dem die Mitralklappe nicht mehr vollständig schließt. Dies führt zu einer Verengung der Klappenöffnung, was den Blutfluss vom linken Vorhof in den linken Ventrikel behindert. Die Diagnose wird durch eine Kombination aus Anamnese, körperlicher Untersuchung und bildgebenden Verfahren gestellt.
Leitsymptome wie Dyspnoe (Atemnot) und ein typisches Diastolikum (niederfrequentes Herzgeräusch) bei der Auskultation weisen auf die Erkrankung hin. Die Echokardiographie ist das wichtigste diagnostische Werkzeug, um die Klappenöffnungsfläche, den Druckgradienten und mögliche strukturelle Veränderungen der Klappe zu beurteilen. Zusätzlich können ein EKG (zur Erkennung von Vorhofflimmern) und ein Röntgen-Thorax (zur Darstellung der Herzgröße und pulmonalen Stauung) durchgeführt werden.
2. Was sind die Ursachen von Mitralklappenstenose?
Die häufigste Ursache der Mitralklappenstenose ist das rheumatische Fieber, das durch eine Streptokokken-Infektion ausgelöst wird. Diese Erkrankung führt zu Entzündungen der Mitralklappe, die im Laufe der Zeit zu Verdickungen, Verklebungen und Kalzifizierungen der Klappensegel führen. In Industrieländern ist die Inzidenz aufgrund der konsequenten Antibiotika-Behandlung von Streptokokken-Infektionen zurückgegangen, in Entwicklungsländern bleibt sie jedoch eine häufige Ursache.
Weitere, seltenere Ursachen sind:
– Kongenitale Anomalien der Mitralklappe
– Degenerative Prozesse (z. B. Kalzifizierung)
– Autoimmunerkrankungen wie systemischer Lupus erythematodes (SLE)
– Tumoren (z. B. Vorhofmyxom)
– Thromben im linken Vorhof
3. Symptome treten bei Mitralklappenstenose auf?
Die Symptome einer Mitralklappenstenose entwickeln sich oft schleichend und sind abhängig vom Schweregrad der Stenose. Zu den Leitsymptomen gehören:
– Dyspnoe (Atemnot), zunächst bei Belastung, später auch in Ruhe
– Tachykardes Vorhofflimmern (häufig mit Tachyarrhythmia absoluta)
– Facies mitralis: Ein typisches Gesichtsbild mit rötlich-lividen Wangen und Lippenzyanose
– Allgemeine Schwäche und Leistungsabfall
– Husten (vor allem nachts) und Hämoptyse (Bluthusten) bei pulmonaler Stauung
– Periphere Ödeme und Aszites bei Rechtsherzinsuffizienz
Im fortgeschrittenen Stadium können thromboembolische Komplikationen wie Schlaganfälle oder periphere Embolien auftreten.
4. Wie wird Mitralklappenstenose behandelt?
Die Behandlung der Mitralklappenstenose richtet sich nach dem Schweregrad der Erkrankung und den Symptomen. Es gibt keine spezifische medikamentöse Therapie, aber begleitende Symptome und Komplikationen können behandelt werden.
Konservative Therapie:
- Diuretika: Zur Linderung von Flüssigkeitsretention und pulmonaler Stauung
- Betablocker oder Kalziumantagonisten: Zur Frequenzkontrolle bei Vorhofflimmern
- Antikoagulation: Zur Vorbeugung von Thromboembolien bei Vorhofflimmern oder nach embolischen Ereignissen
- Endokarditis-Prophylaxe: Bei Risikopatienten vor zahnärztlichen oder chirurgischen Eingriffen
Interventionelle und chirurgische Therapie:
- Mitralklappenvalvuloplastie:
- Ein minimal-invasives Verfahren, bei dem die verengte Klappe mit einem Ballonkatheter geweitet wird.
- Indikation: Bei symptomatischen Patienten mit geeigneter Klappenmorphologie und ohne schwere Mitralinsuffizienz.
-
Erfolgsrate: Hoch, mit einer Komplikationsrate von unter 1 %.
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Chirurgische Kommissurotomie oder Klappenersatz:
- Bei Patienten, die nicht für eine Valvuloplastie geeignet sind oder bei schweren Begleiterkrankungen.
- Der Klappenersatz kann mechanisch oder biologisch erfolgen.
Prognose:
- Die Prognose hängt vom Schweregrad der Stenose und dem Ansprechen auf die Therapie ab.
- Bei rechtzeitiger Intervention (Valvuloplastie oder Operation) liegt die 5-Jahres-Überlebensrate bei über 80 %.
- Unbehandelt kann die Erkrankung zu schwerwiegenden Komplikationen wie Rechtsherzinsuffizienz, Lungenödem und thromboembolischen Ereignissen führen.
Fazit:
Die Mitralklappenstenose ist ein ernstzunehmender Herzklappenfehler, der frühzeitig diagnostiziert und behandelt werden sollte. Während konservative Maßnahmen zur Symptomlinderung beitragen, sind interventionelle oder chirurgische Verfahren oft notwendig, um die Klappenfunktion wiederherzustellen und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern.
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